Gott höchstpersönlich

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Eigentlich habe ich schon so ziemlich alles erlebt-

Ich hatte Sex mit großen und kleinen Männern und ihren ebenfalls großen und kleinen Anhängern da unten.

Ich hatte Sex an Plätzen, die ich jetzt besser nicht aufzähle. denn sonst geht dort wahrscheinlich niemand mehr vorbei- obwohl, scheiß drauf.

Also.

Ich hatte Sex im Bett (laaaaangweilig), auf dem Klo (massenhaft ecklig),  Strand (uagh, der ganze Sand den man von oben bis unten ausnahmslos ÜBERALL hat), im Wald (Ameisen- und andere Kleintiergefahr), im Park (Achtung Hunde die gerne mal wo schlecken), im Wasser (funktioniert nicht so toll, weil man immer wieder abrutscht), auf einer Bank mitten am Gehsteig (Tatütata, die polizei ist gleich da) und an sämtlichen "normalen Plätzen", wie der Küche, dem Badezimmerboden, in einem Stockbett (ja es war unten und oben besetzt), in der Badewanne ohne Wasser (dorthin weicht man nur aus, wenn schones andere besetzt ist) und im Auto (nicht sonderlich gemütlich). Wahrscheinlich kommt jetzt die große Frage auf- warum zur Hölle macht. man. so. etwas?

Ich könnte nun wieder unzählige Gründe aufzählen, aber da manche nur einmalig sind und man im nachhinein betrachtet leider oft über sich selbst den Kopf schütteln muss, zähle ich die am häufigsten vorkommenden auf:

Übertriebener Alkoholkonsum, Geilheit, sodass man einfach jeden anspringen würde oder- ja, was eigentlich noch alles? Ach ja, Depression.

Letzteres tritt bei mir aber keinesfalls wegen eines Jungen auf, der müsste schon Gott höchst persönlich sein und das sage ich nur, weil ich damit einen meine, der einen Körper und ein Aussehen hat, dass es schärfer nicht mehr geht.

Und wie ich also da jetzt so stehe, beim Auto des Unbekannten mit seinem ebenso unbekannten göttlichen Beifahrer, überkommt mich der Gedanke, dass er sich soeben qualifiziert hat.

Wofür?

Na, er ist Gott höchstpersönlich, also ich muss das wohl nicht mehr vertiefen- obwohl ich gerne hätte, dass er etwas vertieft...

"Sie kann nicht reden."

Diese Stimme. Sie hat einen Unterton, der mir sagt, 'komm süße, wir haben heute noch was vor und können hier leider nicht mehr warten bis der Idiot da neben mir seine Telefonnummer gefunden hat'.

Am liebsten würde ich mich sofort auf ihn stürzen, um ihm sein enganliegendes Shirt vom Körper zu reißen und seinen Sixpack zu vergöttern.

Verdammt Lea. Krieg dich wieder ein.

Sonst hast du dich doch auch immer unter Kontrolle und kriegst deshalb jeden den du willst, also werd wieder normal.

Aber irgendwie kann ich mich nicht einkriegen.

Ich muss ihn schon eine Ewigkeit anstarren, denn der Unbekannte gibt mir schnell seine Nummer und meint:

"...er ist ein Freund von mir. Ich habe ihn zum Einkaufen mitgenommen, weil sie mich sonst fertig macht, wenn ich mich mit ihm treffe..."

Damn it. Ich hab seinen Namen verpasst. Shit. Shit. Und nochmal Shit.

Und plötzlich tut der Beifahrer etwas, wo ich mich wirklich nur noch mit all meinen letzten Kräften zurückhalten kann:

Er steigt aus und steht vor mir.

Mit seinen intensiv braunen Augen blickt er mich an und setzt ein schiefes Lächeln auf.

Ach du meine............

Seine Größe ist genau richtig, er ist größer als ich und seine Muskeln sind perfekt geformt. Ich bin mir so sicher wie schon lange nicht mehr bei einem männlichen Exemplar, dass er einfach nur gut sein kann im Bett.

Okay, okay, schön langsam ist es Zeit sich wieder einzukriegen...

"Was dagegen, wenn ich mich bei euch einhänge, wenn ihr euch auf einen Drink trefft?"

Wie bitte WAS?

"Ne, kannst gern mitkommen, vorher musst du ihn aber erst mal von seiner Frau wegkriegen, am besten du füllst sie ab, vielleicht wird sie dann etwas lockerer."

Er muss lachen und auch der Idiot lacht nun.

"Hast du eigentlich auch einen Namen?"

Hah- schon hab ich ihn im Griff.

Ich muss mein Spiel von vorhin weiterspielen, denn so einfach geht das dann auch wieder nicht .

"Ne."

"Ist gut. Dann muss ich eben herausfinden wie du heißt."

Yeah. Think so too.

Gott sei Dank, ich gehöre nicht zu den Menschen die erröten, deshalb fällt es mir auch so leicht alle um den Finger zu wickeln.

"Ja gut, ich muss dann, Anna dreht sonst durch."

Nein. Du musst nirgendwo hin. Oder warte, fahr weg, aber lass Gott bitte bei mir.

"Bis dann."

Der Beifahrer zwinkert mir zu und zieht mich unmerklich ein bisschen zu sich. Für einen kurzen Moment spüre ich seine Hand in meiner Hosentasche und als er mit Absicht für eine Sekunde über meine Mitte streicht, wäre ich am liebsten auf in drauf gesprungen und hätte mir meine Kleidung vom Leib gerissen, doch ehe ich mich versehe, ist die Autotür auch schon zu und die Beiden sind weg.

Liebe auf den ersten schulterklopferWo Geschichten leben. Entdecke jetzt