7. Zweifel

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June
Nun war ich nicht nur wütend,sondern auch unendlich traurig,da mich dieses Gespräch an meine toten Eltern erinnerte.

Dieses Wasserstammmädchen merkte,dass sich etwas an mir verändert hatte.
Es tat mir leid ,was mit ihrer Mutter passiert war,aber sie hatte immerhin noch ihren Bruder und ihren Vater,ich hingegen hatte niemanden.
Nur Azula und Ozai,doch Ozai machte mir irgendwie Angst.

Als ich mich von dem Mädchen abgewand hatte und zu Boden sah,erzählte sie auf einmal weiter:"  Aber nicht nur Sokka und ich haben wegen der Feuernation schreckliche Dinge ertragen müssen, Aang war 100 Jahre lang im Eis eingefroren und als er wieder auf die Erde zurückkehrte, musste er feststellen,dass sämtliche Luftnomaden ermordet worden waren.

Zuko wurde von seinem eigenen Vater und seiner Schwester verraten.

Und das waren nicht alle,tausende Menschen wurden ermordet,haben gelitten und alles verloren und das nur weil ein paar Menschen um jeden Preis die Weltherrschaft wollen! Ist es das überhaupt wert Frage ich dich!

Wieso Frage ich dich überhaupt? Das ist dir doch alles total egal! Du bist auch eine von denen,die nicht genug Macht haben und immer mehr wollen!"

Die letzten Worte schrie sie.
Das musste eine wirklich schreckliche Sache für sie sein,aber sie hatte mit einer Sache unrecht:" Zuko wurde nicht von seiner Familie verraten,er hat seine Familie verraten,er wurde zum Verräter,als er sich gegen Ozai und Azula und für den Avatar entschieden hat. Du kleine Wasserstammgöre glaubst,dass du mit deiner Sicht der Dinge Recht hast, aber das hast du nicht!"

Sie sah mich nun ausdruckslos an und meinte:" Bist du dir da sicher? "

Nein,dass war ich mir ganz und gar nicht,ich wandte mich von ihr ab und lief auf das Tor zu um die Zelle zu verlassen.

Obwohl ich alles was das Mädchen eben gesagt hatte bereits wusste,sah ich das ganze nun aus einem anderen Blickwinkel. Zum ersten Mal überkamen mich Zweifel,ob das was ich tat gerechtfertigt war.
War Azula überhaupt meine Freundin,oder war ich ihre Marionette? Ich tat alles was sie von mir verlangte ohne Fragen zu stellen,wie eine willenlose Sklavin.

Als ich auf der Türschwelle stand,drehte ich mich noch einmal zu dem Mädchen um und warf ihr die Kette zu,dann verließ ich die Zelle und verriegelte sie hinter mir.


Avatar Aang  Buch | : Die HerausforderungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt