Kapitel 1

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Einige Zeit war vergangenen....

Als ich um die Ecke blickte, bzw. an den Baum vorbei blickte, sah ich jemanden. Ich hoffte er macht nichts gegen mich. Er lief an mir vorbei, ich atmete tief ein und aus. Aus welchem Grund auch immer ging ich irgendwann hinter dem Baum weg. Irgendwann sah er mich wieder. Ich rannte weg, doch irgendwann begegneten wir uns, ich musste meine Schuhe binden. Er sah mich an. Adrenalin stieg in mir hoch, aber er machte nichts gegen mich. Als ich mit Schuhe binden fertig war, rannte ich weiter, er ebenfalls. Wieder versteckte ich mich hinter dem Baum. Dieses Mal sah er mich irgendwie. Also rannte ich, als er mich fast erreichte weiter. Um Ecken und so. Irgendwann erreichte ich wieder einen Baum hinter dem ich mich versteckte und mich ihm anglich, dass hieß, versuchte Still und ruhig dicht an ihm zu stehen. Es klappte. Irgendwann ging ich aus dem Versteck hervor, aber erst als ich mich sicher fühlte, und betrat das Haus. Helles Licht strahlte mir entgegen und ich musste erstmal die Augen zu machen. Nach einiger Zeit gewöhnte ich mich an das Licht und konnte weiter gehen. Ich musste durch den Garten gekommen sein, denn der Raum, in dem ich mich befand ist ein Wohnzimmer. Vorsichtig lief ich den Weg bis zur Tür, öffnete sie und schaute mich um. Links von mir führte eine Treppe nach oben. Sowohl von hier als auch von da aus, konnte man eine Klingel betätigen. Wäre das Licht nicht gewesen, hätte ich gesagt, es wär niemand zu Hause, so leer wirkte es auf mich. Doch als ich probehalber die Klingel berührte und leicht an ihr klingelte, kam direkt eine etwas ältere Frau mir entgegen. Sie sah mich leicht verwirrt an, bis ich sagte: „Ich dachte, ich könnte hier übernachten, zumindest eine Nacht." Eigentlich war ich aus Neugier hier rein. „Ahja, J oder Gj?" Verwirrt sah ich sie an. „Was meinen Sie damit?" „Jäger oder Gejagte.", erwiderte sie leicht hin. „Gj. Gejagte.", meinte ich nur. Das hätte sie doch auch gleich sagen können. „Und dennoch hast du es bis hierhin geschafft." „Ja klar. Ich bin eben eine gute Läuferin.", meinte ich. Sie lachte. Fragend sah ich sie an. „Gut reicht nicht immer", erwiderte sie, „geschickt muss man sein." Gut ich war durchaus auch geschickt... „Du kannst nach oben, ich bin mir sicher, es ist noch ein Plätzchen für dich frei." Warum die Verniedlichung von Platz? War es so eng da oben? Doch oben angekommen sah ich, dass ich sehr wohl Platz hatte. Es gab drei Räume und ein Bad. Zwei der drei Räume waren durch eine „Tür" verbunden. Als ich den ersten Raum betrat, sah ich ein Mädchen. Sie hatte braune Haare und hatte sich in der Decke eingekuschelt. Als sie mich bemerkte, stand sie auf und kam zu mir. Hier im Raum war es gar nicht mehr so hell, aber auch draußen war es tief dunkel. Sie streckte mir ihre Hand entgegen. Dann sagte sie etwas auf einer Sprache, die ich nicht verstand. „Julei", stellte sie sich vor. Nahm ich an. „Du wurdest schon erwartet.", sprach sie weiter, „Aber frage mich nicht warum, ich kann es dir nicht sagen. Vielleicht jemand anderes, aber du musst müde sein. Bist lange gelaufen und gerannt, nicht?" Woher? „Wie heißt du eigentlich?" Diese Frage kam so plötzlich und unerwartet, dass ich erstmal keine Antwort zu wusste.Im Laufe des Abends unterhielten wir uns und redeten über vieles verschiedenes. Sie schien freundlich und nett, dennoch begegnete ich ihr mit Skepsis. Zudem war ich nicht die einzige Person, die hier war. Ein Junge beobachtete mich während des Essens. Ein unangenehmes Gefühl kam über mich.Ich wusste nicht, wer er war. Ich wusste nicht, was er war. Welche Aufgabe er hatte. Welche Aufgabe, in diesem Spiel. Ein Spiel, das ich nicht spielen wollte......es aber wohl oder übel spielen musste. Eine Weile lang beobachtete ich ihn, ließ meinen Blick dann aber wieder von ihm ab. Das Essen war lecker. Es gab Spaghetti mit Tomatensoße. Erst drehte ich sie auf und dann führte ich sie mit der Gabel zum Mund. Sie schmeckten ausgezeichnet. Wirklich lecker. Julei inspizierte mich während des Essens. Die ganze Zeit ruhten ihre Augen auf mir. Julei lag neben mir, als wir am Abend in unseren Zimmern waren. Viele Fragen türmten sich über mich. Fragen, die ich wohl nie stellen würde. Fragen, auf die ich wohl keine Antwort erhalten würde. Das einzige, was ich wusste, war, dass ich dieses Spiel so schnell wie möglich beenden musste, ich wusste nur nicht wie. Was wäre wenn alle Gejagte wären, dann würde es keine Jäger mehr geben, aber würde dann einer dennoch zum Jäger werden? Wie konnten wir Gejagte gewinnen, vor allem, wenn wir alle gejagt wurden und die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns trafen, sehr gering war. Was war das Ziel? Wie konnte man all dem ein Ende setzten? Würde es überhaupt je ein Ende geben? Warum? "Alles okay bei dir?", Julei drehte sich zu mir und sah mir in die Augen. "Ja", log ich. Nicht dass es mir nicht gut ging, aber ich zerbrach mir den Kopf über vieles. Vieles worauf ich wahrscheinlich keine Antwort erhalten würde. Doch irgendwas schien sie skeptisch zu machen. "Wirklich?", hackte sie nach. "Ja, wenn ich es dir sage. Es ist nur", ich brach ab. "Willst du reden? Worüber denkst du nach?" "Über vieles. Warum findet es statt, was ist das Ziel? Wieso machen sie so etwas?" "Das Ziel ist es, das Ziel zu sehen und zu erkennen. Oder es zu beenden. Die Frage ist, wie." Julei seufzte tief. Irgendwas an ihr verließ mich zu denken, dass sie mehr wusste, als sie sagte. Aber vielleicht irrte ich mich auch. Also legte ich mich auch zurück und starrte an die Decke, atmete tief ein und aus, bevor meine Augen mir zufielen, ich nochmal all das hier in mir aufnahm und zusah wie ich langsam aber sicher einschlief. Der Wind wehte. Trotz, dass ich schon halb am Schlafen war, nahm ich Sachen wahr. Mittlerweile ist es hier stockdunkel. Die Uhrzeit konnte ich nicht einschätzen. Aber ehe ich auch nur einen anderen Gedanken verschwenden konnte, schlief ich ein.




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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 08, 2019 ⏰

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