Miwas Part

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Der Duft war unglaublich. Pfirsich mit einer Zitronennote, lecker. Er liebte Zitrusfrüchte, aber was kaum einer wusste war das er Pfirsich noch viel mehr liebte. Freunde von ihm schenkten ihm schon seit Jahren Zitronenkuchen oder Limettensirup, wahlweise auch Schokolade mit Orangenstücken, so sehr liebte er alles was in diese Richtung ging. Da war jedes andere Geschenk nur nett gemeint, aber in seinen Augen ohne Bedeutung.

Die Versuchung war also riesig als der Duft nach Pfirsich ihn in die Nase stieg und die Spur führte ihn direkt zu einer jungen Frau, die wohl gerade von Einkaufen kam. Blondes Haar, ausladende Hüften, wie hübsch sie war und ein Duft der ihn das Wasser im Mund zusammenlaufen lies. Oh und wie geschickt sie die Tasche um schulterte damit der Opa Platz auf dem Gehweg hatte. Die Strasse war auch wirklich schmal. Eigentlich wollte er sie noch länger beobachten, doch ihr Duft zog an ihm wie eine Kette an einem Anker der eingeholt wurde. Es drängte ihn zu handeln und warum sollte er auch warten? Sie war seine Gefährtin, vom Schicksal vorherbestimmt. Es gab keinen Grund auf irgendetwas zu warten, wozu auch? Ihr Duft packte seine niedrigsten Instinkte, weckte sein Tier und mit dem Tier auch die Kraft die damit einherging, er tat nichts dagegen als er sie wortwörtlich anfiel.

Kurze Zeit später fand er sich auch schon am Boden wieder. Der Knall hatte gesessen. Ungläubig blinzelte er um sich zu sammeln. Dabei war er doch kurz davor gewesen seine scharfen Zähne in ihre Schultern zu bohren, er spürte praktisch das Kribbeln in seinen Fangzähnen noch, er schmeckte das Blut bereits, aber nein es war nicht ihres, nur seins. Eigentlich sollte sie nun die Seine sein. Sie war aber anscheinend dagegen, wich geschickt seinem Angriff aus und verpasste ihm rücksichtslos einen Tritt der sich gewaschen hatte.

Mehr aus Verwunderung als aus tatsächlichen Schmerzen blieb er liegen, zumindest vorerst. Bis ihn eine unglaubliche Wut durchflutete, ihn hatte noch nie jemand geschlagen und er würde es auch nicht zulassen das jemand jemals damit anfing. Sauer wollte er auffahren, doch ihr Blick brachte ihn vorzeitig zum Verstummen.

"Wie kannst du es wagen?", fragte sie in bester Killermanier und die Atmosphäre verdichtete sich unheilvoll. "Wenn du es noch einmal wagst mich markieren zu wollen, ohne auch nur einen Hauch von Ahnung zu haben, dann schwör ich dir das du beim nächsten Versuch nicht so glimpflich davon kommst".

Das war eindeutig und doch sah er ihr verwundert nach wie sie die Einkäufe wieder einsammelte. Anscheinend hatte sie die Tüte zu Boden geworfen als sie sich vor seinem Angriff Geschütz hatte. Moment, was sollte dieser Knick während sie ging? Da schon wieder dieser seltsame Knick als sie sich nach den Karotten bückte.

Neugierig nah er sie nun genauer in Augenschein, auf den zweiten Blick wirkte sie gar nicht mehr so hübsch, sondern eher plump und nichtssagend. Ihr Haar war auch gar nicht blond, sondern glich von der Farbe her eher einem Strassenköterbraun das nur mit viel gutem Willen vielleicht noch als dunkelblond durchging. Ihr Duft blieb der Wahnsinn, dieser Pfirsichduft vernebelte schon fast wieder seine Sinne, seine Traumfrau war sie jedoch nicht, auf der Strasse hätte er ihr keinen zweiten Blick gewürdigt. Sollten Gefährten nicht perfekt zueinander passen und ein entsprechendes Aussehen mit sich bringen? Sie erfüllte letzteres auf keinen Fall.

"Tja, tut mir ja leid für dich. Aber es kann nicht jede Frau so aussehen als wäre sie gerade frisch aus den Playboy Magazin gehüpft". Oho, er hatte wohl laut gedacht und prompt eine bissige Antwort erhalten. "Wenn deine unrealistischen Vorstellungen nun zu Ende sind". Sie pausierte bedeutungsvoll. "Bist du verletz oder liegst du weiter am Boden aus puren Spass?", wollte sie wissen.

Zwar tat seine Wange weh und seine Schulter pochte unangenehm, aber das war kein Wunder. Die Frau hatte ihn voller Karacho an der Hüfte erwischt und der Rest hatte die Schwerkraft erledigt. Ernsthaft verletz war er aber nicht, eher überrascht, es würde eine Weile wehtun und dann wieder verschwinden, mehr nicht.

"Das habe ich mir irgendwie anders vorgestellt", gab er zu, stand jedoch wieder auf. Er hatte nicht mal bemerkt das er die ganze Zeit am Boden sass, so in Rage und Verwunderung gefangen wie er gewesen war.

"Ich wollte auch lieber einen Typen mit Brust sowie Armmuskeln und keinen Mlichbubi, doch so spielt das Leben eben, es ist kein Wunschkonzert", ein abwertender Blick glitt über seine magere Figur, die sicher nicht mit eben genannten Muskeln punkten konnte. Sie hatte wohl genug gesehen, denn sie wendete sich ab.

"Da du was anderes willst, schlage ich vor du suchst dir eine andere Dumme, eine die eher deinen Vorstellungen entspricht", rief sie im Weggehen, damit war wohl eindeutig geklärt was sie von ihm hielt. Sein Blick verfing sich allerdings automatisch in ihren Beinen, da war es schon wieder dieser Knick im Gehen. Was war das? Hatte sie etwas am Fuss, oder der Hüfte? War sie etwa verletzt? Und... Momentmal... was? Hatte sie ihn gerade abserviert? Ihren Gefährten? Einfach so?


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Gesucht sind ein Name für den Guten. Also seit fleissig und bringt Vorschläge.

Der Wolf und sein Geißlein.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt