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Ich sah an mir herunter, meine Schutzweste war unbeschadet und etwas durcheinander fasste ich mir an den brummenden Kopf. Ich ertastete eine kleine Delle an meinem Helm und starrte mein Gegenüber wütend an. Er hatte die Waffe gesenkt und schaute mich triumphierend an.
„Man Yoongi! Warum immer auf den Kopf? Ich bekomm voll die Kopfschmerzen von den scheiß Kugeln!“ „Stell dich nicht so an.“ Und damit lies er mich einfach hier stehen und verlies den Büroraum. Murrend folgte ich ihm und sah schon von Weitem, wie der Rest des Teams am Ausgang auf uns wartete.

„Klasse Leistung, Jimin!“ „So weit waren wir bis jetzt noch nie.“ „Das nächste Mal bekommen wir ihn bestimmt!“ Kaum hatte ich den abgesperrten Bereich verlassen, wurde ich sogleich stürmisch von meinem Team begrüßt, die alle an den unterschiedlichsten Stellen eine Markierung von Yoongis Kugeln trugen.

Dieser stand einige Schritte neben mir und wurde jetzt nach und nach ebenfalls belagert und für seine Leistung gelobt, auch wenn eigentlich keiner von und etwas anderes erwartet hatte. Yoongi war in diesem Spiel einfach unschlagbar. Egal was wir versucht hatten, egal zu wievielt wir gegen ihn antraten, ob mit exaktem Schlachtplan oder einfach drauf losstürmen, er hatte uns bisher immer besiegt und es ärgerte mich ehrlich gesagt.

Seufzend lief ich zu einem Holzgestell, das neben einem Dutzend baugleicher Modelle in einer Reihe stand und legte die Soft-Air Waffe zurück in die dafür vorgesehene Halterung. Ich legte Helm und Schutzweste ab und übergab beides an einen Mitarbeiter, der etwas abseits wartete.
„Was ist los, Jimin? Willst du jetzt schon aufhören.“ Ich zuckte mit den Schultern und nickte Hoseok kurz zu, der mich fragend musterte. „Wir haben schon wieder fast zwei Stunden gespielt und alle Runden verloren, ich hab keine Lust mehr in einer Ecke zu warten bis ich dann doch letztendlich gefunden werde. Außerdem bekomm ich langsam Hunger.“

Mein Gegenüber nickte zustimmend und wandte sich dann an den Rest der Truppe. „Leute, was haltet ihr von einer letzten Runde und dann ab was futtern?“ Zustimmendes Gemurmel von allen, bevor sich jeder wieder Einsatzbereit machte und nach einem Zeichen des Spielführers alle in der Halle verschwanden um sich ein Geeignetes Versteck zu suchen.

„Was ist mit dir? Hab ich dir etwa solche Angst eingejagt, dass du nicht mehr spielen willst?“ Yoongi hatte sich mit dem Rücken zur Halle aufgestellt und wartete jetzt wie immer seine fünf Minuten Vorsprungzeit ab, die er dem Team gab um sich zu verteilen, bevor er anfing sie einen nach dem Anderen zu jagen.

„Das hättest du wohl gerne. Nein, ich beobachte dieses Mal lieber von Außerhalb und schau mir genau deine Muster an, um dir nächstes Mal einen Schritt voraus zu sein.“ Das war nicht einmal gelogen, denn es interessierte mich wirklich, wie er es jedes Mal aufs Neue schaffte alleine gegen ein ganzes Team zu gewinnen.

„Wenn du meinst, das würde dir helfen.“ Desinteressiert wie immer zuckte er nur mit den Schultern und überprüfte dann die Munition seiner Waffe. Ich schaute ihm interessiert zu, bis er eine der kleinen Plastikkugeln in die Hand nahm und mir vor die Nase hielt. „Hier, die wäre für dich gewesen.“

Verdutzt sah ich an. „Wie für mich?“ Er zuckte mit den Schultern, während er mir die Kugel in die Hand drückte. „Zehn Mann, zehn Kugeln, also hab ich eine zu viel.“ Mit offenem Mund starrte ich ihn an. Das konnte och  nicht sein ernst sein, oder? Nur eine Kugel pro Gegner? Das war doch ein Ding der Unmöglichkeit oder war er einfach so ein Psycho, der es darauf ankommen lies?

Das laute Gelächter meines Gegenübers lies mich aus meinen Gedanken hochschrecken. „Du solltest mal dein Gesicht sehen, Jimin! Man, das war doch nicht ernst gemeint mit den Kugeln. So sehr vertraue ich der Präzision dieser Waffen dann auch nicht.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und betrat die Halle um ein weiteres Mal an diesem Tag auf die Jagt zu gehen.

Ich war noch immer etwas verärgert dass er mich einfach so verarscht hatte, doch konzentrierte ich mich jetzt auf die dunkle Gestalt, die leise immer weiter in die Halle vordrang. Er schlich sich dabei gekonnt an Hindernissen vorbei und reagierte jedes Mal Blitzschnell, wenn einer aus dem Team ihn aus einem Versteck heraus angriff. Es schien beinahe als wäre er allen einen Schritt voraus und wüsste genauestens, wo sich die einzelnen Mitglieder versteckt heilten.

Fasziniert von seinen schattenähnlichen Bewegungen und der fehlerfreien Vorgehensweise beobachtete ich ihn, soweit es mir möglich war, aber irgendeine besondere Vorgehensweise konnte ich daraus nicht erkennen. Es dauerte nur wenige Minuten, bis die Hälfte des Teams wieder bei mir stand und sich schon von ihrer Schutzkleidung befreiten.

Auch als der letzte inklusive Yoongi das Feld wieder verließen, war ich nicht schlauer als zuvor. Ich schob es mal wieder auf die Tatsache, dass die komplette Anlage seinen Eltern gehörte und er wahrscheinlich seit er die Waffe tragen konnte, täglich trainiert hatte.

Während sich der Rest des Teams umzog unterhielt mich mit Hoseok, der dank seines Übereifers als einer der ersten in der letzten Runde rausgeflogen war. „Ich versteh nicht wie er das macht.“ Frustriert fuhr sich mein Gegenüber durch die dunklen Haare. „Jedes verdammte Mal, aber irgendwann wird er bestimmt unaufmerksam und wird auch von einer dieser Kugeln erwischt.“

Ich grinste vor mich hin, denn obwohl ich den Frust meines Freundes verstehen konnte, wusste ich irgendwie genau, dass das nicht so schnell passieren würde. Im Spiel würde er sich nicht so einfach besiegen lassen.

„Los Leute lasst uns gehen!“ Ich folgte meinen Freunden aus dem Gebäude und steckte dabei meine Hand lässig in die Hosentasche. Verwirrt ertastete ich etwas, das ich schon wieder ganz vergessen hatte. Die Kugel, die mir Yoongi vorhin in die Hand gedrückt hatte. In diesem Moment kam mir eine Idee. Vielleicht konnte ich Ihn nicht im Spiel schlagen, aber das hier war ein Versuch wert.

Ich verschnellerte meine Schritte ein wenig und schloss zu Yoongi auf, die kleine Plastikkugel fest in der Hand. „Hey Champ!“ Verdutzt drehte er sich zu mir. Blitzschnell zog ich meine Hand hervor und warf ihm die Kugel gegen die Stirn. „Ich hab dich getroffen.“

Wie angewurzelt blieb er auf der Stelle stehen und schien zu überlegen, was gerade passiert war. Ich konnte nicht anders, als über sein verdutztes Gesicht zu lachen und ihm einen Arm um die Schulter zu legen. Langsam schien er realisiert zu haben, was ich getan hatte und auch er begann leise zu lachen.

„Respekt, damit hatte ich jetzt wirklich nicht gerechnet.“ Siegessicher grinste ich ihn an „Heißt das jetzt ich bin besser, als du?“ Er kniff mich in die Seite, bevor er meinen Arm von sich schüttelte und wieder zu den Anderen aufschloss. „Naja, das sehen wir dann im nächsten Spiel.“

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So das wars auch schon wieder von meiner Seite aus

Man liest sich hoffendlich bald wieder!

BYE

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