Ein Neu(beginn)

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Ich hatte grade Sommerferien, als wir mit unserem Hab und Gut von zuhause aufbrachen, Richtung Irland. Es war eine lange Fahrt, die ich damit verbrachte Musik zu hören. Ich hörte viel Rap, da mich die Texte motivierten und mir ein gewisses Selbstwertgefühl vermittelten. Klar meine Eltern sagten mir auch das sie mich lieben und das ich alles für sie bin. Doch das war irgendwie anders, ich wollte beliebt sein und Freunde haben mit denen ich einfach über alles reden kann und mit den ich einfach alles machen kann und die mich respektieren so wie ich bin. Wir brauchten zwei Tage nach Irland mit Auto und Fähre. Die Fahrt mit der Fähre war für mich total langweilig, ich kannte das Schiff von unseren Urlauben In und Auswendig und traute mich aufgrund meiner Introvertiertheit nicht die anderen Jugendlichen an Bord anzusprechen. In Irland angekommen, sagten mir meine Eltern das unser Leben sich nun ziemlich verändern wird, denn wir werden nicht wie in Deutschland in einer Stadt Wohnen, sondern in einem Dorf auf dem Land. Ich wusste wie die Dörfer in Irland aussahen, wir waren ja schon einige Male in meinen Ferien hier gewesen. Die Dörfer waren meist sehr klein und überschaubar, umgeben von einer wunderschönen grünen Natur, mit riesigen Feldern auf denen meistens Kühe oder Schafe grasten. Die Sprache, war für meine Eltern und mich kein Problem mehr, da es für meine Eltern klar war, dass sie von Anfang an selbständig klar kommen möchten. So haben wir drei, mein Vater, meine Mutter und ich mehrere Englisch Kurse besucht.
Es war Abends, so circa 20 Uhr, von unserem Ankunftshafen waren es noch zwei Stunden bis zu unserem neuen Haus, sagten mir meine Eltern. Sie waren zwei Wochen vor unserem Umzug schon mal hier gewesen, um den ganzen Papierkram zu erledigen und sich das Haus nochmal anzugucken. Die zwei Stunden waren schnell vorbei und wir Bögen mit dem Auto von der Dorfstraße in eine kleine geteerte Einfahrt die durch ein großes stattliches Tor führte. Vom Dorf selbst habe ich nicht viel gesehen, es war schon zu dunkel, nur ein paar Häuser blitzen ab und zu im Licht der Scheinwerfer auf. Nach dem Tor waren es noch circa 100 Meter bis zu unserem Haus. Nachdem wir das Auto im Hof geparkt hatten, guckte ich mich erst einmal ein bisschen um. Vom Hof aus sah ich nicht mal mehr das Tor durch das wir eben noch gefahren waren. Ich konnte aufgrund der spärlichen Beleuchtung im Hof, welche durch 4 kleine Laternen gegeben war, zwar nicht viel erkennen, doch der Garten, schien hinter dem Haus kein Ende zu finden. Das Haus sah von außen riesig aus, es hatte so weit ich das erkennen konnte 10 Fenster die auf den Hof zeigten, außerdem hatte es komische alte Verzierungen, die so aussahen wie die Wasserspeier, mit ihren gruseligen Grimassen Köpfen, die ich immer bei dem Springbrunnen in unserer Stadt gesehen hatte. Es hing jeweils einer von diesen Köpfen an einer der vier Ecken des Hauses, sie hatten ebenso wie die Speier aus dem Springbrunnen ein gruseliges Grinsen eingemeißelt. Es fühlte sich so an als würden sie einen die ganze Zeit anstarren. Eine weiße, breite Marmortreppe führte zum Eingang des Hauses. Die Eingangstür war aus Holz und hatte ebenfalls eine gruselig aussehende Fratze in ihrer Mitte, welche einen Klopfring in ihrem Mund hielt. Meinen Eltern schienen die Figuren mit ihren Fratzen nicht so viel auszumachen, sie lachten nur als ich Ihnen sagte, wie schrecklich ich jene fand. Wir hatten nicht viel mitnehmen müssen, da im Haus selbst noch viele Möbel und Geräte vorhanden waren. Meine Eltern erzählten mir, das hier vorher schon eine Familie gewohnt hatte, die seit Jahren als verschwunden gelte. Sie sagten, das dass alles war, was der Makler ihnen erzählt hatte. Als sie den Kaufvertrag abgeschlossen hatten solle er nur hinzugefügt haben, das wir den Horrogeschichten der Dorfbewohner keinen Glauben schenken sollten, da sie nur verhindern wollten das neue Leute in das Haus einziehen, um es sich selbst unter den Nagel zu reißen. Während mir die Geschichte trotzdem sehr gruselig vorkam und ich mir die verschiedensten Dinge ausmalte, was mit der Familie passiert sein könnte, sagte mein Vater nur: „Wer so ein Haus baut und dann verschwindet, muss seine Gründe gehabt haben." Er und meine Mutter glaubten nicht, wie ich an solche, wie sie immer sagten „Schauermärchen", wie das der Familie irgendetwas schlimmes zugestoßen sein könnte. Sie sagten mir, nachdem ich Ihnen meine Bedenken mitgeteilt hatte, nur ich solle nicht so viele Horrorfilme angucken. Mein Vater drückte mir einen kleinen Karton, der ein paar kleinere Küchenutensilien enthielt, in die Hand und sagte ich solle doch schon mal vorgehen. Ich machte mich also von unserem Auto auf den Weg über den Geteerten Hof, zu der Marmortreppe, deren Stufen ich mit Leichtigkeit hochlief. Nun stand ich vor der Eingangstür und blickte in die grässliche Fratze des Türklopfers. Mein Vater hatte mir den Schlüssel mitgegeben, ich steckte ihn in das Schloss und drehte ihn um. Die alte Holztür krächzte schrecklich beim öffnen. Ich stand nun in der Eingangshalle, man könnte nicht mal mehr seine eigene Hand sehen so dunkel war es hier. Ich suchte also nach dem Lichtschalter, als ich plötzlich etwas kaltes auf meiner Schulter spürte. Es fühlte sich an wie eine Hand, aber das war unmöglich meine Eltern waren doch noch beim Auto. Ich schrie auf und drehte mich so schnell um, dass ich auf den Boden fiel, dabei stieß ich mir den Kopf an etwas hartem, mir wurde schwarz vor Augen, ich sah nur noch eine männliche Gestalt, welche langsam von mir wegzugehen schien. Ich wollte um Hilfe schreien aber die Bewusstlosigkeit brachte mich zum schweigen.

Das verfluchte HausWo Geschichten leben. Entdecke jetzt