Kapitel 4

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Es waren inzwischen 2 Wochen vergangen und noch immer keine Antwort von niemanden.
Aber trotzdem wollte ich nicht aufgeben.
Wieder startete ich meinen PC.
Meine Finger tippten unruhig auf die Tastatur, ohne irgendwelche Tasten zu treffen.
Und dann war da tatsächlich eine E-Mail.
Mein Realismus sagte mir zwar, dass es bestimmt nur eine Benachrichtigung von einem neuen Youtube Video sei, aber trotzdem sollte ich einmal nachsehen.
Es war doch noch alles möglich.
Und tatsächlich war es eine Mail von einer der Kanzleien, die ich angesteuert haben.
Ich klickte sie mit zittriger Hand an, hoffend eine Zusage erhalten zu haben.
Und es war eine.
Ich war überglücklich und jubelte erst einmal über dieses kleine Glück.

Ich las sie mir voller Euphorie durch und ich sollte schon morgen früh zum Vorstellungsgespräch erscheinen.
Cool.
Aber auch echt kacke, da es schon spät war und ich mir noch ordentliche Klamotten heraus suchen musste...

Aber davon hatte ich genug.
Ich nahm mir einen schwarzen A-Linien Rock und eine Blaue Bluse. Dazu noch einen kurzen schwarzen Blazer.
Ich musste schließlich seriös aussehen.

Ich beschloss ebenfalls früh schlafen zu gehen, um am nächsten Morgen nicht diese hässlichen Augenringe zu haben.
Ich stellte mir aber auch vorher noch zehn Wecker, um wirklich nicht verschlafen zu können.

Als ich mich dann ins Bett warf konnte ich kaum schlafen, so nervös war ich.
Ich zitterte auch wenn es nicht einmal kalt war.
Es war einfach meine Angst.
Die Angst zu Versagen.
Es ist mir schon öfter als ich zählen konnte passiert, dass ich mitten im Gespräch mit einer Autorität anfing zu stottern.
Jetzt betete ich, dass das nicht passieren wird.
Es wäre peinlich.
Eventuell würde es mich sogar den Job kosten, den ich kriegen wollte.

Aber wie den auch sei, irgendwann schlief ich dann ein, was ich dann vernahm als mein grässlich schriller Wecker mich anbrüllte.
Ich Zwang mich sofort zum aufstehen und kroch in mein Bad, um mich zu Duschen und zu schminken.
Danach trank ich einen schwarzen Kaffee und föhnte meine Haare.
Zuletzt zog ich mich dann um und packte meine Sachen ein.
Dann ging ich.

Die Straßen waren noch leer und meine hohen Pumps klackerten über die Pflastersteine.
Der Weg war kurz und trotzdem fühlte er sich für mich wahnsinnig lang an,was wohl an meiner Sorge lag.

Nach circa 15 Minuten war ich dann angekommen.
Es war ein modernes weißes Gebäude mit großen Glasfenstern.
Von der Form her erinnerte es mich an einen Würfel.
Aber das war jetzt erst einmal Nebensache.

Ich klingelte an.
Und nach zwei Minuten  öffnete sich die  Tür aus Milchglas.
Eine Sekretärin stand vor mir und begrüßte mich:"Ah, guten Morgen. Sie müssen die Bewerberin sein. Er erwartet Sie schon."
Ich erwiderte Ihre Begrüßung und folgte ihr hinein.
Alles hier war ziemlich schlicht und edel eingerichtet.
Die Wände waren meist weiß oder grau gestrichen und es stand kaum Dekoration herum.
Es strahlte seriösität aus.

Dann  ließ sie mich vor der Tür des Chefs stehen.
Ich klopfte an.
Mein Herz pochte wild.
Und ich zitterte mit den Händen.

Dann wurde mir die Tür geöffnet.
Und ich erschrak.
Es war der heiße Kerl von gestern, welcher mich umbringen wollte.
Dieser Vampir.
Mein Körper erstarrte.
Wollte er mich wieder umbringen?
Hat er mich deshalb hergebracht?

Seine großen blauen Augen strahlten mich an.
Und ich zwang mich doch ihm zu folgen, weil ich diesen Job einfach brauche, auch wenn mein Impuls so schnell wie möglich verschwinden wollte.

Er setze sich auf seinen Chefsessel und überkreuzte seine trainierten Beine, welche nicht einmal von der Hose versteckt werden konnten.
Dann fing er an:"Also Sie sind wohl die von letztens in der Bar."
"Ja, das bin ich. Und du bist der Typ der mich aussaugen wollte..."
"Das war ein dämlicher Instinkt. Verzeihung.
Aber wie dem auch sei, warum denken Sie, habe ich Sie ausgewählt?"
Ich witzte:"Pfff... Vielleicht, weil Sie ihr Werk vollenden Wollen."
Er klaschte lautlos mit seinen Händen und lachte kurze Zeit auf.
Trotz der Ereignisse gefiel mir sein Lächeln immer noch.
Jedoch kam er recht schnell wieder zur Sache :"Nein, so ist es nicht. Sie sind mir sympathisch und ich denke solchen Menschen sollte man eine zweite Chance geben. Außerdem habe ich ihre ehemalige Chefin aufgesucht und ihr einige Fragen gestellt.Oh und mir gefällt ihre Lebensgeschichte echt gut."

Mir gefiel, was er da sagte.
Ich hielt es zwar auch für Schleimerei.
Aber er erschien mir ehrlich.
Ich fragte dennoch:" Was ist denn an mir so besonders und woher wissen Sie wer meine ehemalige Chefin ist? "
" Finden Sie es denn nicht erstaunlich, dass Sie im Alter von 15 Jahren die Schule beendet hatten und so viele gute Taten vollbracht haben. Und ihre Chefin hat auch noch sehr viel Gutes über sie erzählt. "
Sein Blick war wieder zu verführerisch, um ihn beschreiben zu können.
" Das kann nicht sein, sie hat mich verteufelt. Egal wie gut ich etwas getan habe, fand sie es schlecht. Und woher wissen Sie, wer Sie ist? "

" Wie Sie wissen bin ich ein Vampir. Ich hasse diese Bezeichnung. Aber der Vorteil daran ist, dass ich Gedanken lesen kann.
Und deine Chefin war ziemlich weit vorn in deinen Kopf. Auch anhand deines Wesens habe ich Sie ausgewählt. "

W.. Was er hat meine Gedanken gelesen.
Es war mir peinlich.
Also hörte er alle meine peinlichen Gedanken.
Es war mir unheimlich.
Bestimmt lachte er mich schon innerlich aus...

" Nein, machen sie sich keine Sorgen. Ich lese nur sehr selten fremde Gedanken. Ich tue es nur, wenn ich mir Sorgen um Menschen mache, oder die Wahrheit erfahren will. Nicht um Leute auszulachen."

Darüber war ich erleichtert.
"Was hat meine Chefin von mir erzählt?"

Dann fing er an zu erzählen :"Also. Ihre Chefin hat sie gehasst, da haben sie Recht.
Aber Sie hat sie nicht so gehasst, wie sie es denken. Sie hat Sie beneidet. Sie waren ihr zu Perfekt, deshalb hat sie ihnen immer solche dummen Aufgaben gegeben, in welchen sie hofften, dass sie scheitern. Sie wollte nicht, dass sie aufsteigen, sonst wären sie erfolgreicher als sie geworden. Etwas, was sie um jeden Preis vermeiden wollte. Sie hasste ihr  Verlangen nach Perfektion. "

" Aber, wie habt ihr das herausgefunden. Habt ihr auch ihre Gedanken gelesen? "

" Nein, nicht dieses Mal. Ich habe sie verführt. Sie schwärmte von ihrem Fleiß und Ehrgeiz. "

Es  verblüffte mich sehr, dass sie so von mir gedacht hatte. Aber wie konnte sie mich nur so beneiden. Ich war so tollpatschig und dämlich in ihrer Gegenwart.

Dann fragte ich ihn :" Bekomme ich denn den Job?"
"Ja.Sie brauchen schließlich kein Vorstellungsgespräch zu halten wenn ich sowieso alle möglichen Informationen über sie weiß."
"Vielen Dank. Wann soll ich anfangen?"
"Am besten schon morgen."
"um wie viel Uhr?"
"Wie heute um 9,also dann bis morgen."
"Bis morgen und danke."
"Kein Problem."
Er begleitete mich noch bis zur Tür hinaus.

Dann ging ich glücklich nach Hause.



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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 03, 2019 ⏰

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