Hyung? - Yoonmin OS

Yoonmin OS

Yoongi

„Hyung..."

„Hyung..."

Wie aus weiter Ferne hörte ich eine unglaublich weiche Stimme auf mich einreden. Doch faul wie ich nun mal war, beschloss ich sie zu ignorieren, und wollte gerade wieder in den Tiefschlaf sinken, als ich plötzlich unsanft an der Schulter gerüttelt wurde.

„YOONGI!"

Sofort saß ich kerzengerade im Bett und blickte dabei direkt in zwei große, dunkle Augen. Verständlicherweise erschrak ich mich deshalb fast zu Tode.

„Aaaah!", brüllte ich also wie am Spieß, und sofort wich die andere Person zurück.

Erleichtert ließ ich mich wieder ins Bett fallen.

Dann fiel mir ein, dass mich soeben jemand aus meinem wohlverdienten Schlaf gerissen hatte, und meine Laune sank augenblicklich auf den absoluten Tiefpunkt.

Schon saß ich wieder aufrecht, und wollte gerade den Mund öffnen, um den Störenfried zusammen zu stauchen, da fiel mein Blick auf die kleine Gestalt, welche sich komplett verängstigt an meinen runden Bettpfosten klammerte und es nicht wagte, mir ins Gesicht zu sehen.

Das hätte ich mir ja denken können.

Sofort war meine schlechte Laune wie weggeblasen, und ich kniete mich auf dem Bett hin, um das kleine Häufchen Elend vor mir besser betrachten zu können.

Ich seufzte, als ich sah, wie er nun sogar anfing zu zittern.

„Ach Jiminie...", grummelte ich leise und fuhr mir durch meine zerzausten mintfarbenen Haare. „Was machst du denn hier am frühen Morgen?"

Zaghaft hob er seinen Kopf, den er bis gerade eben noch in seiner Schulter vergraben hatte, und er schaute mich kurz schuldbewusst an, senkte dann jedoch sofort wieder beschämt die Augen.

„Entschuldige, Yoongi-Hyung", hörte ich ihn auf einmal leise flüstern. „Es tut mir leid, dass ich dich geweckt habe..."

Er schien noch immer höchst von mir eingeschüchtert, denn er fixierte weiterhin den hellen Parkettboden, doch immerhin hatte er mittlerweile aufgehört zu zittern.

Ich entschied mich dazu, den Kleinen zu erlösen.

Leise ausatmend krabbelte ich also ans Bettende, und strich Jimin leicht über seine weichen orangenen Haare, woraufhin er sich nun endlich wieder traute, mich anzusehen. Seine braunen Augen waren etwas geweitet, und seine Wangen trugen einen leichten Rotschimmer, wodurch er wirklich unglaublich knuffig aussah.

Ach, Jiminie... Jeden anderen hätte ich umgebracht, aber du könntest mir sogar wortwörtlich auf der Nase herumtanzen, und ich würde es nicht schaffen, dir böse zu sein.

Ich musste leicht schmunzeln.

„Jetzt bin ich ja sowieso wach, Jiminie. Und ich bin einfach nur kurz erschrocken, als ich aufgewacht bin. Also ist alles gut", raunte ich ihm leise zu, und seine Kulleraugen weiteten sich ein kleines bisschen.

Hm. Meine Morgenstimme ist ja wirklich extrem tief, dachten sich meine Gedanken auf einmal stolz, doch ich wischte sie schnell beiseite. Denn jetzt gerade wollte ich lieber Jimin ansehen.

Der legte auch schon leicht den Kopf schief, als ob er sich nicht sicher sei, dass ich auch die Wahrheit sagte.

„Wirklich, Hyung?", hauchte er, und sah fast schon unterwürfig zu mir herauf.

Ich nickte, noch immer schmunzelnd, und kniff ihn dann mit meiner rechten Hand leicht in seine Pausbäckchen, wodurch ihm ein leises Kichern entwischte. Ich konnte nichts dagegen tun, ich schmolz einfach dahin bei dem Anblick, und spürte geradezu, wie er mich mit seiner knuffigen Art um den Finger wickelte.