Das etwas bisschen Mensch

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Erstmal einen großen Dank für meine ersten Votes und sorry, dass es so lange gedauert hat, aber jetzt geht es ja weiter. 



Während ich durch den wald lief und aufpasste, dass ich mir ja nicht zu viele Gedanken über die Schatten und Geräusche im Wald machte, versuchte ich den Tag zu planen.

 Als ich aus dem Wald raus kam und die Häuser der "Nachbarn" sah, wurde mir schwindelig. Ich war glücklich, dass die Schatten im Wald mir nicht folgten, aber das Gefühl beobachtet zu werden verschwand nicht. Es schien , als kämen die Hecken der Grundstücke immer näher und der Kies begann zu pulsieren.

 Ich lief über ein riesiges Ungeheuer, das kurz davor war mich zu fressen. Die Hecken waren seine Zähne und der Boden seine Haut. Ich wurde hinein gesogen. Alles drehte sich und ich verlor den Halt. Trotzdem fiel ich nicht auf den Boden. Der Schmerz, der mich zurück in die Realität geholt hätte, blieb aus. 

Ich lag auf etwas weichem. Wie bei unserer ersten Begegnung hatte Taylor mich aufgefangen, nachdem ich mich mal wieder zusehr in etwas hinein gesteigert hatte und mir schwindelig wurde. Anders als damals war ich nun sechzehn und keine fünf, aber trotzdem war ich immer noch so furchtbar Ängstlich 

„Na? Guten Morgen, Ly. Heute bist du weiter gekommen als sonst. Normalerweise brichst du schon da vorne zusammen",Taylor zeigte zum Ende des Waldes. 

Ja, ich machte Fortschritte. Das habe ich alles dem Mädchen aus dem Internet zu verdanken, Amy Sie hilft mir, indem sie mir Tipps gibt. Sachen wie: Plane den Tag an Orten an denen du Angst kriegst!

Nur normalerweise habe ich nicht genug vor, um mich abzulenken, bis ich auf Taylor treffe. Wir hatten auch mal vor, dass Taylor mich zu Hause abholte, aber meine Eltern konnten ihn nicht leiden. Deswegen funktioniert das nicht. 

Wieso ich es heute soweit geschafft habe? Weil Amy uns heute besucht. Naja, um genau zu sein besucht sie eine Convention in der Nähe und übernachtet bei Taylor. Wieso nicht bei mir? Wegen meinen Eltern. 

„Ly, wie geht es dir? Wir sollten aufstehen, sonst kommen wir zu spät" sagte Taylor mit seiner üblichen Mischung aus Angst, die sich in seinen Schneematsch ähnlichen graubraunen Augen wiederspiegelte, und der Belustigung die durch das breite Lächeln, das durch seine schmalen, aber ziemlich weich aussehenden, Lippen ausgeführt wird. 

„Du weißte das wir noch 10 Minuten für diese 5 Meter haben?", sagte ich, um mich abzulenken, während ich mit zitterigen Knien von Taylor hochgezogen wurde. Seine glatten, hellbraunen Haare fielen ihm ins Gesicht. Er ist kleiner als ich, was schon eine überragende Leistung ist, die allerdings noch durch seinen Kleidungsstil getoppt wird. Wir beide tragen gerne uns zu große Pullis, die uns noch kleiner aussehen lassen. Während ich allerdings zu eher unscheinbaren Dunkel-grünen oder -blauen Pullis tendiere, zieht er am liebsten knallige Pullover mit schrillen Aufdrücken an. 

„Ja, ich weiß. Aber komm, ich will nicht das wir noch drei Stunden wie ein Pärchenhändchenhaltend  hier herum stehen.", ich zog schnell meine Hand weg. 

„Na komm, wir müssen los", sagte ich und hoffte, dass er nicht sieht, dass ich bleich wie ein Geist war. 

Persönliche Angst Nummer 8: die Angst vor Berührungen 

Persönliche Angst Nummer 12 die Angst vor zwischenmenschlicher Bindung machten es mir wie immer schwer, fröhliche Zeit mit Freunden zu verbringen.

„Komm jetzt", sagte Taylor und zog mich hinter sich her, „Was war heute Morgen mit dem Müsli? Du bist wieder so blass" 

Es erschreckt mich immer wieder, wie nah und fern wir uns zeitgleich sind. Er ist immer so... so glücklich und alles ist gut. Er hat keine Angst, während ich wie ein verschrecktes Reh ängstlich in der Ecke hocke und einfach nur warte, bis alles wieder gut wird. Ich hasse mich selber dafür.

Wir stellten uns zur Bushaltestelle. Außer uns waren noch die kleine Mari Allans und ihre ältere Schwester Luan dort. Ich glaube, Mari ist vor 2 Wochen fünf geworden und ihre Schwester ist neun Jahre alt. 

Der Bus kam und wir stiegen ein. Er war fast komplett leer, außer den Allans Schwestern, die wie immer ganz vorne  saßen, drei Mädchen, die sich ziemlich laut über irgendeinen neuen Star aufregten und dabei durch den halben Bus rannten, eine ältere Dame, die einen Platz ziemlich in der Mitte des Bus gesucht hatte und ein unidentifizierbares Etwas, das hinten am Fenster saß. Wir wollten uns gerade ebenfalls im hinteren Ende des Bus hinsetzen, als das unidentifizierte Etwas aufstand und in unsere Richtung ging .

Der Bus setzte sich in Bewegung und ein Haufen aus Wintermänteln, Handschuhen und Schals viel auf mich zu.




Hoffe es gefällt euch. Bis zum nächsten mal wünschen VAMPIERKTZENALIEN und qu


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⏰ Last updated: Jan 26, 2019 ⏰

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