Ihr Gesichtsausdruck war betrübt,sie blickte stur auf den grau geschieferten Boden. Er war alt, und einige Steinplatten weisten bereits mehrere Gebrauchsspuren auf. Kleine feine Risse zogen sich durch den gefugten Boden des Saals. Sie hatte nie darauf geachtet. Den bisher hatte sie ihren Blick immer geradeaus gerichtet.
Doch Heute würde sie nicht mehr nach oben schauen.
Sie stand auf einem kleinem cremefarbenem Podest vor ihr ein zwei Meter hoher Spiegel sie war umhüllt von Ihnen, eigentlich sollte sie nun glücklich sein und sich aufgeregt von allen Seiten betrachten. Die junge Frau war wunderschön. Die roten Locken hatte sie halb nach hinten gesteckt die Haare weideten in einen aufwendig geflochtenen Zopf und nur die untere Haarpartie viel ihr in feinen Korkenzieherlocken über die Schultern.
Ein Schneeweißes eng geschnittenes Kleid viel ihr über die Füße und bildete eine lange schleppe.
Es war im Meerjungfrauen Schnitt speziell für sie angefertigt worden. Doch das Highlight des Kleides war der Herzförmige Ausschnitt mit Rosen Kragen.
Als Kind hatte sie sich diesen Augenblick immer vorgestellt. Mit kleinen Zeichnungen hatte alles angefangen. Stolz präsentierte sie alles ihren Schwestern. „Wenn ich einmal groß bin, wird mein Mann mich darin sehen und sich für immer in mich verlieben." Kindlich naiv wie sie damals war war sie wirklich dieser Meinung gewesen. Doch nun war die junge Frau zwanzig Jahre alt geworden.
Ihren Bräutigam kannte sie nur von Fotos. Es war eine arrangierte Hochzeit zum Wohle des Königreiches. Doch sie liebte einen anderen Mann, einen der sofort hingerichtet werden würde wenn er nur das Land betrat. Ihr Vater zwang sie zu Lächeln. Doch aus Trauer schaffte sie es nicht die glückliche Prinzessin zu spielen. Weshalb sie ihr Gesicht hinter einem Schleier verbarg.
Heute war ihr Hochzeitstag. Und ihr brannte nur ein einziger Wunsch auf der Seele. Bevor sie sich für immer an einen anderen Mann band. Sie wollte Jack Wiedersehen, wenigstens ein letztes Mal.
Ihre Zofen standen quer um sie herum, nahmen noch letzte Änderungen vor und steckten das Kleid richtig fest. Eigentlich müsste Luka komplett Stil stehen, doch ihr kam kurzfristig eine kleine Idee.
Noch war es nicht zu spät, ihn zu sehen, noch hatte sie Zeit. Sie könnte sich immer noch in aller Öffentlichkeit weigern und ihren Vater bloßstellen. Damit würde sie sämtliche Beziehungen des Landes in Gefahr bringen. Ein Lächeln legte sich auf ihre verschleierten Lippen. Sie riss sich von den Zofen los und rannte durch den grauen Spiegelsaal.
Die Hofdamen riefen ihr nach und versuchten sie aufzuhalten. Doch waren sie es alle nicht gewohnt im Korsett zu rennen.
Luka hingegen hatte ihre halbe Kindheit damit verbracht weshalb es für sie kein Problem darstellte. Als Kind hatte sie sich Abends immer herausgeschlichen. Sie hatte behauptet Schlafen zu müssen da die Migräne sie plagte doch eigentlich sprang sie aus ihrem Fenster heraus, auf einen kleinen Vorsprung und rannte schnurstracks in Richtung Dorf.
Dort hatte sie einige Freunde gefunden. Ihre teure Kleidung jedoch verriet das sie kein gewöhnliches Bauernkind war. Deshalb gab sie sich als Cousine des Bruders des Barons aus. So hatten die anderen Kinder im Dorf nicht allzu viel Ehrfurcht vor ihr und luden sie ein mit ihr fangen zu spielen.
Durch diese kleine Kindheitserfahrung hatte sie den spröden Hofdamen einiges voraus. In schnellen Schritten rannte sie den Flur entlang, ehe sie an einer Tür aus prächtigem Ebenholz und goldenen Verzierungen halt machte.
Eigentlich war es ihr nicht erlaubt die goldene Klinke zu ergreifen, geschweige denn das Schlafgemach ihres Adoptivvaters zu betreten. Doch Heute würde sie eine Ausnahme machen. Ihr Anliegen war ihr zu wichtig als das sie es hätte einfach aufgeben können. Mit unsicherer Hand öffnete sie die Türe.
Sie schluckte, doch ihre Stimme war fest und klar. „Vater, ich habe ein Anliegen." Der Mittelalte Mann drehte sich zu ihr. Sein Gesicht zeichnete das Alter, tiefe Falten und Augenringe zogen sich quer über sein Gesicht. Seine grauen Iriden wirkten erzürnt. Doch er sprach ruhig. „Luka das kann warten, geh zurück zu deinen Zofen!"
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Demon Hearts
FantasySchwärze.... Dann ein kurzes rötlich leuchtendes aufzüngeln. Flammen spielten an den Wänden tauchten das eisige grau in ein schaurig gedämpftes Licht. Die Metallene Halterung begann bereits damit sich abzulösen... weshalb die Fackel ein wenig schief...