Die kühle kahle Wand in meinem Rücken und die, aus der Folterkammer weichenden Schreie in den Ohren, ignorierend halte ich meine Augenlieder weiter ruhig geschlossen.
Als die gequälten Stimmen endlich verstummen, da die Häftlinge in ihre Zellen zurück gebracht werden oder es nicht überlebt haben, atme ich einmal tief durch. Die dreckige feuchte Luft wird von einem fürchterlichen Gestank begleitet. Es ist eine unangenehmen Mischung aus dem frischen Blut , welches aus den Folterkammern am Ende des Ganges dringt, den Ratten, Mäusen und anderen Ungeziefern und dem Gestank der Ausscheidungen der Gefangenen.
Auch ein vermoderter Gestank ist aus manchen Zellen dringend vorhanden. Schließlich werden die Toten nur alle 3 Wochen aus sotiert und verbrannt oder was sie mit ihren Körpern auch machen.
Ich aber habe mich lägst an die drückende Stimmung, die leidenden Schreie und den Rest gewöhnt.
Nach 10 Jahren in diesem Drecksloch bekommt man es einfach nicht mehr mit und wird ein Teil dieses Ortes. ,,Hey, hey Kleiner" eine wohlbekannte krechtzige Stimme gelangt an mein Ohr.
,,Hey" versucht er erneut flüsternd meine Aufmerksamkeit zu bekommen. Da ich den Alten mag, tue ich ihm den Gefallen und wende meinen Kopf in seine Richtung.
Meine Augen noch immer geschlossen grummle ich nur einen leicht fragenden Laut. ,,Ich habe meine Aufgabe erfüllt, ich habe die Wachen belauscht." bei diesen Worten werde ich hellhörig.
Eher wieder willig öffne ich meine Augen. Unauffällig nach Wachen Ausschau haltend erhebe ich mich um mich am Gitter auf der linken Seite wieder nieder zu lassen. Wieder mit dem Rücken an der Wand, welche ebenfalls aus Gitterstäben besteht, brumme ich dem Besitzer des dünnen Armes, der durch die Metallstäbe ragt eine Antwort zu. ,,Was hast du heraus gefunden Brain?"
,,Laut der Wachleute soll es bald ein großes Fest geben, auf welchem bis zu 200 Verbrecher hingerichtet werden. Jedoch nur Leute aus E. Also von uns." krechzt er noch bevor er beginnt stark und krankhaft zu husten. Bevor ich leise darauf antworte schiebe ich unauffällig ein geschnitztes Schälchen aus Holz durch das rostige Metall auf die andere Seite.
In dem dreckigen Behälter befindet sich ein wenig von dem bisschen Wasser das wir alle 14 Tage, zusammen mit ein wenig Brot bekommen. Die Meisten brauchen es sofort auf und verhungern oder verdursten dann jämmerlich. Brain und ich haben jedoch einen Deal gemacht. Er hebt sowohl mein Essen als auch das seine auf und versteckt es während ich mich um die durchsichtige Flüssigkeit kümmere. Diese Abmachung hält uns nun schon ganze 9 Jahre am Leben und inzwischen funktioniert es super.
Unser Magen hat sich an das wenige Essen und Trinken gewöhnt und verlangt nicht mehr so viel danach. Wir sind Beide schnell gesättigt im Vergleicht zu früher und trotzdem geht es uns den Umständen entsprechend gut. Man braucht in diesem etwas von einem Kerker eine Vertrauensperson, einen Freund und jemanden zum reden sonst dreht man einfach durch, so wie viele der anderen Gefangenen.
,,Hast du Namen?" der 40Jährige trinkt hastig das Wasser und schiebt mir das Schälchen wieder zu, damit ich es verstecken kann. ,,Nicht viele." ein leicht vordernder Blick über meine linke
Schulter und ein prüfender auf den Gang hinaus und er fährt mit vorsichtiger Stimme fort. ,,Elbert Brown, Kanlei Brown, Nr.76 und Brain Hurner "Der letzte Name lässt seine Stimme brechen. ,,Du sollst also auch aus dem Weg geräumt werden." aus meiner Stimme kann man heraushören das mein Hirn beginnt zu arbeiten. ,,Wir alle sollen geköpft und gehängt werden."
überbringt er weitere Informationen die er von den Wachen auf geschnapppt hat. Das Zittern ist aus seiner Stimme rauszuhören. Er hat Angst vor dem Tot.
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Wie ein gefangener Schmetterling
FantasyIn einer Zelle unter der Erde ruht ein Schmetterling, die Flügel verklebt und das Vertrauen gebrochen. Ob er doch noch einmal in der Lage sein wird seine Flügel zu entfalten oder wird er auf Ewig weiter leiden?