"Black and white and grey, all the shades of truth."
Lucas schlenderte durch die langen Gänge der Einrichtung und begutachtete, bei dem fahlen Mondlicht die Gemälde an den Wänden. Man hatte ihnen nie gesagt woher sie kamen oder wer sie gemalt hatte. Morgen würden die Ergebnisse der Prüfung bekanntgegeben werden, die zu diesem Zeitpunkt schon über eine Woche her war. Da es ihnen strikt verboten war um diese Uhrzeit außerhalb ihrer Schlafräume zu sein wich Lucas in einen Seitengang aus, als er einen Nachwächter bemerkte der sich in seine Richtung bewegte. Er wartete bis der Wächter vorbeigelaufen war. Doch bemerkte recht schnell, dass er in diesem Teil des Gebäudes noch nie gewesen war. Neugierig was sich hier wohl verbergen mochte war er drauf und dran einen Blick in die Zimmer zu werfen. Zu seiner Entäuschung waren die meisten entweder leer oder einfach nur unbenutzt. Doch ein einziges war voll mit Gerümpel, sodass man es fast nicht betreten konnte. Ein schwaches Licht vom anderen Ende des Raum bewegte ihn jedoch dazu sich einen Weg durch das Chaos zu bahnen.
Am anderen Ende des Zimmers angekommen war sah er, ein Mädchen, vollkommen in ihr Buch vertieft. Sie schien ihn nicht einmal zu bemerken. "Ähm..." fing er an. "Du störst mich." unterbrach sie ihn und sah ruckartig zu ihm auf wobei ihre langen schwarzen Haare umherwirbelten. Sie sah ihn durch eisblaue Augen ausdruckslos an. Lucas lief ein Schauer über den Rücken und er fragte sich ob es ein Fehler gewesen war seiner Neugier nachzugeben. "Warte dich kenne ich doch. Ich hab dich mit Julia zusammen gesehen vor den Prüfungen." Sie klappte das Buch zusammen und rollte genervt mit den Augen. "Wenn ich deine Fragen beantworte lässt du mich dann in Ruhe?" "Na das kommt ja wohl darauf an ob deine Antworten zufriedenstellend sind..." Sie zog eine Augenbraue hoch "Drei." "Was?" "Na drei Fragen, Dummkopf!" Lucas war etwas perplex über ihre unverschämte Art machte sich jedoch sogleich an seine Fragen. "Wie heißt Du?" "Mary." "Und du kennst also Julia?" "Vom sehen und aus dem Unterricht habe mich ein paar mal mit ihr unterhalten, schien ganz in Ordnung zu sein." "Welcher Kampfeinheit möchtest du beitreten wenn du deine Prüfungsergebnisse hast?" "Weiß nicht... verlasse mich auf den Rat meiner Mentorin." Sie klappte das Buch wieder auf und tat so als wäre nichts geschehen. Lucas schnappte sich nun ebenfalls ein Buch und begann zu lesen. So saßen sie dort bis es fast Morgen war und sie aufstand und ohne ein Wort ging. Es kümmerte ihn nicht weiter. Er hatte darüber nach gedacht und war zum Schluss gekommen, dass er sie seltsam fand.
Nach dem Frühstück war er direkt zu seinem Zimmer gegangen um sich einen Pullover anzuziehen, da es kälter war als er erwartet hatte. Seit den Prüfungen durften sie sich anziehen wie sie wollten. Das war eine willkommene Abwechslung zu den Schuluniformen, die sie während der Schulzeit trugen und der Militärkleidung, die sie während den Kampfübungen trugen. Als Lucas an einem Seitenausgang vorbeikam hörte er von draußen Stimmen. Eine davon gehörte Rebecca. Er stieß die schwere Fluchtwegstür auf um der Sache auf den Grund zu gehen und murmelte "Was stellt die jetzt schon wieder an..." Draußen angekommen sah er nur drei Mädchen, Rebecca, die ein blondes Mädchen am Kragen gepackt und an die Wand gedrückt hatte und Mary die daneben stand, sich auf die Lippe biss und nicht zu wissen schien wie sie mit der Situation umgehen sollte. Lucas ging mit schnellen Schritten auf Rebecca zu und packte sie an der Schulter "Becca das reicht!" Er sah sie ernst an. Sie war jetzt schon nicht gerade ein Liebling der Lehrer und Ausbilder und Aktionen wie diese würden sie nur noch mehr in Schwierigkeiten bringen. Sie drehte sich sofort um und sah ihn mit wütendem Blick an, entschloss sich dann aber doch für den Pfad der Vernunft. "Mary bring...." "..Amaira.." "Ja bring sie zurück ins Gebäude." Mary nahm, zwar etwas zögerlich, ihre Hand und führte Amaira, die sich ihren Hals rieb weg.
"Was war das denn gerade Becca?!" "Das geht dich garnichts an... du bist nicht mein Aufpasser!" "Geht es etwa schon wieder um Elias? Das kann nicht dein Ernst sein... Ist dir eigentlich gerade klar wie viel du aufs Spiel setzt nur wegen deiner Gefühle?" Sie lief nun vollkommen rot an und schlug ihm mit der flachen Hand ins Gesicht. "...nur...wegen...meiner Gefühle? Du bist so ein Arsch weißt du das?" Sie drehte sich um und ging. Lucas knirschte mit den Zähnen. Er war sauer auf sie, aber noch mehr auf sich selbst. Er beschloss auf sein Zimmer zu gehen um hoffentlich etwas Schlaf zu finden. Dort angekommen stieß er die Tür auf und sah Julia mit dem Rücken zu ihm. Direkt vor ihr stand Alex. Die beiden schreckten auf und sie sah ihn mit Besorgnis an während er nur auf den Bodenstarrte . "Tut mir Leid....ich wollte nicht stören..." mehr brachte Lucas nicht hervor. Er machte kehrt und zog die Tür hinter sich zu. Er wollte sich abreagieren machte sich also auf den Weg in die Kraftsporthalle und ignorierte Julia's Rufe hinter ihm.
Am Tag der Bekanntgabe wurde Lucas in Roberts Büro bestellt. "Hier bin ich Robert. Wieso hast du mich herbestellt." sagte er nachdem eingetreten war. "Hör zu Lucas du wurdest zur 12. Spezialinfanterieeinheit beordert." "Was heißt das für mich genau?" "Nun du wirst an die Front geschickt zusammen mit 50 deiner Kameraden für sechs Monate. Die die Überleben werden an einer Akademie ausgebildet werden ähnlich dieser nur eben für Spezialeinheiten. Jeder Soldat wird einer Einheit zugeordnet werden die seinen Stärken entspricht. Die restlichen Schüler unserer Akademie hier werden weiter zu gewöhnlichen Soldaten ausgebildet werden. Zusammen mit den Freiwilligen aus der Zivilbevölkerung." Lucas musste diese Information erst einmal verarbeiten "Das wäre alles Lucas du kannst jetzt gehen. Finde dich morgen mit den anderen 49 am Haupteingang zusammen. Obwohl... Eine Sache noch Lucas. Stirb nicht. Wir sehen uns dann in sechs Monaten." Lucas trat aus dem Büro aus konnte es aber kaum fassen. Er hatte sich nie für etwas besonderes gehalten und doch war er nun auf dem besten Weg Soldat einer Spezialeinheit zu werden.
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Trapped
Science FictionNachdem die erschöpfbaren Ressourcen fast vollständig aufgebraucht waren und auch der Platz auf der Erde wandte sich die Menschheit den Sternen zu und entwickelte einen florierenden Asterioidenbergbau und schickte erste bemannte Missionen zu sowohl...