Kapite 4 "Sarahs Insulin Therapie"

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In den ersten anderthalb Wochen nach meiner Diagnose habe ich mir das
Insulin mit Pens gespritzt. Pens sehen aus wie richtige Füller, nur ist eben
keine Tintenpatrone, sondern eine Insulinampulle drin und vorne eine
wirklich kleine und dünne Nadel drauf. Am hinteren Ende kann man mit
einem Rädchen einstellen, wie viele Einheiten Insulin man spritzen möchte.
lch hatte dabei als Bolusinsulin "Humalog" und als Basal-/Langzeitinsulin
"Lantus" Das Bolusinsulin wird für die Mahlzeiten und als Korrektur
gespritzt, wenn der Blutzucker zu hoch ist. Meine Werte sollten zwischen 80-
140 mg/dl (-4-8 mmol/l) liegen. Für die Mahlzeiten gibt es dann einen Faktor,
mit dem ausgerechnet wird, wie viel Insulin für die Kohlenhydrate gespritzt
werden muss. Das Basalinsulin wird entweder morgens und abends oder nur
abends gespritzt. Es entspricht dem Insulin, das normalerweise
kontinuierlich von der Bauchspeicheldrüse abgegeben wird, um den
Blutzucker zu regulieren.
Um die Faktoren und die Menge (lnsulineinheiten) des Basalinsulins richtig
einzustellen, verbringt man nach der Diagnose erstmal mindestens eine
Woche im Krankenhaus. Außerdem hat man in der Zeit Schulungen, um zu
lernen, wie man (richtig) mit dem Diabetes umgeht/zurechtkommt und
einige weitere Untersuchungen.
Nach dieser Zeit habe ich meine Pumpe (für Kenner: OmniPod) bekommen.
Dafür wurde ich wieder neu eingestellt, da man mit einer Pumpe meistens
weniger Insulin benötigt. Das liegt daran, dass die Pumpe, wie die
Bauchspeicheldrüse, kontinuierlich Insulin abgibt. Das nennt man Basalrate.
Die ist wieder individuell abhängig und muss oft fast monatlich geändert
werden, vor allem in der Pubertät.
Der größte Vorteil einer Pumpe ist: Man muss sich nicht vor jeder Mahlzeit
spritzen, sondern gibt ein, wie hoch der Blutzucker ist und wie viele
Kohlenhydrate man isst. Die meisten Pumpen berechnen dann von selbst
(mit vorher eingespeicherten Faktoren), wie viel Insulin benötigt wird und
gibt diese Menge über eine Kanüle ab.
Beim OmniPod muss man den Katheter alle 3 Tage wechseln und eine neue
Kanüle "stechen".
Nach etwa zwei Wochen habe ich den Freestyle Libre bekommen. Für die, die
sich nicht auskennen, das ist ein Sensor, mit dem man den Zucker messen
kann, ohne sich zu pieksen. Dabei wird aber der Gewebezucker und nicht der
Blutzucker gemessen, wodurch es zu kleinen Abweichungen kommen kann.
Anfangs war ich noch ziemlich skeptisch und habe noch viel BZ (Blutzucker)
gemessen, aber mittlerweile messe ich nur noch selten zur Kontrolle meinen
BZ.
Pumpe und Sensor erleichtern mir wirklich viel und ich möchte sie nicht
wieder hergeben. Trotzdem spielen auch meine Werte manchmal verrückt,
wie zur Zeit auch wieder, das lässt sich einfach nicht verhindern.
Falls ihr irgendwelche Fragen habt, schreibt mir gerne, egal ob Diabetiker
oder nicht. Ich freu mich.

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