Ein Fred Weasley-Weihnachtsoneshot

Weihnachtswunder

Der ganze Gryffindorgemeinschaftsraum jubelte wieder einmal den Weasleyzwillingen zu. Ihnen war der Streich des Jahrhunderts gelungen. Sie hatten Finsterpulver in die Große Halle geworfen, dann unerkannt im Schutz der Dunkelheit mehrere Farbbomben losgelassen und das Ergebnis war, dass alle Slytherins und ebenso alle Lehrer mit bunten Haarfarben aus diesem Streich hervorgingen. Da war Professor McGonagall mit quietschgrünen, Draco Malfoy mit orangen, Dumbledore mit blauen und Snape!!! mit pinken Haaren!

Zweifellos war dieser Streich echt genial. Vor allem wussten inoffiziell natürlich alle, auf wessen Mist dies gewachsen war, aber die Lehrer konnten den beiden Chaoszwillingen absolut nichts nachweisen.

Ich selbst fand diesen Streich ebenfalls wahnsinnig lustig und echt genial, aber da ich Fred und George absolut nicht leiden konnte, verdrehte ich nur die Augen, als die ganzen Gryffindors um die beiden herumtanzten und sie feierten, als hätten sie sonst was für eine Leistung erbracht. Genervt versuchte ich mich zu verdünnisieren und strebte die Treppe zum Mädchenschlafsaal an, aber eine Stimme hielt mich zurück.

"Melody! Willst du gar nicht mit uns feiern?" Meine Laune erreichte ihren Tiefpunkt. Es war Fred Weasley, der da vom anderen Ende des Raumes gebrüllt hatte, ergo schauten nun alle zu mir. Ich hatte eigentlich schon die zweite Stufe erreicht gehabt, nun drehte ich mich allerdings wieder um und schaute mit zusammengekniffenen Augen zu der rothaarigen Nervensäge. Die beiden Zwillinge hatten mich auf dem Kieker, seit ich ihnen einen ihrer ach so wunderbaren Streiche versaut hatte und es kam noch besser... Ich hatte einen viel cooleren Streich als die beiden ausgeführt. Das hatte ihnen natürlich nicht gefallen und jetzt ärgerten und nervten sie mich, wo sie nur konnten. Vor allem Fred, er war echt der Schlimmere von beiden! Besagter kam gerade auf mich zu und grinste hinterhältig. Er liebte es, mich zu ärgern. Ich stieg von meinen Stufen hinunter und stellte mich mit verschränkten Armen vor ihn.

"Liebster Freddie... Erst einmal, lass dir eines gesagt sein! Nenn mich nie wieder Melody, es sei denn, du hast gern dein Gesicht voller Furunkel und die Füße an der Zimmerdecke! Zweitens: Ich muss nicht zusehen, wie ihr euch aufblast, wie selbstverliebte Gockel! Noch mehr als sonst, um genau zu sein!" Fred grinste belustigt. "Ach Melody, gib es zu! Eigentlich bist du gern in meiner Nähe", flötete er, legte ganz dreist seinen Arm um meine Schulter und zog mich an sich. Anstatt mich von ihm loszureißen, wie es mein erster Reflex gewesen wäre, zog ich eine Augenbraue hoch. Dann kleisterte ich mir ein dickes Lächeln ins Gesicht und schaute betont strahlend zu ihm auf.

"Weißt du Fred? Manche Menschen sind wie Wolken. Wenn sie verschwinden, ist es ein wundervoller Tag. Ich denke, du bist einer dieser Menschen", erklärte ich, klaubte seinen Arm von meiner Schulter und zischte ab in den Mädchenschlafsaal. Kurz darauf stürmte meine beste Freundin Katie Bell durch die Tür und warf sich kichernd neben mir auf mein Bett. "Mel, das war absolut genial!" Ich grinste. "Danke, danke!"

"Du und Fred, ihr seid echt das Traumpaar der Schule!" Mein Grinsen verrutschte, dann fiel es mir vom Gesicht, wie ein nasser Waschlappen. "Bitte, was?!Traumpaar?!!!", kreischte ich auf. Katie lachte. "Was sich neckt, das liebt sich, Mel!" Ich starrte sie an. Ohne mit der Wimper zu zucken.

Was lief bei diesem Mädchen falsch?! Fred und ich? Ich und Fred?

Oh mein Gott, ich glaube, ich muss mich übergeben.

"Katie, ich weiß nicht, was in deinem Kopf gerade geschehen ist, möglicherweise bist du heute beim Quidditch vom Besen gestürzt, hast dir eine Gehirnerschütterung zugezogen und weißt es eben nicht mehr... Keine Ahnung... Aber um eins klarzustellen! Ich hasse Fred! Und er mich!" Meine Freundin grinste wissend, was mich gerade ziemlich irritierte. "Mel, wir sprechen uns wieder! Zwischen euch ist eine Spannung und die wird mit Sicherheit in Liebe umschlagen."