~Ich liebe dich mit dem Atem, dem Lächeln und den Tränen meines Lebens~

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  Thorne

"Wie auch immer, ich werde sehen, was sich machen lässt. Bis dann".

Mit einem seufzen legte ich auf und ließ mein Tablet neben mich auf meine Couch fallen. Dann rieb ich mir geistesabwesend über das Gesicht. Mein Vater hatte mich die letzte halbe Stunde davon überzeugen wollen, die Zeitungen von Artikeln über mich und Lace abzubringen. 

Schlussendlich hatte ich bloß eingelenkt, damit er mich endlich in Ruhe ließ. Obwohl, eingelenkt war nicht das richtige Wort. Ich hatte viel eher gelogen. Ich würde mich garantiert nicht mit einem Reporter streiten, der unbedingt Gerüchte über Lace und mich in die Welt setzen wollte.

Besonders nicht, wenn ich mein Bestes geben würde, um diese Gerüchte zu bestätigen. In den letzten Wochen hatte ich mich immer mehr an Lace gewöhnt und die letzten Tage hatten mir bewiesen, wie sehr ich ihn mochte. Um ehrlich zu sein hatte ich keine Ahnung, wie ich Lace zeigen sollte, wie viel er mir bedeutete. Oder ob diese Gefühle auch erwidert wurden.

Seufzend schüttelte ich den Kopf um die Zweifel loszuwerden und stand auf. Meine Füße trugen mich beinah automatisch in meine Küche und vor den Kühlschrank. Nach ein paar Sekunden, in denen ich einfach hineingestarrt hatte, schloss ich ihn wieder. Darin befand sich einfach nichts, was mich interessiert hätte.

Also griff ich nach dem Telefon. Vielleicht war ja ein Koch da, der etwas mit dem Zeug anzufangen wusste. Doch mitten in der Bewegung hielt ich inne und starrte mein Handgelenk an. Verdammt, ich hatte meine Uhr nicht um. Langsam ließ ich meinen Arm sinken und durchforstete mein Gedächtnis nach dem Ort, an dem ich sie abgelegt hatte. Doch es wollte mir einfach nicht einfallen.

Verärgert drehte ich mich herum und betrat mein Wohnzimmer, um nach der Uhr zu suchen. Ich drehte jedes Kissen auf der Suche um, bis ich schließlich erschöpft auf einen Sessel sackte. Mein Blick glitt an die Decke und ich strengte meine grauen Zellen ein weiteres Mal an.

Lace. Ich hatte sie abgezogen, während ich mit ihm nach Informationen gesucht hatte. Genervt und ächzend erhob ich mich und blickte mich in dem Chaos um, das ich angerichtet hatte. Dann drehte ich mich weg und steuerte auf meine Wohnungstür zu. Darum würde ich mich später kümmern.

Innerhalb einer knappen Minute stand ich vor seiner Tür und klingelte. Als die Tür nicht sofort geöffnet wurde, wie ich es eigentlich gewohnt war, klingelte ich ein weiteres Mal. Vielleicht hatte er mich nur nicht gehört. Als ich ein drittes mal klingelte wurde die Tür immer noch nicht geöffnet. Schlief er? Als auch ein viertes mal nicht half, begann ich mir sorgen zu machen. Oder war er vielleicht gar nicht zuhause?

Auch wenn das vermutlich die wahrscheinlichste Erklärung war fühlte ich mich unwohl. Ich konnte das Gefühl nicht abschütteln, dass etwas nicht stimmte. Langsam trat ich von seiner Tür zurück und in den Aufzug. Dann, nachdem meine Finger einige Sekunden über den Knöpfen hielten, gewann mein Bauchgefühl über die logischen Schlussfolgerungen. Also drückte ich den Knopf für die Lobby. Nachfragen schadete ja nicht.

Also verließ ich den Aufzug, sobald er hielt, und steuerte die Rezeption an. Heute stand eine junge Frau hinter dem Tresen und lächelte mich freundlich an.

"Wie kann ich Ihnen helfen, Herr Raven?"

"Ich wollte anfragen, ob Herr Underwood zufälligerweise in der letzten Stunde seine Wohnung verlassen hat."

Kurz wirkte sie verwirrt, dann schüttelte sie den Kopf.

"Nein, ich erinnere mich nicht daran, jemanden in diesem Zeitraum hier gesehen zu haben. Kann ich Ihnen sonst noch weiterhelfen?"

Mit einem unguten Gefühl schüttelte ich den Kopf, nur um es mir noch einmal anders zu überlegen.

"Gibt es die Möglichkeit, dass ich erfahre, ob er sich zur Zeit in seinem Appartement aufhält?"

2095 - ᴡɪᴇ ɢᴜᴛ ʙɪꜱᴛ ᴅᴜ ᴡɪʀᴋʟɪᴄʜ?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt