Abenteuerliche Suche auf Castle Mannor

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"Oh mann, fliegst du auch ständig raus?" fragte Bob Harry als sie im Bett lagen. "ja, trotz toller Technik ist der Empfang hier draußen etwas dürftig" antwortete Harry. "Dürftig ist milde ausgedrückt, ich starte schon zum fünften Mal Dungen Creatures und immer wieder muss ich das Level von vorn beginnen" beschwerte sich Bob. "Ich kann noch nicht einschlafen Harry, lass uns was unternehmen, wir sind ja schließlich auf einer Burg.", "OK, mein Großvater mag es zwar nicht wenn wir hier allein herumlaufen, aber was soll's" erwiderte Harry. Harry nahm die Kerze vom Nachttisch und sie schlichen leise zur Schlafzimmertür, er öffnete sie einen Spalt und schaute ob niemand auf dem langen Gang unterwegs war.

Castle Mennor war ein im elfen Jahrhundert erbautes Gebäude. Es bestand aus vier Etagen. Der Eingangsbereich war mit dunkelem Holz vertäfelt und mit einer großen Doppeltreppe, die in den oberen Stock führte ausgestattet. Die Wände waren mit verschiedenen alten Accessoires wie z.B.  Schwertern und Standarten dekoriert. Entlang der großen Treppe hingen mehrere Ölgemälde, die die Ahnen der Waterbys zeigten. Das Wohnzimmer war auch eher in dunkelen Farben gehalten, ein grosser Kronleuchter in der Mitte des Saales glänzte in den schönsten Kristallfarben. Schwere Brokatvorhänge und ein großer Kamin, verliehen dem Raum einen mystischen Look.  In der oberen Etage waren vier Schlafzimmer und zwei grosse Bäder untergebracht. Über den Außenbereich kam man durch eine an das Haus angrenzende Tür in den Keller des Castles. Dort lagerten dies schönsten Weine aus den verschiedensten Jahrgängen. Auf der linken Seite der Eingangshalle ging es zur Küche mit den angrenzenden Zimmern für die Bediensteten. Hier wohnte Whisley.

Harry und Bob horchten an der Schlafzimmertür des Großvaters und hörten ihn lauthals schnarchen. Leise kichernd  schlichen sie sich an die Treppe und vergewisserten sich, das auch Whisley schon zu Bett gegangen war. Sie schlichen sich die  Treppe hinunter in das grosse Wohnzimmer. "Wer sind denn die Leute auf den Bildern?" fragte Bob. "Das sind meine Urahnen, aber alle kenne ich nicht auswendig" antwortete Harry. " Ob es hier Geheimtüren gibt, oder ein Verließ?" flüsterte Bob. "Es gab mal ein Verließ im Keller, aber da lagert jetzt Grandpa's Wein - Eine Geheimtür, nein, das hätte Grandpa mir sicherlich mal gezeigt oder erwähnt" flüsterte Harry. "Lass uns mal nach einer Falltür oder einem Geheimgang suchen. Wir ziehen, drücken und schrauben einfach mal an Allem, was wie ein Mechanismus aussehen könnte" feuerte Bob heraus. "Leise mann, oder willst du das Whisley in der Tür steht?" flüsterte Harry.

Harry und Bob zerrten, drückten und wackelten leise an sämtlichen Mauersteinen, Wandlampen und Büchern aber nichts knackte oder öffnete sich. "Ich hab keine Lust mehr, lass uns ins Bett gehen." sagte Harry. "Was ist mit dem Keller, da war doch das Verließ? Lass uns dort mal nachsehen, wenn wir dort nichts finden, geben wir auf, ok?" schlug Bob vor.

Harry schnappte sich das Schüsselbund vom Keller und nachdem sich beide vergewisserten, das keiner was bemerkt hatte, schlichen sie sich zur Tür hinaus um auf der Westseite des Hauses die Kellerluke zu öffnen. Die Türen knarzten beim öffenen. "Psst... kannst du mal aufpassen? Wir werden noch erwischt und bekommen Ärger. Mist jetzt ist auch noch die Kerze aus, hast du dein Handy dabei Bob?" flüsterte Harry. "Ja, mach das wir jetzt rein kommen, ich hab schon die Taschenlampenapp gestartet, hier draussen ist es gruselig". flüsterte Bob zurück.

Die beiden schlichen sich die kalte Kellertreppe hinunter. Auf dem Weg flüsterte Bob "Wenn ich mir vorstelle, das hier Leute geköpft, gefoltert und ermordet wurden, wird mir ganz anders" und griff sich dabei an den Hals. "Ach Quatsch, hier wurde höchstens mal einer eingesperrt. Unsere Ahnen waren eher nette Leute, so hat es mein Großvater immer erzählt." erwiderte Harry. "So, da wären wir, pass aber auf, das keine von den teureren Weinflaschen runter fällt, da ist Grandpa echt empfindlich. Ich durfte hier als Kleinkind schon nicht spielen." sagte Harry.

"Wir fangen dort hinten an und arbeiten uns von Raum zu Raum" schlug Bob vor. "Warte mal, findest du es nicht merkwürdig, das vor jedem Kellerraum der Boden abgenutzt ist, lediglich vor dem da hinten sind kaum Spuren. Lass uns dort mal nachschauen" schlug Harry vor.

Der Keller war in einzelne Zellen eingeteilt, jeder Raum war von Mauerwerk umschlossen, lediglich auf der Vorderseite war jeweils eine Gitterwand mit einer Tür. In den einzelnen Kammern waren Weinregale an den Wänden platziert, die teilweise mit einzelnen Flaschen bestückt waren. In manchen Räumen waren Kisten gestapelt und in andern Gartengeräte.

"Mist, genau diese Tür ist verschlossen"  bemerkte Bob. Sie standen vor einer Zelle, die total mit Spinnenweben und Staub verdreckt war. Da das Kellerlicht nicht so weit leuchtete konnte man nur erahnen, das dort ein weiteres Weinregal an der Rückwand stand. "Das ist zu dreckig, lass uns woanders suchen" schlug Bob vor. "Warte mal, ich schau mal ob einer der Schlüssel passt" sagte Harry. Er probierte jeden vorhandenen Schlüssel, der an seinem Schlüsselring hing aus, aber keiner passte in das verrostete Schloss. "Ok, hätte ja sein können" gab Harry zu. "Lass uns woanders suchen" schlug Bob vor.

Nachdem sie fast eine Stunde im Keller sämtliche Regale, Flaschen und Mauersteine und den Boden abgesucht hatten schlug Harry vor, doch wieder in das warme Bett zu gehen. Scheinbar war die Idee mit der Falltür oder der Geheimtür ein Hirngespinst. " Es müsste eine Geheimtür-such-app geben" seufzte Bob auf dem Weg zur Treppe. "Warte mal!" rief Harry und blieb abrupt stehen. Sie hatten das Kellerlicht wieder aus gemacht und sich den Treppenweg mit dem Handy beleuchtet. " Komm nochmal einen Schritt zurück und leuchte mal hier rüber, da war doch was an der Wand"  rief Harry. Bob leuchtete mit seinem Handy die Wand entlang und tatsächlich schien ein Stein etwas mehr aus der Wand zu ragen wie die anderen.

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