SARANG

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"Hyung, jetzt komm endlich. Jin-Hyung wartet schon auf uns", schrie ich durch das ganze Haus um meinem Hyung mitzuteilen, dass er seinen Arsch bewegen soll. Wir waren schon seit 20 Minuten überfällig und wenn ich eins hasste, dann spät dran zu sein.

"Gott, Jimin reiß dich zusammen, so schlimm ist das jetzt auch nicht", antwortete er mit gereizter Stimme während er die Treppe hinunter Schritt. Augenverdrehend musterte ich ihn, die wahrscheinlich schönste Gestalt die ich kannte. Seine weißen Haare fielen ihm locker ins Gesicht, seine Katzenförmigen Augen die mich gerade mit ihrem Blick durchbohrten und sein schmaler aber durchtrainierter Körper waren atemberaubend. Aber nicht nur das, auch seine Persönlichkeit faszinierte mich ungemein. Während er auf andere vollkommen unhöflich wirkte und kaltherzig erschien, so kannte ich alle Seiten von ihm. Auch die liebevollen die er nur mir und unserer Clique zeigte wobei er sich selbst bei den anderen noch zurück hielt. Aber mir, seinem besten Freund, zeigte er sich völlig offen. Ein erschütternder Schmerz durchzog mein Herz als ich ihn innerlich als meinen besten Freund betitelte denn er war schon seit langer Zeit viel mehr für mich. Ich hatte in ihm meine große Liebe gefunden, allerdings wusste er bisher nichts von seinem Glück, oder vielleicht auch Pech, kommt drauf an wie er es sieht.

"Bist du dann auch mal fertig damit mich anzustarren?", fragte er belustigt und riss mich aus meinen Gedankengängen. Erschrocken riss ich meine Augen etwas auf und konnte bereits die Wärme spüren die mir in die Wangen stieg.

"B-bist du fertig?", fragte ich verlegen. Ich hasste es wenn er mich beim starren erwischte, denn ich bekam jedes mal Panik, dass er etwas merken könnte.

"Jop. Ich warte gerade nur auf dich, Chim." Belustigt schmunzelte er ehe sein Blick kurz über meinen Körper huschte. Da ich nicht wusste woran es liegen könnte, dass er mich musterte, räusperte ich mich leicht und verließ schnellstens das Haus. Ich konnte ihn hinter mir kichern hören und obwohl ich hätte beleidigt sein sollen, ging mein Herz beim Klang seines Lachens auf. Ich war diesem Mann viel zu sehr verfallen als das ich auch nur annähernd sauer auf ihn sein könnte. Nachdem er mich eingeholt hatte, liefen wir stillschweigend nebeneinander her. Es war jedoch keine unangenehme oder gar peinliche Stille, viel mehr hatte sie eine beruhigende Wirkung.

"Chim?" Seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern und doch verstand ich ihn. Ich neigte meinen Kopf in seine Richtung um zu zeigen, dass ich ihm zuhörte. Zögerlich blieb er stehen, griff nach meiner Hand und zwang mich so, ebenfalls stehen zu bleiben. Meine Hand begann unter seiner Berührung zu kribbeln und meine Wangen nahmen sofort einen leichten Rotton an. Sein Blick blieb gesenkt und im allgemeinen wirkte er unsicher, was sehr untypisch für ihn war.

"Hyung, was ist los?", fragte ich flüsternd, aus Angst ihn zu erschrecken, denn die Stimmung gerade war verdammt ruhig. Langsam hob er seinen Kopf und fast augenblicklich verhakten sich unsere Blicke ineinander. Seine Augen strahlten so viele Emotionen aus, unteranderem auch Angst, aber Angst wovor? Bei mir soll er sich wohl fühlen und nicht Furcht verspüren. Ich nahm ein wenig Mut zusammen und ging einen Schritt auf ihn zu sodass wir direkt voreinander standen.

"Jimin, ich-"

"Jimin-Hyung, Yoongi-Hyung", riss uns eine tiefe Stimme aus unserer Zweisamkeit. Erschrocken zuckten wir zusammen und Yoongi schaffte sofort eine gewisse Distanz zwischen uns. Während Yoongi in Schweigen verfiel, versuchte ich die Situation zu überspielen.

"Tae, was machst du hier? Müsstest du nicht schon bei Jin-Hyung sein?", lächelte ich ihn gekünstelt an. Verwirrt sah angesprochener zwischen uns hin und er, schenkte der Situation aber keine weitere Beachtung.

"Ihr seid doch auch noch hier."

"Touché. Yoongi-Hyung kam heute irgendwie nicht in die Gänge."

You know it all ~ You're my best friend ~ Yoonmin OSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt