Der hochnäsige Typ, der zuvor große Sprüche gerissen hatte, starrte nun wie erstarrt und ängstlich auf die Pistole, die ihm Jack direkt vor die Nase hielt. Um diese sehen zu können, musste er schielen, was wirklich komisch aussah. Ohne Jack auch nur aus den Augen zu lassen, rief er den anderen Männern auf diesem Schiff zu: "Männer, runter von diesem Schiff!"
"Aber Sir, das geht doch nicht...!", wollte einer der Matrosen einwenden, doch der Mann ließ ihn nicht ausreden und wiederholte stattdessen seine Worte nochmal nachdrücklich. Die anderen nickten mit eingezogenen Köpfen und machten ein Ruderboot bereit. Es dauerte keine 5 Minuten, bis sie sich alle in das Boot gesetzt und von der HMS Dauntless verschwunden waren. Zufrieden grinsend wendete sich Jack Will zu und rief ihm im Vorbeigehen zu, während er seine Pistole lässig auf der Schulter hielt: "Genauso so muss Schritt 1 vom Plan "Wir karpern ein Schiff" ablaufen." Will sah eher verwirrt drein. Ich konnte schon förmlich erkennen, wie es in seinem Gehirn förmlich arbeitete, als er versuchte, in Jacks Worten irgendeine Bedeutung herauszufischen. Ich stand nun hilflos an Deck und wusste nicht, was ich tun sollte, während Jack Will herumkommandierte. Ich kramte in meinem Gedächtnis, ob ich denn nicht irgendetwas gelernt hatte, falls ich mal in so eine Situation kommen sollte. Doch ich fand nichts, denn ich wusste fast gar nichts über diese Zeit und schon gar nichts über das Leben als Pirat. Ich wurde von der Lodge immer nur ins 19. und 20. Jahrhundert geschickt, doch nun befand ich mich im 17. Jahrhundert. So beschloss ich das Erste zu tun, dass mir durch den Kopf schoss.
"Was soll ich tun Jack?", fragte ich den Piratencaptain, der noch kurz zuvor mit mir die Zelle geteilt hatte. Er drehte sich abrupt um und warf mir einen Blick zu, der vollkommene Überraschung aufwies und so viel besagte wie "Du bist ja auch noch hier?" Ich versuchte nicht beleidigt zu sein, denn von Männern in diesem Jahrhundert konnte man ja nach diesem frauenfeindlichen Spruch des Idioten auf dem Schiff nichts anderes erwarten. Es dauerte ein wenig, bis Jack endlich zu einer Antwort ansetzte.
"Du kannst nichts tun, Liebes. Bleib einfach nur schön da stehen, bis ich dich rufe."
Ich verdrehte unbemerkt die Augen und schnaubte leise. Es war wirklich damals als Frau nicht leicht gewesen! Ich hatte aber keine Lust, nur herumzustehen und blöd zu schauen. Ich begann an Deck ein Wenig herumzuwandern. Da fielen mir die Kanonen auf, die schön aneinandergereiht, nur darauf warteten, benutzt zu werden. Mir kam ein Gedanke und schon dankte ich wieder der Lodge, dass sie mich mein Leben lang für das Leben in der Vergangenheit vorbereitet hatten. Ich bekam, seit meinem 7. Lebensjahr, Schieß-und Fechtunterricht und Benimmunterricht. Das zahlte sich jetzt alles aus. Ich ging zu jeder Kanone und blockierte sie, sodass sie nicht mehr benutzt werden konnten. Als ich bei der Letzten ankam, fiel mir im Augenwinkel etwas auf dem Wasser auf. Beim genaueren Hinsehen erkannte ich die Interceptor. Sie war nach der Black Pearl das schnellste Schiff auf den karibischen Gewässern. Ich rannte voller Freude zu Jack, der mich mit fragenden Blick ansah.
"Die Interceptor kommt.", sprach ich die gute Neuigkeit aus und jetzt grinste Jack von einem Ohr zum anderen. "Jetzt kommt Schritt zwei.", meinte er, doch als ich ihn diesmal fragend ansah, legte er nur lächelnd den Zeigefinger auf die Lippen. Mit flinken Fingern legte er die Ruderkette außer Funktion und wies Will und mich an, dass wir uns verstecken sollten. Wir folgten seiner Anweisung und es dauerte nicht lange, bis die Interceptor uns eingeholt hatte. Jeder von Norringtons Männern, er selbst miteingeschlossen, schwang sich auf die HMS Dauntless. Wir schlichen uns um sie herum und schwangen uns mit ihren eigenen Leinen auf das andere Schiff. Blitzschnell hatten wir mit einem großen Messer die Seile durchgeschnitten, die die beiden Schiffe aneinandergekettet hatten. Durch den guten Wind in den Segeln und ein fahrbereites Schiff schafften wir es schlussendlich doch aus der Bucht und aufs offene Meer zu kommen. Ich musste innerlich zugeben, dass ich erleichtert war. Ich hatte zwar gewusst, dass dieser Plan gelang, doch wenn man es persönlich erlebte, war es doch wieder etwas ganz war anderes. Da gesellte sich jemand an meine Seite und mit einem kurzen Seitenblick stellte ich fest, dass es Jack war. Er lehnte sich genauso wie ich an die Reling und schaute auf die See hinaus.
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Ab in die Vergangenheit [ FDK FF]
FanfictionRenesmee Maren ist 18 Jahre alt und man könnte sie für ein gewöhnliches Mädchen halten. Sie geht jeden Tag zur Schule, macht ihre Hausaufgaben und trifft sich mit Freunden. Doch sie ist alles andere als gewöhnlich. Nur ihre beste Freundin kennt ihr...