Schlimme Erlebnisse {6}

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Nachdem wir gezahlt hatten, gingen wir Richtung Innenstadt. Auf dem Weg dorthin betrachtete ich Sarah immer wieder unauffällig und bemerkte das irgendetwas nicht stimmte. Ich nahm sanft ihre Hand und bewegte sie somit dazu anzuhalten. Sarah starrte auf den Boden und alle Freude schien aus ihr gewichen. Ich legte meine Hand unter ihr Kinn und hob dieses an, bis wir uns in die Augen sahen. Jedes mal wenn wir so da standen und uns ansahen, fragte ich mich, wie ein Mensch so perfekt sein konnte. Sie hatte einen Wunderschönen Körperbau, tolle Haare, perfekte Lippen und die schönsten Augen dieser Welt. Mir war danach sie zu küssen, doch ich wusste das Sarah gerade nicht danach war.

Nach einer gefühlten Ewigkeit, in der ich sie nur angesehen und bewundert hatte, und uns die Passanten, die an uns vorbei liefen, uns schon komische Blicke zuwarfen, beendete sie den schönen Moment. "Ach Ana, ich hatte meine Eltern seit Weihnachten vor 3 Jahren nicht gesehen. Damals hatten wir uns ja gestritten. In der Zeit war ich sowieso psychisch nicht ganz belastbar, weil ich in der Mittelstufe mit starkem Mobbing und Massenmanipulation zu tun hatte. Mir ging es damals so scheiße, dass ich anfing mich selbst zu verletzen. Meine damalige Lehrerin hat es Gott sei dank bemerkt; wer weiß wo das hingeführt hätte. Sie rief meine Eltern an, woraufhin der Hass zwischen uns immer größer wurde. Mein Vater beleidigte mich durchgehend und drohte mir mit Schlägen, während meine Mutter mich durchgehend ignorierte. Ich sank immer tiefer ab. Ich konnte mich in der Zeit glücklich schätzen Frau Limes, meine damalige Lehrerin, gehabt zu haben. Mit ihr Konnte ich über alles reden und sie war letztendlich auch diejenige, die das Jugendamt einschaltete, und mich über den Schulpsychologen bei einer Therapie anmeldete. Ich ging regelmäßig zum Psychologen und der Druck mich zu verletzen wurde immer kleiner, bis ich irgendwann komplett aufhören konnte. Bis heute habe ich Probleme damit offene Wunden und Klingen zu sehen und halte mich davon auch fern. Zu meiner eigenen Sicherheit. Als ich meine Eltern eben sah kam alles wieder hoch."

"Oh Gott Sarah!" Ich fing augenblicklich an zu weinen und war komplett fertig, bei dem Gedanken was sie alles hatte durchmachen müssen. Meine Sarah, die sowieso schon so zart und zerbrechlich wirkte, hat so viele schlimme Dinge erlebt. Wir nahmen und gegenseitig im den Arm und gingen zu einer Bank die nahe am Fluss stand. Ich war erstaunt darüber, dass Sarah nicht weinte. Wie konnte sie nur darüber reden ohne traurig zu werden? "Achso ich wollte noch sagen das es sein kann, dass ich manchmal eine Panikattake in der Öffentlichkeit bekommen. Das ist aber nicht weiter schlimm, das hört meistens schnell wieder auf und ich bin deshalb immernoch in Behandlung." Ich sah sie mitfühlend an und gab ihr einen Kuss auf die Wange. "Du hast es nicht verdient so etwas Schreckliches zu erleben. Du bist so ein wundervoller Mensch. Du Verdienst es geliebt zu werden. Kein Mensch dieser Welt wird dir jemals wieder etwas derartiges antun. "Danke das bedeutet mir viel."

Sie nahm meinen Kopf in ihre Hände und wir küssten uns lange und Leidenschaftlich vor dem schönen Bild das sich bot - große Schiffe auf einem schönen Fluss in einer traumhaften Altstadt. Direkt vor uns. Wüsste ich nicht dass es real war und ich gerade die perfekteste Frau der Welt küsste, würde ich nie wieder aus diesem Traum aufwachen wollen. Es war einfach perfekt.
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(586 Wörter)

Dangerous loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt