17.

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Ich ging zu der einzigen Person, die mir in dem Moment helfen konnte. Wohlwissend, dass ihre Familie mich hasst. Aber was hätte ich anders tun sollen? Meine Lebensplanung wurde gerade über den Haufen geworfen, wusste nicht ob meine Eltern noch mein College bezahlen werden oder wie ich mein Leben finanzieren sollte. Ich war an diesem Tag komplett am Arsch.

Ich ging zu ihr und klingelte. Ich war nicht nervös denn schlimmer konnte meine Stimmung ja nicht mehr werden, egal ob ich auf ihre Mutter traf. Denn genau die stand nun vor mir und schaute mich an. Plötzlich fiel mir auf, wie dumm die Idee war. Ich versprach mich so oft und fragte nach Giulia. Das es mir nicht gut ging, sah man mir wahrscheinlich an denn sie zog eine Augenbraue hoch und rief nach meiner Freundin. Die fiel aus allen Wolken als sie mich sah und ihre Mutter verließ die Situation wortlos.

„Was ist passiert?" fragte sie und schaute mich an. Rotz lief aus meiner Nase und ich heulte. Mehr bekam ich nicht raus. Ich heulte ihren Pulli voll und all mein Makeup versammelte sich als Fleck auf ihrem schönen, teuren Off-White Pullover.
Giulia zog mich in ihr Haus und schloss die Türe. Ich versuchte mich zusammeln, denn die Situation war schon komisch genug. Ich wollte nicht, dass ihre Familie sich im Hausflur wegen mir versammelt und mich wahrscheinlich rauswirft.

Ihre Mutter kam wieder in den Hausflur, schaute mich nur an wie ich da stand, wie ein Häufchen Elend. Gott, war mir das peinlich. Auch Giulia wusste nicht wie sie reagieren sollte. Und ich hatte das Gefühl das wir drei uns für eine halbe Ewigkeit nur anschauten.

Aber ihre Mutter griff nach Taschentücher und gab mir eins.

„Hat er dir weh getan?"

Giulia und ich schauten uns an. Woher sollte sie wissen, dass mein Vater mich gerade rausgeworfen hat?
„Wer?"
„Na dein Vater," erwiderte sie und Giulia verstand gar nichts mehr. Sie schaute mich und dann ihre Mutter an. „Ihr könnt keine Beziehung führen ohne das ich das nicht weiß, ich bin nicht blind."
Giulia setzte sich auf die erste Stufe der Treppe. Ihr Gesicht wurde kreideweiß. Plötzlich fühlte ich mich egoistisch, hier reinzuschneien und wohlmöglich ihre Familie kaputt machen. Fuck.

„Es tut mir leid", gab ich zu. Das tat es mir wirklich. Ich liebe Giulia aber in dem Moment habe ich unsere Beziehung bereut. Ich hasste mich in diesem Moment mehr als meinen Vater.
„Dein Vater war mein Verlobter als wir jung waren. Aber dann habe ich Giulias Vater kennengelernt und wollte mich trennen. Aber dein Vater ist ausgetickt, hat rumgebrüllt und mich bedroht. Das ging einige Zeit so bis er deine Mama geheiratet hat. Aber seitdem hegt er einen großen Hass auf uns und wir gehen deiner Familie aus dem Weg."

Giulia schaute sie unglaubwürdig an aber ich habe mir schon soetwas gedacht. Mein Vater rastete bei jedem kleinen Streit aus und sowas traue ich ihm nach heute allemal zu.
„Aber wir hassen dich nicht Eva. Du kannst ja nichts dafür also hättet ihr das nicht verstecken brauchen."
Ich fing wieder an zuheulen. Aber diesmal ein bisschen vor Freude. Denn ich dachte den ganzen Sommer das wir nie eine Zukunft hätten, weil unsere Eltern den jeweils anderen hassen aber in mir kam in diesem Moment die Hoffnung auf. Hoffnung das ich mit ihr weggehen kann, denn mein College kann ich mir ja jetzt schenken.

„Das ist alles zu krass," meldete sich meine Freundin und stieg von der Treppe auf um mich in den Arm zu nehmen. Sofort roch ich wieder ihr Parfüm, welches sich so nach zuhause anfühlte. Und so fühlte ich mich auch. Zuhause. Und vielleicht ist mein Zuhause kein Ort sondern ein Mensch. Und das war Giulia.

____
A/n

Ich wäre ja nicht ich, wenn ich hier noch weiteren Drama einbauen würde also solltet ihr aufjedenfall drann bleiben ;)

Was denkt ihr was passiert?

Ps: voten und kommentieren dürft ihr gerne :)

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 05, 2018 ⏰

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