Kapitel 3

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Vor mir stand Colton. Ich konnte sein Gesicht zwar nicht erkennen, da er genauso wie ich Packesel spielen musste. Aber ich wusste sofort, dass er es war. Ich spürte es einfach.

Er stellte die Sachen ab, kam auf mich zu und sagte lässig:„ Hi Cara" „Du weißt also meinen Namen, dass ging schneller als ich es für deinen Gehirnschmalz erwartet hätte." neckte ich ihn. Sein Gesichtsausdruck war göttlich und ich fing lauthals an zu lachen. Er guckte mich mit einem 'Ist-das-dein-Ernst' Blick an und setzte dann sein typisches Grinsen auf. „Daher da du ja so gut Sprüche klopfen kannst, kannst du bestimmt auch super gut die Nudeln allein von der Wand holen" er grinste mich zufrieden an, nachdem er das gesagt hatte. „Macho." also eigentlich eher Bad Boy, aber für dich doch alles Cara". Er lächelte mit mir einem verführerischen Lächeln zu. „Ich hoffe, mit den Nudeln kannst du genauso gut flirten" antwortete ich zuckersüß, drückte ihm ein Besen in die Hand und fing an die Nudeln von der Wand zu Schaben. Ich spürte seinen Blick auf meinem Rücken, bis er dann auch endlich anfing zu fegen.

Nach circa zehn Minuten angenehmer Stille, suchte er wieder das Gespräch. „Warum bist du eigentlich hier?", fragte er. „Illegaler Drogenhandel and meiner Schule" antwortete ich knapp. Ich mag es einfach nicht darüber zu reden. Er nickte. „Und du?" fragte ich kurzerhand „Ich habe einen Kiosk in Illinois überfallen und ja, jetzt bin ich hier." nun war ich die jenige, die nickte. „Wie steht's um deine Familie? Hast du Geschwister?", unterbrach er die Stille wieder. „Ne, ich bin Einzelkind. Ja sonst halt ganz normal alles und bei dir?" das Detail, das meine Eltern reich waren, lies ich auch raus. „Ich habe einen älteren Bruder, Jake. Ich lebe mit ihn, meinen Eltern und meinem Hund zusammen." „Omg ein Hund?! Cute, welche Rasse?" „Er ist ein Golden Retriever und heißt Vegas. Wie alt bist du eigentlich? Ich bin 18" „17"

Er wollte gerade irgendetwas dazu sagen, da ging die Tür der Cafeteria auf und die Wärter kamen mit einem prüfenden Blick rein. Zum Glück hatten wir auch während unseres Small Talks alles sauber gekriegt. Nachdem die Mitarbeiter des Gefängnis unsere Arbeit sehr genau kontrolliert hatten, legten sie und beiden wieder die Handschellen an und führten uns zu unseren Zellen.

Bevor ich in meine Zelle geschoben wurde, guckte ich mich noch einmal um und konnte drei Zellen rechts von mir Colton erkennen. Er hatte mich wohl auch gesehen, denn ich spürte wieder seinen Blick auf mir, bis wir beide in die Zellen gesperrt wurden.

Ich setzte mich auf mein Bett und schloss die Augen, um nachzudenken. Ich saß wohl ziemlich lange so da, denn als ich meine Augen öffnete war es schon dunkel. Ich machte das Licht an, als ich plötzlich ein 'Hallo' hörte. Ich drehte mich hektisch in der Zelle um, doch ich war allein. Wo kam das bloß her, es muss Einbildung gewesen sein. Ich machte mich gerade Bett fertig, als ich wieder ein 'Psst hier oben' hörte. Ich guckte geschockt an die Decke, aber dort war nichts. Ich suchte mit meinen Augen den Raum ab, bis mir plötzlich ein Licht aufging. Das Gitter der Lüftungsanlage. Ich stellte mich davor und rief hinein: „Hallo, wer ist da?" „Ich bin's, Colton! Wir können hier reden, dann ist der Zellalltag nicht ganz so langweilig.

Gesagt getan. Die nächsten Wichen Sprüchen Colton und ich viel miteinander. In der Cafeteria warfen wir uns immer nur Blicke zu, aber ich wusste mittlerweile wirklich viel von Colton, über seine Familie, seine Freunde und sein Leben vor dem Knast. Auch ich öffnete mich, worüber ich mich selbst wunderte. Aus irgendeinem Grund, vertraute ich ihm einfach. Ich hatte das Gefühl, er würde mich nie verurteilen. Er war ein wirklich guter Zuhörer. Außerdem ist er in den letzten Wochen auch ein sehr guter Freund geworden. Ich mag seinen Humor und seine liebevolle Art einfach super gerne. Auch wenn er letzteres nicht oft zeigte. Er versuchte immer seinem 'Badboy' Image treu zu bleiben, aber wie sagt man so schön, harte Schale, weicher Kern. Und ich Scheine seine Schale durchbrochen zu haben.

Es war endlich so weit, die letzte Woche im Gefängnis brach an. Doch wie wird es dann weitergehen? Werde ich Colton nochmal Wiedersehen? Ich wusste bisher nur, dass wir beide am selben Tag entlassen werden und nun die letzte Woche zusammen, diesen ätzenden Resozialisieren Unterricht mitmachen müssen.

Wie gefällt euch die Story bis jetzt? Habt ihr irgendwelche Verbesserungsvorschläge?☺️

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 24, 2018 ⏰

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