C H A P T E R 2;
-SH; pov-,,Und? Was sagst du zu dem Fall?".
Ich räusperte mich, ließ meine Hände in die Manteltaschen verschwinden.
Das Kärtchen ließ ich zwischen meine Zeige- und Mittelfinger meiner rechten Hand.,,Wovon gehen Sie denn aus, Georg?".
,,Greg-".
Mein Blick fiel augenblicklich auf den ehemals Militärarztes.Lestrade jedoch seufzte nur kraftlos auf, legte seine Hand auf Johns Schulter und gab ihm zu verstehen, dass es okay sei.
Amüsant.
Natürlich habe ich mittlerweile den Namen von Lestrade drauf, doch es ist mir immer wieder ein Vergnügen, ihm einen falschen Namen zu geben.
Ein schelmisches Lächeln konnte ich mir da nicht verkneifen.,,Wir denken, dass es sich hier um Mord, gefolgt mit anschließendem Suizid, handelt. Der Mann hatte bei der Geburt seine Frau verloren, hatte laut den Akten Geld- und Alkoholprobleme und anscheinend hatte er wohl den Willen zu leben aufgegeben. Da er seiner Tochter die verbleibenden Probleme nicht antun wollte, hat er erst seine Tochter und dann sich selbst umgebracht.".
Lestrades Stimme wirkte ruhig, etwas mitleidig.
Schien so als hätte er mit den Opfern Mitleid.Langsam, unauffällig sah ich zu meinem Partner.
John zupfte leicht an seiner Unterlippe, wirkte sehr nachdenklich.
Was er wohl sagen möchte?
Ihn so zu beobachteten, brachte mich zum schmunzeln.
Er öffnete den Mund, recht wichtige Worte ensprangen diesem.
,,Aber wenn dem doch so ist, wieso würden Sie uns dann hierher bestellen?".Mein Einsatz.
,,Nun", sprach ich mit mehr Ernsthaftigkeit und hielt kurzerhand meine Hände hinter den Rücken, ,,Erstens: weil ein Kärtchen mit unserem Namen hier gefunden wurde. Wäre es so einfach und "harmlos", dann würde hier keine Karte liegen. Anscheinend steckt mehr dahinter. Womöglich ist es ein Geschenk an uns- eine Nachricht, John.
Vermutlich hat das männliche Opfer sich nicht einmal selbst erschossen- nein. Nein, dass hat er nicht..", meine Stimme wurde ruhiger, mein Blick ruhte wieder auf den Leichen.Sie lagen friedlich zugedeckt auf der Matratze des Bettes. Zwischen den Armen des Mädchen lag ein kleines Stofftier. Es war ein Pferd- nein, ein Einhorn.
Ein Fabelwesen.
Ziemlich typisch für ein Mädchen in dem Alter.
Man sah dem Mann die Probleme an, die ihn wohl zu Lebzeiten geplagt hatten.
Stoppelbart, tiefe Augenringe, Flecken auf dem Oberteil.
Und dennoch sahen beide so aus, als würden sie nur ein Mittagsschläfchen halten- Wenn die zwei Einschusslöcher nicht ein Teil ihres Gesichtes verziehren würden.
Recht große, klaffende Löcher.Lestrades Stimme holte mich zurück, zurück aus dem Gedankenpalastes.
,,Nein?", Greg runzelte die Stirn, trat näher ran.,,Nein.".
Trocken, plump.
Leicht fing ich an kleine Schritte zu machen,bewegte mich in dem Raum.
Das Kärtchen hatte ich nun jedoch sicher in meine Manteltaschen verstaut.Es roch seltsam, vermutlich würde ein Blick unter speziellem Licht noch mehr enthüllen.
Wie spannend! Sensationelle~!Freudig klatschte ich mir in die Hände, ehe ich kurzerhand auf den Mann deutete.
,,Zweitens: liegt dort zu wenig Blut. Die Opfer wurden wohl nicht hier im Schlafzimmer erschossen. Schauen sie in der Wohnung unter einen der Teppiche. Teppichboden und dann ein weiterer Teppich darauf? Sinnfrei, aber eventuell gut, um etwas zu verstecken. Nur wie kommen sie dann hier hin?
Heißt also jemand anderes war noch hier. Das Fenster in der Küche steht offen. Unmöglich wäre ein unbefugtes Eindringen also nicht gewesen.
Drittens: Da er Alkoholiker war und ziemlich verzweifelt war, laut Ihrer These, hätte er nicht mit einer zittrigen Hand die Pistole so richten können, dass er genau und exakt treffen könnte. Vielleicht hätte er beim ersten mal sogar daneben geschossen. Aber ein Einschussloch in der Wand haben sie nicht entdeckt. Ebenfalls erschießt man sich nicht und zielt dabei auf die Stirn. Möglich, aber unwahrscheinlich. Die meisten halten die Mündung der Waffe gegen die Schläfe oder in den Mund.
Das schreit gerade zu nach Doppelmord.
Vielleicht haben wir es hier mit einem künstlerischen Serienmörder zu tun~ Faszinierend, findest du nicht auch, John? Die Leichen hat er wirklich schön hergerichtet. Erinnert mich einwenig an Schneewittchen".Der Fall war offensichtlich.
Die Zeichen waren offensichtlich und die Nachricht ebenfalls.
Zwar erfreute mich das alles irgendwie, weil es nach Gefahr und Abenteuer schrie, doch gleichzeitig beschlich mich ein ungutes Gefühl.Kurz ließ ich meine Vorstellung von John und Rosies Tod revue passieren.
Hatte ich etwas übersehen?Desto schöner ein Moment ist, desto schlimmer kann er werden.
,,Komm John. Mycroft wartet bestimmt schon.".
Ich erntete zwar einen verwirrten Blick, zog ihn aber dennoch mit.
Mehr war hier nicht mehr zu tun.
Und mit Sicherheit wartete mein herzallerliebster Bruder schon auf unsere Anwesenheit in der 221B Bakerstreet.,,Wieso denn Mycroft?", fragte der Kleinere, sah zu mir hoch.
Doch er schien selbst darauf zu kommen. Ein leises ,,Ah-" entwich ihm, ein Seufzen folgte.
Kurz sah er zu mir hoch, sah mir in die Augen.,,Hast du schon eine Idee bezüglich der Karte?".
,,Nein, noch nicht ganz.".
Es störte mich, noch nicht die ganze Wahrheit dahinter zu wissen.
Zumal die Ungewissheit, was denn passieren könnte, unfassbar schlimm ist.
Zugegebenermaßen hätte ich das nicht erwartet.Mittlerweile hatte ich von John abgelassen, lief dicht neben ihm her. Der Fußmarsch dauerte nicht lang. Der Tatort war diesmal wirklich nah dran. Jedoch war der Weg recht still gewesen. Normalerweise erzählte John mir immer etwas.
Seltsam.
Unser Weg endete direkt an unserer Haustür.
Ohne Absprache blieben wir beide stehen.,,Ist alles okay, John?".
,,Mh?", sofort sah er hoch zu mir, behielt seine Hände hinter dem Rücken- er tat es mir gleich. Nun wirkte er aufgeweckter als vorher.
Das ließ mich stutzig werden.
,,Ja, alles gut. Und bei dir Sherlock?".,,Nein.", ich tat einen großen Schritt und rückte den Türklopfer wieder leicht seitlich, ehe ich kurzerhand die Haustür öffnete.
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fool. johnlock
Fanfiction>>Sherlock Holmes Druckmittel ist John Watson.<< Gefahr droht. Kann Sherlock etwas dagegen tun? Steckt mehr als nur eine Freundschaft zwischen den beiden Gefährten? Neue Gefühle, neue Feinde, neue Fälle.