Prolog

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Ich stand in einem schwach beleuchteten Tunnel. In dem Tunnel in dem ich schon zu oft stand.

Es war der Tunnel, der nur einen Ausgang hatte. Ein Ausgang hinter dem sich eine Geschichte verbirgt. Diese eine Geschichte, die ich jedes mal miterlebe.

Ich lief an der steinernen Wand entlang obwohl ich wusste was mich erwarten würde. Panik stieg in mir auf als ich die kleine Holztür am Ende des Tunnels sah. In meinen Gedanken befahl ich meinen Füßen, dass sie stehen bleiben sollen, doch wie jedes mal gehorchten sie nicht. Ich hatte keine Kontrolle über meinen Körper. Als ich an der Tür ankam schoss meine Hand nach vorne und riss sie auf.

"Ach Kleines, du solltest dich doch so lange verstecken bis ich dich gefunden habe", hörte eine Stimme sagen und schaute zu dem, mir allzu bekannten, Mann der vor mir stand hoch. Er hatte wie immer den gleichen dunkelblauen Anzug mit der dazu passenden Krawatte an. Aber was hatte ich auch schon erwartet, das er anstatt den braunen Haaren auf einmal pinke hatte oder das seine dunklen braunen Augen sich grau färbten. Nein!? Natürlich nicht. Doch jedes mal hoffte ich trotzdem noch dass sich etwas ändert. Ich merkte wie mir eine Träne über die Wange lief. "Was ist denn los mein Mäuschen wieso weinst du?" fragte er besorgt. Am liebsten hätte ich im gesagt wieso ich weinte doch ich hatte immer noch keine Kontrolle über meinen Körper. Der Mann nahm mich hoch und gab mir einen Kuss auf die Stirn und flüsterte mir ins Ohr. Sag es mir doch einfach, ist es wieder wegen deinen Brüdern?" Mein Mund öffnete sich doch anstatt das ich sagte was ich sagen wollte sprach eine kindliche Mädchen Stimme. "Ich wollte mich im Tunnel verstecken und dann haben die mich erschreckt und sich dann über mich lustig gemacht."

Ich zeigte auf die beiden Jungs die gerade hinter der Tür hervor kamen. Ich schätze, dass sie ca. 6 und 8 Jahre alt sind. Beide hatten braune Haare und die genau gleiche Augenfarbe wie der Mann der mich gerade wieder auf den Boden absetzte. "Ich habe gehört, dass ihr eure Schwester geärgert habt. Stimmt das?", fragte der Mann die beiden Jungs mit strengem Ton. "Ja Papa und es tut uns auch leid", antworteten die beiden Jungs wie aus einem Mund. Ich hab das schon so oft gesehen, dass ich weiß, dass die beiden es eh nicht ernst meinten, da sie sich das Lachen verkneifen müssen, als sich ihr Vater zu mir umdrehte um anscheinend zu schauen ob ich die Entschuldigung akzeptierte. Ich tat was ich an dieser Stelle immer machte, ich nickte. Er drehte sich wieder zu den beiden um. "Okay ihr beiden ich will sowas nicht noch einmal klären müssen. Deswegen werdet ihr jetzt als kleine Strafe zu eurer Mutter rein gehen und ihr bei der Hausarbeit helfen, verstanden!?" Die beiden verschwanden schnell im Haus das wie immer wunderschön aussah. Am liebsten würde ich jedes mal hinein gehen und mich dort umschauen aber mein Körper wollte das anscheinend nicht. Doch er würde es wahrscheinlich liebend gern tun wenn er wüsste was gleich passieren wird.

Ich zuckte zusammen als ich das mir vertraute aber dennoch gruselige Knurren hinter mir hörte. Mein Vater zog mich schnell hinter sich. "Was tust du hier du darfst mein Land nicht mehr betreten" sagte er mit strengen Unterton. Doch er sagte es nicht zu einem Menschen, er sagte es zu einem pechschwarzen Wolf der ihn mit seinen fast schwarzen Augen bedrohlich anschaute. Ich versuchte meine Augen zu schließen, ich wollte nicht wieder sehen was passiert. Doch gerade als die Erinnerung hochkam geschah das Selbe vor mir. Der Wolf sprang auf den Mann vor mir und riss ihn mit zu Boden. Doch mehr sah ich zum Glück in dem Moment nie da mein Körper mal eine Sekunde etwas Richtig macht und die Augen schließt. Aber ich konnte noch alles hören. Ich hörte ein Jaulen, ein Knurren, ich hörte auch ein paar Mal etwas knacken. Als sich meine Augen wieder öffneten sah ich vor mir einen weißen Wolf auf den Boden liegen, von dem schwarzen fehlte jeder Spur. Ich rannte auf ihn zu und berührte ihn kurz. Er bewegte sich aber nicht also schüttelte ich ihn und schrie als ich das ganze Blut sah, dass das weise Fell rot färbte. Ich oder eher gesagt meine kindliche stimme schrie so lange bis der ältere Jungen von vorhin auf mich zu gerannt kam und mich von dem Wolf wegzog.

Ich sah nur noch wie etwas blau Leuchtendes über dem Wolf schwebte bis um mich herum alles schwarz wurde.

Blue Wolf °[pausiert]° Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt