Mit einem langen 'Piep' öffnete sich die schwere Stahltür meiner Zelle, welche ich nun schon seit 3 Monaten mein 'Zuhause' nennen darf. Ich kniete mich auf die Schwelle der Tür und hielt meine Hände hinter meinen Rücken, damit die Wärter mir die Handschellen anlegen konnten. Völlig übertrieben wenn ihr mich fragt. Als ob ich auf einmal auf die losgehen würde. Ich bin schon froh, wenn ich sie nur einmal am Tag zu den Mittagszeiten, in welche sie mich in die Cafeteria bringen müssen sehe. Als ich die Handschellen anhatte stand ich auf und ging mit ihnen den langen trostlosen Gang entlang, welcher uns nach einer langen Stahltreppe in die Cafeteria brachte. Dort waren eine Menge von Bänken und Tischen, damit auch ja alle Insassen den Fraß hier essen konnten.
~in der Cafeteria~
Mir wurden die Fesseln abgenommen und konnte mich wieder frei bewegen. Ich setzte mich auf meinen Standardplatz und lehnte meinen Kopf gegen die kalte Steinwand. Ich saß hier oft und dachte einfach nur über das Leben und wie es für mich nach dem Gefängnis weitergehen wird, nach. Nach etwa fünf Minuten kam plötzlich die Gefängnisdirektorin mir zwei ihrer Leibwächter rein. Die Gespräche verstummten und alle guckten sie an.
Sie sagte: „Guten Mittag liebe Insassen. Wie ich sehe haben sie sich alle hier versammelt. Ich bin hier um ihnen mitzuteilen, dass hier ab heute ein paar neue Sträflinge untergebracht werden. Wie sie wissen, sind sie hier in einem Frauengefängnis untergebracht. Doch da die West-Virginia Strafanstalt geschlossen hat, aufgrund von mangelnder Sicherheitsvorkehrungen werden die Häftlinge von dort nun auf umliegende Gefängnisse aufgeteilt. Somit können sie hier bald einige neue männliche Insassen erwarten."
Auf einmal find ein lautes Stimmengewirr an. Alle riefen irgendwas hin und her. Ich vernahm einzelne Sätze wie 'Wir haben Männer ja so vermisst!' oder 'Wie viele denn? Ich hoffe genug, für jede einen' ich verdrehte nur die Augen. Ich mochte die allgemeine Ruhe die hier herrschte.
Nach 30 Minuten ging die eigentliche Haupttür mit einem lautem Knarren auf. Alle schauten gespannt in die Richtung der Tür, so auch ich. Ein wenig interessierte es mich ja schon, wer da so tolles neues kam. Die Tür öffnete sich immer weiter. Die Sonne strahlte hinein und man erkannte fünf Umrisse vorne stehen und nochmal vier dahinter, mit Waffen in der Hand. Es sah aus wie in einem Film. Doch wartet mal fünf? Wir waren 200 Frauen hier und fünf Männer? Ja das kann mal heiter werden. Ich musste mir das Lachen verkneifen, als ich in einige geschockte Gesichter blickte. Sie hatten wohl auch gerade realisiert, dass es nur eine kleine Anzahl Männer war und definitiv nicht für jeden eine.
Die Tür verschloss sich wieder und die fünf Gestalten näherten sich uns. Ganz vorne lief ein Junge mit hellbraunen Haaren. Er war meines Erachtens nach der Anführer der Gruppe. Ihm folgten die vier anderen Jungs. Zwei mit blonen, einer mit roten und der letzte mit dunkelbraunen Haaren. Sie alle trugen die für hier typischen orangenen Gefängnisanzüge. Sie sahen zwar nicht schlecht aus, aber so einen Zirkus zu machen, wie viele andere der Mädchen hier, welche rumschrien und die Jungs anstarrten würde ich definitiv nicht machen. Ich aß mein Gematsche, welches Kartoffelbrei seien sollte brav auf und nach und nach wurden wir dann auch von den Wärtern wieder zurück in unsere Zellen gebracht.
Dort angekommen machte ich mich fertig fürs Bett und ging früh schlafen. Das tat ich hier eigentlich immer, da ich sonst eh nichts zu tun hatte. Ich fiel schnell in einen ruhigen traumlosen Schlaf.
~am nächsten Tag in der Cafeteria~
Ich ging zur Essensausgabe und holte mir dort mein Esses ab. Heute gab es Rotkohl. Ich setzte mich wie immer auf meinen Platz und stocherte unmotiviert in dem Kohl herrum. Ich war heute mit 24 anderen Mädchen in der ersten Essensausgabe. Es gab 3 verschiedene, da es sonst zu voll werden würde und einige bekamen ihr Essen auch direkt in die Zelle serviert. Doch es sollte nicht nur bei uns 25 bleiben, sondern die Wärter brachten nach und nach die Jungs hinein. Ihnen wurden von vielen Mädchen schmachtende Blicke zugeworfen. Oh Gott, wie ich es hasste wenn sich Mädchen Jungs so unterwerfen, als wären sie etwas besseres. Denn genau das taten sie gerade. Sie verließen ihre Plätze, um den Jungs platz zu machen. Ist doch deren Problem wenn die stehen müssen. Anscheinend hatte ich das Schauspiel mit einem sehr skeptischen Blick mitverfolgt, denn plötzlich kam der Anführer auf mich zu und sagte : „ Hey Baby was guckst n' du so? Passt es dir etwa nicht, dass wir euch hier ein bisschen das Leben verschönern?" Und mit diesen Worten setzte er sich gegenüber von mir an den Tisch und sah mich mit einem perversen Grinsen auf den Lippen an. Ich antwortete nur: „ Sorry, dass ich es nicht so toll finde, wenn so Schwachmaten sich zu uns gesellen" seine Miene verfinsterte sich. Er stand auf und guckte mich grimmig an. „Hast du uns gerade etwa als Schwachmaten bezeichnet?! Tickst du noch ganz richtig?!" Er zog mich am Arm feste zu sich und zwang mich ihm in die Augen zu schauen. „Bist du noch einmal so respektlos zu mir werde ich dir zeigen, wie du dich mir gegenüber zu verhalten hast und das nicht auf eine sanfte Art" knurrte er. Den stechenden Schmerz in meinem rechten Oberarm konnte ich langsam nicht mehr ignorieren. Er hielt meinen Arm immernoch fest umschlossen.
Von hinten kam der dunkelbraun haarige Junge auf und zu und zog den, welcher mich festhielt weg. „Es reicht Tyler. Lass sie in Ruhe" „Ist gut Colton. Lass mich in Ruhe.". Damit drehte sich Tyler um und ging weg.
„Umm danke, Colton" dankte ich dem fremden Jungen und guckte auf meinen leicht blau angelaufen Arm. „Kein Problem, ich gehe dann mal wieder zu den Jungs. War nett dich kennenzulernen" mit diesen Worten ging er zurück zu den anderen. Kurz bevor ich wieder in die Zelle musste, brachte ich mein Tablet mit Essen weg, als ich plötzlich einen Zettel darauf sah. Ich nahm ihn schnell an mich und steckte ihn in meine Hosentasche.~zurück in der Zelle~
Ich machte mich wie immer fertig für's Bett, als mir plötzlich der Zettel wieder einfiel. Ich nahm ihn aus der Hosentasche und faltete ihn auf. Darauf stand 'hey ich weiß garnicht wie du heißt, ich sollte doch wissen wen ich beschütze. C' ich lächelte. Dieser Brief war also von Colton. Ich entschloss mich dazu, dass ich am nächsten Tag zurückschreiben würde, da ich schon relativ müde war. Also legte ich mich ins Bett und war auch schnell eingeschlafen.Heyy
Es ist meine erste Geschichte, also bitte seid nicht ganz so kritisch. Über votes, Kommentare und natürlich auch Verbesserungsvorschläge, würde ich mich freuen. ☺️Was meint ihr wie geht es zwischen Colton und Cara weiter?
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One way or another
Teen FictionCara Lewis, ein Mädchen aus einer reichen Familie, ihr Leben scheint nahezu perfekt. Doch aufgrund von illegalen Drogenhandel wird sie zu einem halben Jahr Gefängnis verurteilt. Doch was passiert, wenn ein Gefängnis in der Nähe schließt und einige d...