Mistelzweig

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„King", hörte er seinen Namen von einer Stimme säuseln, die ein wohliges Gefühl in ihm auslöste. Er drehte sich auf die Seite und schlief friedlich weiter. "King", kam es nun melodischer von der Stimme und ein Lächeln bildete sich auf den Lippen des Feenkönigs. Im Halbschlaf wurde ihm bewusst, wieso diese Stimme für eine solche Wärme in ihm sorgte und vor seinem inneren Auge tauchte langsam das hübsche Gesicht auf, welches zu der bekannten, melodischen Stimme gehörte.

„Diane", flüsterte er noch immer im Halbschlaf und kuschelte sich weiter in die Kissenform von Chastifol. Er träumte gerne von Diane, jedes Mal wachte er mit Motivation für den Tag auf, wenn er von der Riesin träumte und das kam nicht selten vor. Es war, als würde sie ihm selbst in seinen Träumen Kraft geben. Kraft und dieses besondere warme Gefühl, dass in ihm aufkam, jedes Mal, wenn sie in seiner Nähe war.

Ein Kichern, welches er überall wiedererkennen würde, ließ ihn seine Augen langsam öffnen. „Diane", sagte er noch einmal, diesmal jedoch verwundert, als ihr Gesicht direkt vor seinem auftauchte. Röte stieg ihm in sein Gesicht und er rutschte etwas nach hinten, damit er nicht noch mehr errötete. Sie kniete vor Chastifol und musterte ihn perplex.

„Entschuldige", sagte sie verlegen und versteckte ihr Gesicht hinter einem ihrer Zöpfe. „Ich wollte dir nicht zu nahekommen."

„N-nicht doch."

Ein Lächeln bildete sich wieder auf Dianes Lippen und sie legte den Kopf schief. „Also, jetzt wo du wach bist", kicherte sie, „Hast du vielleicht Lust, mit mir auf den Weihnachtsmarkt zu gehen?"

Verdutzt und mit großen Augen sah er die eigentliche Riesin an, die ihn hoffnungsvoll von oben herab ansah – den Fakt, dass er wegen ihr wach war, ignorierte er – und legte den Kopf ebenfalls schief.

„Du musst nicht", antwortete sie mit einem Hauch von Enttäuschung in ihrer Stimme und drehte sich dann um, ehe sie über ihre Schulter zurück zu King sah. „Ich kann auch Elisabeth fragen." Sie tippte sich gegen ihr Kinn. „Oder Hauser, ich habe gehört, er und Gilthunder sind auch in der Stadt unterwegs."

Sofort erhob sich der Feenkönig, als er den Namen des blonden Ritters aus ihrem Mund hörte. „Nicht nötig, ich gehe gerne mit dir", kam es etwas zu schnell für seine Verhältnisse und sofort zog er sich wieder zurück. „Also, wenn du wirkli-"

„Supi!", rief sie begeistert, drehte sich wieder ganz zu King um und griff nach seiner Hand. „Dann machen wir uns am besten gleich auf den Weg!"

Der Blick des Feenkönigs wanderte zu seiner Hand, die in der von Diane lag und erneut erschien ein Rotschimmer auf seinen Wangen. Wenn sie nur wüsste, was diese Geste für ihn bedeutete. Er seufzte, während sie ihn hinter sich herzog.

„Hm?", machte sie und sah über die Schulter zu ihm. „Alles in Ordnung, King?"

„Klar!" Er kratzte sich den Hinterkopf. „Ich bin nur ein wenig Müde."

„Vielleicht hätte ich dich nicht wecken sollen", sagte sie und sah ihn besorgt an.

„N-nein", antwortete er. „Ich bin froh... Also, weil... So komme ich wenigstens an die frische Luft."

Ein breites Grinsen erschien auf dem Gesicht der Brünetten. „Na wenn das so ist, sollten wir keine Zeit mehr verlieren", trällerte sie und verließ mit ihm das Boar Hat.

Als das ungleiche Dou am Marktplatz der Stadt angekommen war, staunten sie beide nicht schlecht. Alles war weihnachtlich geschmückt, über all standen die unterschiedlichsten Verkaufsstände und eine riesige Anzahl von Menschen besuchten den Weihnachtsmarkt.

Es begann im DezemberWhere stories live. Discover now