Kapitel 3 - Starbucks, Skaterpark und Sturz*

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Als ich die Haustür schloss, lächelte ich selbst gefällig und ging zielstrebig in mein neues Zimmer. Zunächst stieg ich erst mal unter neuen neue Dusche, es war eine von diesen super modernen Regenschauerduschen, ihr wisst schon die bei denen das Wasser sehr großflächig, senkrecht von oben auf einen runter prasselt. Nach einer halben Stunde, konnte ich mich von der super tollen Dusche lösen und legte mich ins Bett. Ich schnappte mir mein Handy während nebenbei der Fernseher lief, nicht weil ich etwas schauen wollte, sondern nur weil ich etwas im Hintergrund haben wollte, kennt doch jeder oder?
Auf meinem Handy erschienen 16 neue Nachrichten auf WhatsApp. Hm, wer wollte denn nun schon wieder was von mir?
Klassengruppe, war ja klar. Ich hatte vergessen auszutreten und es ging nur um belanglosen Kram, den sowieso niemanden interessiert. Typisch. Ich trat einfach aus, sie würden früher oder später merken, dass ich nicht mehr in ihrer Klasse bin, wahrscheinlich eher später, aber mich juckt das eh nicht mehr. Ich werde niemanden von den Vollidioten je Wiedersehen. Also, was soll's?

Dann sah ich das mir eine unbekannte Nummer geschrieben hat:
"Hey Jess. Ich bins Matt. Wollen wir uns morgen um 14:00 Uhr am Strand treffen?"

J: "Ja klar. Gerne."

Matt schrieb sofort zurück, dass er sich freuen würde. Ich antwortete noch, dass ich jetzt schlafen gehen würde, bevor er mir noch eine gute Nacht wünschte.

~~~

Am nächsten Morgen wurde ich wieder von Jason Derulo geweckt. Man, ich hab vergessen den Wecker auszustellen, denn in Deutschland müsste ich in die Schule, aber hier muss ich erst am Montag gehen, weil ich ja umgezogen bin. Ich drehte mich noch mal auf die andere Seite, konnte aber nicht wieder einschlafen. Na super, 6 Uhr morgens und ich bin hellwach. Ich holte mir aus der Küche einen Kaffe und setzte mich auf meinen Balkon in die Sonne. Nachdem ich den Kaffee ausgetrunken hatte, stand ich auf und machte mich fertig, dabei drehte ich die Musik auf volle Lautstärke und sang lauthals mit, da meine Eltern zur Arbeit waren, wurde es wohl niemanden stören. In meinem Kleiderschrank durch wühlte ich zunächst mal alle neuen Klamotten und zog eine Hotpants und ein Crop-Top aus dem nun am Boden liegenden Haufen aus Klamotten. Danach glättete mir meine Haare. Ihr müsst wissen ich hab leicht lockige Haare, also weder glatte, noch wirklich gelockte Haare, irgendetwas dazwischen, was mich absolut nervt, nichts halbes und nichts Ganzes. Schrecklich! Danach setzte ich mir eine Cap auf und nahm mir eine Sonnenbrille aus meiner kleinen Sammlung und schaute auf die Uhr 12:34. Wow. Ich glaube ich habe noch nie so lange gebraucht, um mich fertig zu machen. Ich schaute noch etwas fern, um die Zeit zu überbrücken. Um halb zwei nahm ich mir ein Board von der Wand und fuhr zum Strand. Matt wartete dort sogar schon auf mich. Er umarmte mich zur Begrüßung, was mich etwas überrumpelte., ich war noch nie der Fan von übermäßigem Körperkontakt gewesen. Wir fuhren zusammen zum nächsten Starbucks.  Der war nichtmal fünf Minuten vom Strand entfernt. Nachdem unsere Bestellungen fertig waren, nahmen wir all' unsere Sachen und setzten uns auf eine Bank im Skaterpark, der zufälligerweise genau gegenüber vom Starbucks war.  Als würden die immer nur im Doppelpack auftauchen. Seltsam. Wir tranken unsere Vanilla Cream Frappuccino's aus und skateten ein bisschen im Park herum. Später fuhren wir zurück zum Strand.  Wir setzten uns in den Sand und redeten ein bisschen, um uns kennen zulernen.

M:  „Wo kommst du eigentlich her?"

J:  „Aus Berlin.  Aber da hatte ich sowieso niemanden, deshalb bin ich mit hergekommen."

M:  „Wieso hattest du niemanden?  Und wie alt bist du, also ich bin 17."

J: „Es meinten alle ich wäre ein Bad Girl, aber so war das an unserer Schule, das äußere Erscheinungsbild zählt.  Wenn du nach außen hin nicht so bist wie sie dich haben wollen, dann hast du gar keine Chance deinen Charakter zu beweisen. Deshalb hatte ich zu Hause keine Freunde. Aber hier ist jetzt mein zu Hause und hier hab ich ja auch schon Freunde naja meine beste Freundin und dich. Achja ich bin Sweet 16."

M:  „Ach so, das klingt ja nicht so prickelnd. Willst du morgen mit mir und meinen Freunden schwimmen gehen? Meine Jungs und ihre Freundinnen kommen mit, dann findest du vielleicht gleich ein paar mehr Freunde? Die werden damit kein Problem haben."

J:  „Ja klar gerne. Wann und wo trefft ihr euch denn?"

M: „Ich hol dich um 11 ab?"

J: „Ok.  Ich freu mich! Ich muss dann aber auch gleich mal gehen."

M:  „Warte doch noch einen Augenblick. Die Sonne geht gleich unter direkt über dem Meer! Das musst du dir einfach ansehen!"

J: „Nein, geht leider nicht meine Eltern warten schon auf mich, sorry."

Das war eiskalt gelogen, aber ich stand trotzdem auf und ging. Irgendwie kam er mir zu Nahe. Nicht unbedingt physisch, okay das vielleicht auch, aber vor allem psychisch, als könnte er direkt hinter meine her aufgebaute Fassade gucken. Daher machte ich mich so schnell wie möglich auf den Weg nach Hause. Vielleicht etwas zu schnell, ich übersah einen kleinen Absatz auf dem Fußgängerweg und stürzte mit meinem Board. Ich versuchte mich mit meinen Händen aufzufangen und den Sturz abzufedern. Doofe Idee, dadurch schürfte ich mir nur meine Hände auf und mein Handgelenk knackte in einer unschönen Art und Weise und tat daher weh. Ich versuchte aufzustehen doch ich hatte mir, bei meinem Talent auch noch mein Knie aufgeschlagen und konnte mich somit kaum bewegen. Ich kramte mein Handy aus meinem Rucksack heraus und rief Matt an.

M: „Hallo?"

J: „Hey, ich bin's. Ich Volldepp bin hingefallen und kann mich jetzt kaum bewe-„

Weiter kam ich nicht, da Matt mich unterbrach.

M: „Na klar, bin sofort da. Warte und beweg dich nicht!"

Fünf Minuten später stand Matt schon vor mir und hob mich hoch. Er stellte mich auf meine Beine und hob alle meine Sachen auf.

M: „Komm ich bring dich zum Arzt."

J: „Nein. Ich brauche keinen Arzt!"

M: „Doch. Oder willst du so nach Hause?"

J: „Eigentlich schon."

Er nahm mich bei der Hand und zog mich mit sich. Ich versuchte zwar ordentlich zu laufen, aber ich humpelte eher hinterher. Er nahm mich auf den Arm, nachdem er mir meine und auch seine Sachen in die Hand gedrückt hatte. Er lief mit mir auf dem Arm zum nächsten Arzt,  wo ich auch sofort dran kam. Meine Hand musste geröntgt werden. Die Abschürfungen wurden einfach gesäubert und mit Pflaster oder Verband bedeckt.  Während ich auf das Ergebnis des Röntgen wartete wurden mit Schmerzmittel gegeben. Der Arzt kam wieder: „Ihr Handgelenk ist nur verstaucht. Sie kriegen einen Stützverband und machen einfach alles normal weiter nehmen aber morgens und abends diese Schmerzmittel und dann sollte es in ein paar Tagen besser werden." Er drückte mir eine Packung Tabletten in die Hand und legte mir einen fast hautfarbenen Verband an. Ich verabschiedete mich und bedankte mich. Matt brachte mich noch nach Hause. Dort musste ich meiner Mutter erst mal erklären warum ich erst so spät nach Hause gekommen bin und warum ich so aussah, als wäre ich unter ein Auto gekommen. Na, das kann ja heiter werden.

The typical Bad boy - Good girl Clichée - ÜberarbeitetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt