roses through time

der traum

*du solltest vorsichtig sein was du sagst. ich bin nicht blöd. du gibst mir morgen das, was ich brauche, sonst wirst du dein blaues wunder erleben!!!!!!*

*ich werde dich finden, auch wenn es jahre lang dauert. ich hasse dich. lass mich tun, was ich für richtig halte!!!!!!*

Elisabeth Bennett hielt einen Augenblick inne, bevor sie die Nachricht abschickte. Das Feuer knisterte und leuchtete hell in ihr Gesicht. Sie konnte nicht lange in den Ofen sehen, denn es fühlte sich an, als würde man ihr die Haut bei vollem Bewusstsein abreißen. Sie saß auf dem kleinen violetten Sofa, welches sich durch das Feuer orange färbte und nahm einen großen Schluck Wein. Danach ließ sie das volle Glas in ihrer Hand vor ihren Augen hin und her schaukeln. Es wurde von ihr abgestellt und sie löschte die Nachricht und schrieb stattdessen:

bitte bring mir morgen das zeug mit. wir sehen uns dann am brunnen. lg lizzy.

„Frauen müssen sich beherrschen und hübsch aussehen. Sie unterdrücken ihre Gefühle und dadurch müssen sie viel mehr Schmerz aushalten, als sie allein tragen können.", schrieb sie auf die Rückseite ihrer zerknitterten Gasrechnung. Die junge Frau lehnte sich nach vorn und lauschte. Draußen konnte man das Rauschen der Autos hören und die Katzen auf dem Dach mijauten im Chor. Der Mond schien durch das große Fenster und Lizzy strich sich durch ihr blondes Haar. Aus dem Radio ertönte ein neuer Katy-Perry-Weihnachtshit, der sich genauso anhörte, wie der alle Jahre wieder gespielte Song aus den 80ern „Last Christmas" und sie stand auf mit dem Glas in der Hand, um den Sender zu ändern. Sie drehte am Knopf des Zwanzig Jahre alten Radios und plötzlich hörte sie einen Song, den sie noch nie gehört hatte und drehte die Musik lauter. „Grace,you are so loved! I'm sorry I ruined your birthday[...]" „Endlich, dass jemand sagt, dass es ihr leid tut. Nur leider bin ich nicht Grace.", dachte sie. „Lizzy!? Kommst du? Es ist spät, leg dich ins Bett.", tönte es aus dem Schlafzimmer von nebenan.

Sie ging in Richtung Fenster, öffnete den Kamin daneben und schüttete den Rechst Rotwein hinein. Das Feuer ging schlagartig aus und es war komplett finster. Lizzy tastete sich durch den Flur und ging in den Raum mit der offenen Tür indem eine kleine Nachttischlampe die pinke Bettwäsche zum leuchten brachte. Sie legte sich in das Doppelbett und knipste das Licht aus. Ihre Freundin legte den Arm um sie.