Kapitel 5

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Weinend saß ich auf dem Bett. Ich hatte die Knie angezogen und meine Arme darum geschlungen. Mein Kopf ruhte auf ihnen und wurde nur durch gelegentliche Weinkrämpfe geschüttelt. Ich wusste nicht wie lange ich so dagesessen hatte, doch plötzlich ging die Tür auf und Manu trat herein. Er wurde von einem anderen Mann begleitet, der ebenfalls schulterlange, braune Haare hatte. Doch er sah nicht unbedingt freundlicher aus. Schnell rutschte ich so weit es ging von ihnen weg. Manu trat an das Bett und sah mich an. Er bedeutete dem anderen mit einem Kopfnicken draußen zu warten. Als dieser den Raum verlassen hatte wandte er sich mir wieder zu. »Es tut mir leid«, war das Erste, dass er herausbrachte. Überrascht hob ich den Kopf. In seinem sonst so strengen Gesicht konnte ich tatsächlich so etwas wie Mitgefühl entdecken. »Ich hätte das nicht tun sollen, es war falsch. Aber ich musste. T hat es verlangt.« Fragend sah ich ihn an. Er setzte sich vorsichtig zu mir heran und schnaufte einmal tief durch. »Er weiß genau, dass ich Tyler niemals umgebracht hätte. Deshalb... hat er mich unter Drogen gesetzt, damit ich das auch ja durchziehe. Naja, dass du auftauchst war nicht geplant, genauso wenig wie die letzte Nacht. Ich war noch so benebelt von dem Zeug, dass ich das gar nicht richtig mitbekommen hab. Aber jetzt... du bist tatsächlich noch hübscher als ich dich in Erinnerung hab«, grinste er mich an. Etwas skeptisch sah ich ihn an. Ich wollte ihm vertrauen. Wirklich. Doch wie sollte ich? Er hatte mir grade meine Jungfräulichkeit genommen. Mich vergewaltigt. Vorsichtig streckte er die Hand nach mir aus. Ich rutschte noch ein kleines bisschen weiter in die Ecke und vergrub meinen Kopf in den Knien. Er seuzte und ließ die Hand wieder sinken. » Du solltest nach Hause, kleiner. Es ist schon spät.« Ich sah ihn an. Zerknirscht blickte er auf den Boden und knetete seine Hände. Es tat ihm anscheinend tatsächlich leid. Ich schniefte noch einmal und ließ meine Knie sinken. Vorsichtig robbte ich zum Ende des Bettes und ließ meine Füße herunterbaumeln. Der Boden war kalt als ich auftrat und nach meinen Sachen griff. Langsam lief ich Richtung Tür. »Wenn ich das irgendwie wieder gutmachen kann sag es mir, ok?«, sagte er. Mit diesen Worten gab er mir einen kleinen, zerknitterten Zettel. Ohne ihm groß Beachtung zu schenken steckte ich ihn ein. Aus roten Augen sah ich ihn an wie er seine Haare raufte und sein Gesicht in den Händen vergrub. Er tat mir leid. Warum auch immer. Ich konnte die Gefühle nicht genau einordnen, doch da war nicht nur Hass. Plötzlich flog die Tür auf und der andere Mann trat ein. Ich wich zurück und stellte mich hinter Manu. »Du sollst zum Chef. Jetzt!«, forderte der. Manu runzelte die Stirn. »Was gibts?«, fragte er misstrauisch. Der Typ zuckte nur mit den Schultern und grinste dann zu mir. »Ich kann mich ja um unseren kleinen Gast kümmern«, sagte er spöttisch. Beschützerisch stellte sich Manu noch mehr vor mich und streckte mir eine Hand hin, die ich auch sofort ergriff. Wieder spürte ich die Tränen in mir aufsteigen. »Ich glaube er geht jetzt besser«, raunte Manu eindringlich. Das Lächeln des anderen erstarb. Er kam bedrohlich auf uns zu, doch Manu blieb furchtlos stehen. »Zu T. SOFORT!«, brüllte er dann und gab Manu eine heftige Ohrfeige, dass sein Kopf zur Seite flog. Ich wimmerte und krallte mich in seine Hand. Er drückte meine und quetschte sich an dem anderen vorbei. Ängstlich folgte ich ihm. Ich spürte den wütenden Blick seines Komplizen auf mir, doch Manu zog mich hinter sich her. In Sicherheit. An der Tür ging Manu in die Knie und hielt mich an meinen Schultern fest. Erst jetzt merkte ich, dass sowohl seine Nase als auch seine Lippe bluteten. »Geh jetzt. Es ist besser so, glaub mir. Micha ist manchmal etwas... impulsiv, der kriegt sich wieder ein. Aber bitte tu mir den Gefallen und geh nach Hause. Dort bist du sicher.«, flüsterte er. Ich nickte und sah ihn aufgeregt an. Er lächelte und klopfte mir auf den Rücken. Schweren Herzens wendete ich mich ab und rannte Richtung Heimat. Richtung Sicherheit.

Hellou alle zusammen,
Ich bin nicht ganz zufrieden mit dem Kapitel. Aber naja, was solls. Ich hoff euch gefällts^^
Bis bald

Skyfall ~ /Kürbistumor ff \(^o^)/Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt