20th

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Als es Zeit geworden war, hatten Changbin und ich uns auf den Weg zu dem vereinbarten Treffpunkt gemacht, den Chan uns noch kurz vorher gesagt hat. Auf dem WEg herscht mal wieder drückende Stille und niemand sagt ein Wort. Changbin braucht einfach Zeit. Die gebe ich ihm. Der Ort an dem wir uns treffen sollten war der Innenhof einer Sporthalle, die vor einigen Jahren geschlossen. Kaum ein paar Leute kennen diesen Ort wohl, also ist man dort relativ häufig alleine. 

Als wir die Sporthalle erreichen, schaudert es mir kurz, da es wirklich gruselig ist. Wie aus Reflex falle ich ein wenig in mir zusammen und mache mich vor dem großen Gebäude ganz klein. Changbin hingegen zeigt gar nichts. Weder Angst, noch Schauder. Er schaut einfach auf den Boden. 

"Hey!" Begrüßt uns Woo, als wir dann im Hof ankommen. Nebenbei gesagt, der Hof ist wirklich groß und scheint cool zu ein, um sich hier aufzuhalten. Da hier und auch im näheren Umfeld einfach keine Leute sind. Als Begrüßung umarme ich Woo einmal und gebe Chan ein freundschaftliches High-Five. Bin läuft einfach wie ein Hund neben mir her und gibt keinen Ton von sich. Skeptisch betrachtet das Pärchen meinen depressiven Mitläufer und signalisieren mir dann mit ihren Augen gleichzeitig Mitleid und Dankbarkeit. Vermutlich, weil er bei mir wohnen kann. 

In der Ecke sitzt noch jemand. Vermutlich derjenige, den Chan noch mitgebracht hat. Es ist der Neue in unserer Klasse. Wie ist nochmal sein Name? Jang Kyung-Hyun? Ja ich glaube so wars. Freundlich stellt er sich vor. "Hallo! Ich bin Kyung-Hyun. Wir kennen uns nur flüchtig, da ich mich in eurer Klasse vorgestellt habe." Irgendwie schüchtert er mich ein. Er ist wirklich hübsch. Fast schon schön. Aber der einzige ist für mich Changbin. "Hi..." gebe ich schüchtern zurück. Er schenkt mir dann noch ein gesellschaftliches Lächeln und wendet sich dann Changbin zu, der, wer hätte es gedacht, nichts sagt. Verwirrt wendet sich Kyung-Hyun wieder ab und Chan zu. 

"Er ist mein Cousin." Antwortet Chan, der scheinbar meine Frage aus meinem Gesicht lesen kann. Noch einmal winkt der Fremde glücklich. Er ist wirklich süß. Und sehr sympatisch. Mal schauen was der Tag so bringt.

Gemeinsam setzen wir uns auf zwei Bänke und reden über alles mögliche. Da der Neue dabei ist, rede ich weniger als sonst und bin eher zurückhaltend. Changbin sagt wie immer nichts und wie immer frage ich mich, wie ich ihm helfen kann. Die Umarmung von gestern werde ich nicht so schnell vergessen. 

Die Zeit verfliegt und es fängt langsam an, zu dämmern. Noch immer sitzen wir alle zusammen und plappern, mittlerweile über die Schule. Plötzlich knallt es hinter uns. Wir alle drehen uns ruckartig um und sehen mit einem Mal eine Person, die ganz in schwarz gekleidet. Sie trägt eine Waffe und hält sie zum Himmel gerichtet. Die Zeit steht still und ich kann jeden atmen hören. Für den Bruchteil einer Sekunde überlege ich, ob wir laufen sollten, entscheide mich jedoch dagegen. Keiner bewegt sich. Nicht mal der Typ in Schwarz. Ein kleiner Blick über meine Schulter verrät mir, dass sogar Changbin in die Richtung der Gestalt starrt. Seine Augen weit aufgerissen. 

Der Mann richtet seine Waffe jetzt in unsere Richtung und brüllt: "Keiner bewegt sich, keiner sagt etwas, keiner ruft die Polizei. Sonst sterbt ihr alle." Die Angst und das Adrenalin rasen durch meinen Körper und zum ersten Mal bin ich wirklich ratlos, was ich tun soll. 

Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie irgendjemand sein Handy entsperrt und die Nummer der Polizei wählt. Ich würde ihm gerne sagen, dass er es nicht tun soll, aber ich habe zu große Angst, dass der Täter schießt. Es bewegt sich immer noch keiner. 

Etwa zehn Minuten passiert gar nichts. Der Täter in schwarz steht einfach dort, starrt uns an und sagt uns immer wieder mit seiner Haltung, dass wir am Besten nichts falsches machen. Noch immer bin ich ratlos und voller Angst. Plötzlich hören wir, wie er seine Waffe nach lädt und zum Schießen bereit macht. Ich nehme meinen ganzen Mut zusammen und rufe in seine Richtung: "Nicht! BItte. Nicht schießen. Was wollen Sie?" Ich bekomme keine Antwort und die Angst steigt. Ich kann mein Herz schlagen hören.

Weitere Minuten vergehen und mit einem Mal hören wir das laute Geräusch von Polizeisirenen. In Windeseile stehen die Polizisten neben uns und haben ebenfalls die Waffen erhoben. "Lassen Sie die Waffe fallen!" Brüllen sie dem Schwarzbekleideten zu. Dieser lässt sich nichts befehlen und hält die Waffe auf uns gerichtet. Das alles zieht nur langsam an mir vorbei. Ebenfalls scheint die Zeit in Zeitlupe zu verfliegen. 

Ich höre es erst, als ich rot sehe. Der Täter hat abgedrückt und in unseren Kreis geschossen. Der Boden füllt sich mit Blut. Panisch suche ich jeden meiner Freunde ab, wer getroffen wurde. Es ist Chan. Er fast sich an die Burst und schaut Woojin mit leerem Blick in die Augen. "Ich liebe dich." Formt er mit seinen Lippen und sinkt dann zusammen. Woojin bricht in Tränen aus. 

Die Zeit, die der Typ zum Nachladen braucht, nutzen die Polizisten und drücken ebenfalls ab. Ich realisiere überhaupt nicht, was genau hier gerade passiert. 

Es scheint ewig zu dauern, bis zwei Krankenwagen hier sind und Chan und den schwarzbekleideten Mann, der unsere Gruppe zerrissen hatte, mitnehmen.

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Hey! 

ZUNÄCHST MAL VIELEN DANK FÜR 1K ICH BIN SO GLÜCKLICH. DAS GLAUBT IHR NICHT. DAS HÄTTE ICH NIEMALS ERWARTET. DANKE!!!!!!!!!!

Bitte kein Hate haha... Es tat mir so weh, das Kapitel zu schreiben, aber es musste sein. Endlich ist mal etwas passiert.

Hier ist auch wieder ein längeres Kapitel (ca. 880 Wörter). Eine Art Special für die Reads!

Liebe Grüße!

Hidden Chat [l. mh. x h. js.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt