4|| Jeon Jungkook

4.3K 288 55
                                    

Ich hatte keine Zeit das Kapitel auf Fehler zu untersuchen, deshalb ignoriert diese einfach 😂

„Umma ? Appa ? Habt ihr gerade Zeit für mich ?" begann Jungkook zögerlich, als er die Küche betrat. Sein Vater begrüßte ihn mit einem warmen Lächeln. „Für dich haben wir immer Zeit. Worüber möchtest du sprechen, Sohn ?" fragte er und legte eine Pause vom Abtrocknen ein, indem er sich auf den kleinen Holzstuhl rechts neben ihn setzte. Jungkook ergriff die Initiative und schnappte sich eines der zerissenen Küchentücher und machte sich an das Abtrocknen der nassen Teller, die seine Mutter eine nach dem Anderen in die Plastikschale legte.

„Also... ich weiß nicht so recht wie ich es euch sagen soll, aber ich denke, dass es jetzt einfach raus muss."

„Oh, aber bevor du anfängst muss ich dir das noch sagen" fing seine Mutter begeistert an. „Jisoos Eltern haben bereits ein Ort für eure Hochzeit gefunden. Ein wirklich schönes Gebäude, dass wir nach der Trauung nutzen können" sprudelte es aus ihr heraus und ließ sie breit grinsen.

Jungkook brach es das Herz zu wissen, dass er der Grund dafür sein würde, dass diese Freude schon gleich wie ausgestorben sein würde.

"Darum geht es. Um die Hochzeit."

Jungkooks Mutter legte die Stirn in Falten. „Was möchtest du dazu sagen ?"

Jungkook hielt die Luft an.
Soll ich ?

Obwohl er noch mit sich rang wusste er, dass ihm keine andere Wahl blieb, als mit der Sprach herauszurücken. Wenn er jetzt einen Rückzieher machen würde, was den Blicken seiner Eltern, die wussten dass irgendwas los sein musste, jetzt sowieso nicht mehr möglich wäre, würde er seine Entscheidung bereuen. Spätestens sobald er mit einer fremden Frau, die er nichtmal näher kennenlernen wollte vor dem Altar stand.

Jungkook hielt die Luft an. „Ich kann das nicht machen."

Die schwarzhaarige Frau vor ihm lachte verwirrt auf. „Was meinst du mit ‚ich kann das nicht machen' ?"

"Jisoo scheint ein wirklich nettes Mädchen zu sein, aber ich... kann sie einfach nicht heiraten."

"Sohn," fing sein Vater an und seufzte schwer. "Wir wissen, dass das alles jetzt sehr überraschend und überwältigend für dich sein muss. Das können deine Mutter und ich vollkommen nachvollziehen, glaub mir. Du musst Jisoo einfach nur noch etwas besser kennen lernen und sie dich genauso. Vielleicht solltet ihr das nächste Mal was unter euch machen. Du kannst doch kannst ihr ja mal die Stadt zeigen! Sie kennt sich bestimmt noch nicht so gut hier aus, da ihre Familie ja gerade erst hergezogen ist."

"Vater bei allem Respekt, aber ich weiß, dass sich auch nach einer Verabredung mit ihr nichts an meiner Einstellung ändern wird."

"Weißt du denn nicht, was uns eine Hochzeit bringen würde ? Sollen wir dir mal vor Augen führen, wie reich diese Familie ist ? Auch wenn man das mal außer Acht lässt, denken wir, dass wir dir mit der Hochzeit einen Gefallen tun. Wir kennen wir Jisoo ja schon etwas länger als du, da wir sie schon öfters getroffen haben und sie ist wirklich ein reizendes Mädchen, perfekt für dich!" redete seine Mutter auf ihn ein.

"Sie ist nicht perfekt für mich..... Sie kann gar nicht perfekt für mich sein" gestand Jungkook und schaute zu Boden. Es konnte seinen Eltern nicht in die Augen schauen. Sein Herz klopfte wie wild. Gleich war es soweit. Gleich würden sie es wissen.

Für Hyukjae. Tu es verdammt nochmal für Hyukjae.

"Wovon redest du ?" hakte seine Mutter nach und hatte nun dieselbe verwirrte Miene war vor ein paar Minuten noch.

"Ich," Jungkook schluckte, "Ich interessiere mich nicht für Mädchen. Ich bin schwul" gestand er und biss sich auf die Lippe, sein Blick star nach unten gerichtet. Er konnte sich schon vorstellen, wie ihn seine Eltern jetzt ansehen mussten, dafür musste er ihnen nicht einmal ins Gesicht schauen.

Es herrschte Stille in der Küche. Es war, als hätte die Welt den Atem angehalten. Lediglich das Ticken der Uhr erinnerte Jungkook daran, dass dieser Moment real war. Kein Traum. Kein Albtraum. Keine Vorstellung. Keine Szene in einem verdammten Paralelluniversum, in welches Jungkook momentan mit Freude verschwinden würde, um sich den Zorn seiner Eltern nicht stellen zu müssen.

"Was sagst du da ?" flüsterte seine Mutter.

Jungkooks Kehle war trocken. Er befeuchtete seine Lippen und öffnete den Mund. "Ich bin schwul" wiederholte er mit zitternder Stimme.

Aus seinen Augenwinkeln sah er, wie sein Vater mit zusammengezogenen Augenbrauen und geschlossenen Augen auf den Boden starrte. Kaum jedoch schaute Jungkook weg, sprang er plötzlich auf und brach die Stille damit, dass sein Stuhl mit einem lauten Knall zu Boden fiel.

"Du bist nicht schwul. Du bist. Nicht. Schwul. Sag mir, dass das nicht dein Ernst ist, Jungkook" knurrte er und kam mit geballten Fäusten auf Jungkook zu. Mit jedem Schritt, den er sich dem Jungen näherte, wich Jungkook nach hinten, aus Angst vor dem, was möglicherweise nun kommen würde.

"E-Es tut mir leid" brachte Jungkook zustande. Plötzlich vernahm er seine Mutter, die er nach der plötzlichen Reaktion seines Vaters völlig außer Acht gelassen hatte. Sie begann zu weinen, klammerte sich an den Fetzten, den sie als Küchentuch nutzte und schluchzte immer wieder laut auf.

Jungkook richtete seinen Blick wieder auf seinen Vater, der mittlerweile seine Augen geschlossen hatte und mehrmals tief durchatmete. Dies überraschte Jungkook. Verwirrt starrte er ihn an. Er hatte mit allem gerechnet. Dass er ihn anschrie, schlug, rauswarf, aber nicht damit, dass er sich so.... beruhigte.

"Jungkook, du bist unser ältester Sohn. Hyukjae und Mina sind noch kleine Kinder, bis sie in ein heiratsfähiges Alter gekommen sind, könnte alles passieren. Wir sind nicht mehr jung und gerade du weißt, dass wir schon immer Geldsoegwn hatten. Wir hängen von dir ab. Unsere Zukunft hängt von dir ab. Bedeutet dir das gar nichts ?" fragte sein Vater und Jungkook hatte den Eindruck, dass er jeden Moment anfangen würde zu weinen.

"Ich hab euch lieb, dass wisst ihr doch. Aber.... ich dachte, ich müsste es euch jetzt sagen. Und ich kann verstehen, dass ihr mich jetzt hasst, ich kann verstehen, dass ihr mich jetzt nicht mehr als euren... Sohn seht, aber-" #

"Jungkook, wir hassen dich nicht. Aber du hast die größte Verantwortung unter deinen Geschwistern und du bist mit ihr umgeganen, als wäre sie der Dreck der unter deinen Schuhen klebt" antwortete sein Vater monoton.

"Appa, es tut mir doch leid" stammelte Jungkook. Er hatte Tränen in den Augen, wagte es aber nicht jetzt vor seinen Eltern zu weinen.

"Ach ja ? Ist es so ? Wir sollen wir dir das glauben ?" flüsterte der Mann vor ihm und schüttelte den Kopf. Jungkook sah die Enttäuschung in seinen Augen. Vermutlich stellte er sich gerade seine Familie in zeh Jahren vor. Allein, ohne Essen und Trinken auf der Straße sitzen, da sie die Miete nicht mehr zahlen konnten und das alles wegen Jungkook.

"Ihr könnt mir glauben! Ich bring das wieder in Ordnung! Wirklich! Ich lass mir etwas einfallen, gibt mir nur ein paar Tage zeit. Bitte Appa, bitte" bettelte Jungkook und nahm die Hand seines Vaters. Dieser schaute auf die Geste seines Sohnes, als würde er überlegen, ob er sich die Hände mit Seife waschen oder direkt duschen gehen sollte, sobald Jungkook weg war.

"Gut. Lass dir was einfallen. Ich geb dir 2 Tage zeit. Wenn du bis übermorgen immer noch keine Lösung gefunden haben solltest, wirst du Jisoo verdammt nochmal heiraten. Und dann wird es mir scheißegal sein, ob du auf Frauen oder Männer stehst."

Mit diesen Worten verließ sein Vater die Küche. Jungkook schaute zu seiner Mutter, die entgeistert dem Mann hinterherstarrte, der gerade an Jungkook vorbei aus dem Zimmer gelaufen war.

Nicht in der Lage den Blick seiner Mutter ertragen zu können, presste Jungkook die Lippen aufeinander und stürmte aus der Küche.

The Selection | VkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt