Adventskalender mit K

13.12.-Karl

Hallo ihr Lieben,

heute geht es weiter bei Aurora und Karl.

Seid mit über das Ende nicht böse, ja?

Liebst, eure Fiktiongirl

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"Das ist aber keine Weihnachtsmusik, Karl." Laut dröhnt Gigi D'Agostino mit "L'Amour Toujours" durch die Lautsprecherboxen.

"Warte nur ab," grinst Karl und kommt mit Theo wieder zu Laura und mir.

"Hat DJ Curly Kalli wieder zugeschlagen?", necke ich Karl, während ich den Plätzchenteig knete, damit wir ihn danach ausrollen können.

"Ey, die Sets von ihm sind super," verteidigt Theo seinen Bruder.

"Außerdem trete ich nur mit Steffen als Neon Blocks auf." Belehrend hebt Karl den Zeigefinger.

"Lass das mal nicht Felix hören," lacht Luzia und steckt sich ein Stück Teig für die Kokosmakronen in den Mund. Ich sehe Luzia mit einem vielsagenden Blick an und wir rufen beide laut :"Christian Geil und Richard Gestört, zusammen sind wir GEIL GESTÖRT!" Ich muss so heftig lachen, dass mir Tränen in die Augen steigen.

Aber tatsächlich beginnt sich in der Musik etwas zu verändern. Es geht perfekt abgemischt vom 90er Klassiker über zum Weihnachts-Super-Hit von Wham!.

Wehmütig wende ich mich kurz von den anderen ab und tue so als ob ich im Backbuch etwas Nachlesen muss. In Wirklichkeit aber, blinzele ich die aufkommenden Tränen weg. Ich begehe jedes Jahr den Fehler Karl mein Herz zu schenken und kann mich nicht vor Tränen retten im Gegensatz zu George Michael.

Abgesehen davon herrscht eine gute Stimmung unter uns vier während wir die verschiedenen Teige zubereiten. Es gibt das Team 'Theozia', das sichtlich Spaß hat die Zutaten zu mischen, denn die zwei sind mit Mehl und anderen Zutaten bekleckert. Dann gibt es noch Team 'Karora'. Die Namen hat sich Luzia ausgedacht. Wegen meiner hätten wir gar keine "lustigen Teamnamen" gebraucht.

"Karl? Kannst du mir bitte die grüne Schüssel aus dem Kühlschrank holen?", frage ich, nebenbei bemehle ich die Arbeitsfläche vor mir neu.

"Die ist aber voll mit Teig, Sternch- also mit dem Zimtstern Teig." Karls Ohren werden so rot wie die Mütze des Weihnachtsmannes und meine Wangen ebenfalls. Verlegen konzentriere ich mich auf die Arbeitsfläche vor mir und räume ein paar nicht mehr benötigte Schüsseln von links nach rechts. Gott sei Dank, ist Theozia's Küche samt Kücheninsel sehr groß, sodass jeder genügend Platz hat.

"Hier, bitte schön." Karl stellt die Schüssel vor mir ab und sich sehr nahe neben mich, sodass ich seinen typischen Geruch wahrnehme. Trotz all der Gewürze kommt sein Duft stärker aus allen heraus. Da können sich Anis und Kardamom wirklich eine Scheibe von abschneiden.

Unser fast beinahe von mir ausgedachte Kuss ist eine Woche her und seit diesem einen besonderen Moment kann ich an fast nichts anderes denken. Es ist einer dieser Momente gewesen an die man sich sein Leben erinnern wird, weil er so bittersüß war. Der Moment wäre perfekt für einen Kuss gewesen, nur war es leider nicht mein Moment. Deshalb habe ich das einzige getan, was ich tun konnte. Ich habe Karl und Melissa diesen Kuss geschenkt. Das macht mich manchmal wütend. Die zwei, obwohl die ja nur eine Fiktion sind, können all die wunderbaren Momente erleben.

"Hey, du sollst den Teig nur sanft ausrollen, nicht töten," schmunzelt Karl, stellt sich hinter mich und schaut über meine rechte Schulter. Er ist mir so nahe, dass ich fast vergesse zu atmen. Sanft greift Karl meine Hände am Nudelholz und übt seichten Druck aus." Siehst du? Du brauchst nicht soviel Kraft." Ich blicke zur Seite und unsere Augen treffen sich.