Sommerferien

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Endlich war die Schule vorbei. Die letzten Stunden haben sich ewig in die Länge gezogen. Ich war unendlich froh als die Schulglocke läutete und alle Kinder aus ihren Klassen stürmten. Ich glaube, ich habe mich noch nie so über die Sommerferien gefreut. Endlich wird sich alles ändern. Ich werde mich ändern. Ich rannte die letzten Treppenstufen bis zum Parkplatz runter, weil ich mich so frei fühlte.
Der Parkplatz war gefüllt mit Schülern, die auf ihren Bus warteten oder von ihren Eltern abgeholt wurden. Ich hatte es ziemlich leicht, denn ich wohnte in einer Wohnung, die nur 5 Minuten zu Fuß von der Schule entfernt war. Ich nahm mein Handy aus meinem Rucksack, der heute ziemlich leicht war, weil ich nur Musik und Physik hatte. Ich hasse Physik. Nach meinen Kopfhörern musste ich etwas länger suchen, denn sie lagen zwischen dem Musikhefter und dem Physikbuch. Ich scrollte durch meine lange Liste an Liedern und entschied mich dann für Wrecking Ball.
Weil ich noch eine dünne, schwarze Jacke anhatte, war mir ziemlich warm, denn es waren um die 25 Grad warm. Ich machte die Jacke auf, aber leider vergaß ich, dass meine kleine Schwester Mary mir heute morgen aus Versehen ihren kalten Kakao über mein schönes, dunkelgrau-orange gestreiftes T-Shirt gekippt hat, ich aber zu spät dran war um mich nochmal umzuziehen.
Naja, es war ja kein weiter Weg bis Nachhause. Da ich in Berlin wohnte, war es fast zu jeder Zeit ziemlich voll draußen, vor Allem bei dem guten Wetter wollten nur wenige Leute drinnen bleiben. Als ich an dem Mehrfamilienhaus ankam, in dem ich wohnte, hörte ich meinen großen Bruder Jack schon Musik hören.
Jack war drei Jahre älter als ich. Er war 1,86 groß und hatte braune Haare, die meistens ziemlich verwuschelt aussahen. Ich nahm meinen Schlüssel aus dem Rucksack und versuchte die Tür aufzuschließen, was aber gar nicht so leicht war, weil ich noch 2 Ordner und eine Flasche in der Hand hatte. Sobald ich reinkam, rannte Mary auf mich zu und umarmte mich. Sie war 5 Jahre jünger als ich, aber hatte schon ungewöhnlich lange, blonde Locken.
Mary hatte zu Beginn der Ferien eine Stunde weniger gehabt als ich. Jack war überhaupt nicht in der Schule, weil seine Lehrer mal wieder alle krank waren. Meine Mutter rief aus der Küche, dass das Essen fertig sei. Sofort ging die Musik bei meinem Bruder aus und er kam ins Esszimmer. Es war zwar erst 12 Uhr mittags, aber wir alle hatten
schon vor 7 Uhr gefrühstückt. Am Nachmittag fuhr ich mit einem Bus in ein relativ kleines Dorf in der Nähe. Ich hatte meinen Bikini schon unter meinen Klamotten, deshalb klatschte ich mir nur noch ein wenig Sonnencreme ins Gesicht
und auf den Körper und ging dann ins Wasser. Jack und Mary waren nicht mitgekommen, weil Mary sich mit einer Freundin traf und Jack hatte keine Lust. Da ich keine Freunde hatte, war ich also alleine im Schwimmbad, aber das machte mir nichts aus. Ich hoffe nur es kommen keine Leute aus meiner Schule.
Als ich am Abend wieder Nachhause kam, war ich ein bisschen hungrig und aß noch einen Apfel. In den nächsten Tagen war ich oft im Schwimmbad oder spazieren. Ein paar mal habe ich Mary mitgenommen.

Zu Beginn der zweiten Ferienwoche fuhr ich mit meiner Familie nach Frankreich, um Verwandte zu besuchen. Meinen Onkel und meine Tante hatte ich erst bei meiner Konfirmation im Frühling gesehen, aber mit meinen achtjährigen Cousin und meiner sechzehnjährige Cousine habe ich mich schon lange nicht mehr getroffen.
Die Fahrt dorthin dauert 8 Stunden, weswegen ich mir vorher noch viele Filme, Serien und Handyspiele runtergeladen hatte. Wir fuhren für eine Woche und ein paar Tage nach Frankreich, deshalb habe ich mir eine Packliste erstellt.

Lexie's Packliste für Frankreich
10 x Unterhosen
10 x Socken
7 x Top/Unterhemd
3 x BH
6 x kurzärmliges T-Shirt
2 x langärmliges Shirt
2 x Rock
1 x Kleid
2 x kurze Hose
2 x lange Hose
Haargummis
100 Euro
Reisepass
Kopfhörer
Handy
Ladekabel
Kamera
Buch–Silber, Band 1
Goldkettchen mit Stein
Schwarzes Armband
Shampoo & Duschgel
Bürste
Zahnbürste & Zahnpasta
Französischvokabeln
2 x Bikini
Armbanduhr
Handtuch
Powerbank
Kleines UNO
Kekse für die Fahrt
Äpfel für die Fahrt
Belegte Brote für die Fahrt
5 x Wasserflasche für alle für die Fahrt
2 x dünne Jacke
Regenjacke (man weiß ja nie)
Tagebuch
Block
Stifte
Nackenkissen für die Fahrt

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