,,Meine Damen und Herren darf ich vorstellen. Das Monster oder wie wir es nennen Nummer Null." toßender Applaus, Schreie und andere Geräusche schmerzen in meinen Ohren. So stehen wir nun hier. Er mich an meinen Handgelenkfesseln peckend und ich mit gesenktem Kopf meinen schwarzen Mantel übergezogen und der Kapuze tief im Gesicht.
,,Lasst es uns sehen!" ruft der König und sofort verstummen all die Stimmen und Geräusche. ,,Stell uns dieses Monster vor. Ihr kennt es doch schon länger. Erzählt uns doch noch ein wenig bevor ihr dann doch sein Leben beendet." ,,Ja bitte Sir Senshi." bestärkt die junge Frau neben dem Sprecher ihren Vater. ,,Wenn die Herrschaften es wünschen gerne." Mit seiner linken freien Hand packt er meine Kapuze. Mir stockt der Atem. Wollte er das wirklich tun. Noch nie hat jemand mein Gesicht gesehen niemand außer meiner Elter und ihm. Nicht einmal Brain weiß wie ich unter der großen schwarzen Kapuze und ihrem Schatten aussehe. Würde er es wirklich tun und es allen zeigen? Früher hätte er es nie getan. Nicht über seine Leiche.
,,Ich kenne ihn tatsächlich schon lange. Länger als die Zeit in der er hier eingesperrt war. Wie die meisten wissen wurde er mit 9 Jahren hier eingesperrt was bedeutet das er nun 19 Jahre alt ist. Seine Mutter starb bei seiner Geburt und sein Vater, der ihn immer hasste und sich nie um seinen Sohn kümmerte starb als dieser 2 Jahre war vor seinen Augen. Keiner weiß genau wie er zu dieser Bestie werden konnte aber er war schon immer anders. Die Kinder und Erwachsenen spürten das und keiner wollte etwas mit ihm zutun haben. So wuchs er alleine auf. Er kämpfte sich durchs Leben. Ich lernte ihn mit 4 Jahren kennen. Zu dieser Zeit war er 1 Jahr alt und lebte in der Oput seines Vaters. Ich wusste auch das er anders war, jedoch mochte ich ihn und seine unnahbare Aura. Ich mochte es damals das er nicht so war wie der Rest und meine Eltern nahmen ihn auf. Das heißt wir wuchsen auf wie Brüder. Wir waren für einander da, bis zu dem Tag an welchem ihn die Wachleute zu einem E machten. Früher verstand ich es nicht. Ich meine ich war erst 11 und liebte meinen besten Freund wie einen Bruder eben. Aber heute verstehe ich es. Deshalb nur wurde ich zu einem Wachmann und tat alles um eines Tages mal hier oben zu stehen, hier oben zusammen mit meinem ehemaligen besten Freund. Ich nahm mir vor, wenn er sterben würde dann nur durch meine Hand. Dann nur mit Stolz und Ehre. So wie er damals auch lebte."
Die eben noch so brutale und hasserfüllte Stimmung wurde schlagartig durch die traurigen Worte Kanames nachdenklich. Selbst die Wachleute und der König selbst wirken nicht mehr so wie davor. Alle denken sie über die Worte des 21 Jährigen nach.
,,Erzähl weiter. Wir alle hören zu." die Braunhaarige findet zuerst ihre Sprache wieder und kommt einen Schritt auf uns zu. ,,Er wurde hier gefolter und bestraft, aber noch immer verstehe ich nicht warum?! Was hat er getan? Ich meine, ja er ist anders, kein Mensch wie wir und nicht berechenbar, aber was hat er uns getan? Er hat weder jemanden verletzt noch sonst irgendetwas. Er wurde nur nie geliebt und hat um sein Überleben gekämpft. Er wollte nie aufgeben. Ist das etwa falsch? Ja ich verstehe die Menschheit nicht. Wir bezeichnen ihn als ein Monster nur weil er nicht so ist wie wir. Dabei sind wir die Bestien, wir töten unschuldige Menschen und haben keinen Respekt vor dem Leben. Jeder verdient es zu leben und jeder verdient eine zweite Chance. Auch Verbrecher und Mörder. Wenn wir sie umbringen müssen wir uns auch selbst zur Rechenschaft ziehen. Jeder von uns ist ein Mörder. Wir alle töten oder sehen ohne schlechtes Gewissen zu und feuern die eigentlichen Mörder auch noch an. Viele der Männer und Frauen die heute gestorben sind hatten einen Grund warum sie das getan haben, was sie eben getan haben. Und dann wollen wir einen starken unschuldigen Mann wie ihn einfach umbringen? Ich werde es tun, aber nur wenn auch nur einer hier mir einen guten Grund gibt wieso. Ich meine seht ihn euch an. Er steht hier, angekettet wie ein wildes Tier und wartet nur darauf das er endlich von seinem Leiden erlöst wird."
Er senkt seinen Kopf und bricht erst nach kurzem Schweigen die entstandene Stille. ,,Wisst ihr warum er heute überhaupt hier steht, ohne Protest und ohne sich zu wehren? Natürlich nicht. All die Jahre hat er nur darauf gewartet das er erlöst wird. Er hat nur so lange überlebt um heute hier neben mir zu stehen. Nur um sein Wort zu halten was er damals gab als er gefangen wurde. Die letzten Worte für die nächsten 10 Jahre waren ein Versprechen von welchem kein Anderer etwas wusste. Das Versprechen das er warten würde bis ich zu einem Krieger werden würde der keine Gefühle hätte, um ihn ohne Probleme zu töten. Er war 9 Jahre gab mir aber ein Versprechen bei welchem er versprach zu sterben sobald ich es wöllte und das nur durch die meine Hand. Er wollte das ich mal hier oben stehe und ihn umbringe um all den Ruhm und die Anerkennung zu bekommen die ich mir schon früher wünschte. Erst jetzt aber bemerke ich das er es damals ernst meinte und sein Wort hält egal wie viel Leid es auch bedeutet. Nennt man das heutzutage nicht Ehre und Stolz?"
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Wie ein gefangener Schmetterling
FantasíaIn einer Zelle unter der Erde ruht ein Schmetterling, die Flügel verklebt und das Vertrauen gebrochen. Ob er doch noch einmal in der Lage sein wird seine Flügel zu entfalten oder wird er auf Ewig weiter leiden?