Merry Christmas 2018

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„Miss Taylor! Wo sollen wir die hier aufhängen?"
Lächelnd drehe ich mich um und sehe in die leuchtenden Augen meiner 6. Klässler, deren Wangen glühen vor lauter Aufregung bei dem diesjährigen Winterball mithelfen zu dürfen. In den Händen halten sie funkelnde Sterne, welche als Deko an die Fenster der Aula gehängt werden.
„Die kommen an die Fenster. Aber passt bitte auf, dass ihr nicht hinunterfallt, wenn ihr auf die Tische steigt", antworte ich freundlich und zeige mit dem Finger in die richtige Richtung. Sofort stürmen die Kinder los und stolpern unterwegs fast über die unzähligen Kisten und Kartons, die überall auf dem Boden verteilt herum stehen. Weihnachtschaos eben.
„Na das sieht doch schon vielversprechend aus!"
Chloe tritt neben mich und betrachtet zufrieden die festlich geschmückte Aula, in der morgen Abend der alljährliche Winterball für alle Schüler ab der 10. Jahrgangsstufe stattfinden wird. Und für die Lehrer natürlich auch! Auch wenn ich nicht weiß, ob ich dieses Jahr hingehen soll.
„Ja stimmt, langsam kann es Weihnachten werden", stimme ich Chloe schnell zu und die nickt zufrieden. Traditionell findet der Ball immer am letzten Freitag vor den Weihnachtsferien statt. Folglich sind es nur noch ein paar Tage bis Heilig Abend und die Vorfreude ist bei allen schon jetzt riesig. Und nun, mit der weihnachtlich geschmückten und dekorierten Aula, sind vor allem die jungen Schüler kaum noch vor Übermut und Freude zu bremsen. Es herrscht wirklich eine tolle Stimmung zu dieser besonderen Jahreszeit.
„Hast du eigentlich schon alle Geschenke zusammen? Und was ist mit... du weißt schon wem?", fragt Chloe mich schließlich, als wir gemeinsam die große grüne Girlande über der Eingangstür befestigen. Doch das Ding ist widerspenstiger als erwartet.
„Hab alles schon besorgt. Auch für sie...", antworte ich meiner besten Freundin und vermeide dabei genau wie sie Ashlees Namen auszusprechen. Denn seit vor knapp einem halben Jahr das Gerücht die Runde machte, ich hätte etwas mit einer ehemaligen Schülerin, bin ich deutlich vorsichtiger geworden. Glücklicherweise konnte ich meine Kollegen davon überzeugen, dass es sich bei dem Kuss auf dem Parkplatz nicht um Ashlee handelte, aber seit dem habe ich ihren Namen in diesem Gebäude kein einziges Mal mehr erwähnt. Und ich habe auch Chloe um diesen Gefallen gebeten. Sicher ist sicher.
„Sehr gut. Ich hoffe es ist auch etwas schönes für mich dabei?", neckt mich Chloe zwinkernd während sie gleichzeitig versucht mit einer langen Schnur das eine Ende der Girlande an seinem Platz zu halten. Ich rolle mit den Augen.
„Natürlich, Chloe! Deins ist das allerteuerste gewesen!", versichere ich ihr dann aber doch und bringe sie damit zum lachen.
„Wenn da mal nicht eine eifersüchtig wird..."
Ich grinse ihr nur zu und zupfe noch einmal prüfend an der Girlande herum, bevor ich von der Leiter heruntersteige und zufrieden unser Werk betrachte.
„Da mach dir mal keine Sorgen. Wir sind super happy zusammen."
Chloe nickt und gemeinsam wenden wir uns wieder dem regen Treiben im Rest der Aula zu. Mittlerweile liegt sogar künstlicher Schnee auf der Tanzfläche und wo man nur hinsieht funkeln bunte Kugeln, leuchten Sterne, hängen Schneemänner und Rentiere und in der Ecke steht unübersehbar ein riesiger Christbaum, über und über geschmückt und mit einer Lichterkette zum strahlen gebracht. Es sieht wirklich wunderschön aus.
„Du und sie. Ihr scheint wirklich geschaffen füreinander", schmunzelt meine beste Freundin,"würde mich nicht wundern, wenn ihr irgendwann mal heiraten werdet."
Ich kann nicht verhindern dass mein Herz bei diesem Gedanken schneller klopft. Ashlee meine Frau nennen? Das wäre wahrhaftig die Krönung unserer Liebe zueinander. Aber für den Moment reicht es mir völlig aus ihre Freundin zu sein und mit ihr zusammen zu leben. Was in ein paar Jahren sein wird, davon lasse ich mich jetzt nicht aus dem Konzept bringen.
„Du bist auf jeden Fall schon einmal eingeladen", erwidere ich und beobachte schmunzelnd wie Tom, einer meiner Kollegen, gerade zusammen mit ein paar Schülern die Christbaumspitze auf unserem Weihnachtsbaum anbringt. Als er meinen Blick bemerkt, lächelt er freundlich zurück und nickt mir zu. Außer ihm, Chloe und mir sind insgesamt noch 20 weitere Kollegen im Haus und helfen den vielen Schülern mit den finalen Vorbereitungen für die große Weihnachtsfeier morgen früh. Denn dort feiern dann die Klassen 5-9 und essen anschließend alle zusammen zu Mittag. Und am Abend? Tja da findet der große Ball statt.
Ich beiße mir auf die Unterlippe und überlege zum hundertsten Mal in den letzten zwei Wochen, ob ich morgen auch kommen soll. Einerseits hätte ich große Lust dazu, da ich im letzten Jahr kaum Gelegenheit dazu hatte irgendetwas zu genießen. Zu groß war mein Kummer um Ashlee und ihr Verschwinden, an Ausgelassenheit und Spaß war nicht zu denken. Und selbst nach unserem unfreiwilligen Treffen genau hier war ich so verwirrt und emotional aufgewühlt, dass ich kaum noch etwas von diesem Abend weiß. Dieses Jahr hätte ich also die Chance den Ball in vollen Zügen zu genießen und mich mit meinen Kollegen und Schülern auf Weihnachten einzustimmen. Wäre da nicht das Problem mit Ashlee...
Ich kann sie unmöglich als meine Begleitung mitnehmen, nicht wenn ich seit 6 Monaten unsere Beziehung verstecke. Alle würden unzählige Fragen stellen und komische Blicke tauschen, uns würde gar nichts anderes übrig bleiben, als unsere Beziehung öffentlich zu machen. Kurz um, es wäre nichts mit weihnachtlicher Besinnlichkeit und Frieden.
Aber ohne Ashlee möchte ich auch nicht hier sein. Ich hätte ein furchtbar schlechtes Gewissen sie alleine zuhause zu lassen, während ich mich vergnüge und selbst wenn sie in der Zwischenzeit zu ihren Brüdern gehen würde, wäre das keine Linderung für mein Gewissen. Denn ich will Weihnachten mit Ashlee verbringen und natürlich auch alles was damit zusammenhängt. Gerade Weihnachten, das Fest der Liebe! Wie könnte ich also tanzen und Spaß haben, wenn die Liebe meines Lebens nicht bei mir ist um diese schönen Augenblicke mit mir zu teilen?
„Hey Liz, träumst du?"
Toms Stimme reißt mich aus meinen Gedanken und ich sehe erschrocken auf. Zu meiner Überraschung haben fast alle Schüler bereits die Aula verlassen und auch meine Kollegen sammeln nur noch vereinzelte Papierschnipsel ein und wenden sich anschließend auch zum gehen.
„Nein, nein, alles gut. Ich habe nur überlegt", lächle ich schnell und Tom nickt verstehend, während auch er nach seiner Jacke greift. In einiger Entfernung sehe ich wie Chloe zum letzten Mal die Kugeln am Baum zurechtrückt und dann die Lichterkette aussteckt. Schließlich soll sie nicht die ganze Nacht brennen.
„Okay. Soll ich dich mitnehmen? Draußen schneit es wie wild", antwortet Tom und schlüpft in seine Jacke, während er zum dunklen Fenster hinüber nickt und tatsächlich bedeckt bereits eine dicke Schicht Schnee die Fenstersimse.
„Danke, aber ich bin mit Chloe hier", lehne ich sein Angebot freundlich ab, aber mir entgeht auch nicht der enttäuschte Ausdruck, der kurz darauf über sein Gesicht huscht.
„Alles klar. Dann bis morgen!"
Tom lächelt und hebt die Hand zum Abschied, dann verschwindet auch er hinaus in den kleinen Schneesturm.
Langsam lasse ich meine ebenfalls erhobene Hand sinken und frage mich wie so oft, ob ich mir umsonst Gedanken um Tom mache, oder ob er tatsächlich mehr von mir wollen könnte. Meine Gedanken werden allerdings erneut unterbrochen, als Chloe zu mir tritt und nach ihrer Handtasche greift.
Mittlerweile sind wir die letzten, die noch im Schulhaus sind und ich sehe erstaunt auf meine Uhr hinunter. Es ist tatsächlich schon kurz nach 22 Uhr. Zeit nachhause zu gehen.
„Es ist wirklich schön geworden", sagt Chloe zufrieden und ich kann ihr nur zustimmen.
„Allerdings! Morgen wird ein toller Tag für alle. Und danach sind endlich Ferien!"
Chloe lacht herzlich und zieht den Autoschlüssel aus ihrer Handtasche hervor.
„Die haben wir uns aber auch wirklich verdient. Kommst du?"
Ich nicke und folge ihr zur Tür, doch dann macht sich plötzlich meine Blase bemerkbar, die ich den ganzen Abend bisher ignoriert hatte.
„Ähh, ich glaube ich geh lieber nochmal kurz aufs Klo", entschuldigend blicke ich meine beste Freundin an, doch sie rollt nur spielerisch genervt mit den Augen.
„Na gut. Ich warte im Auto auf dich. Vergiss nicht abzuschließen."
Ich nicke und mache mich dann auf den Weg zu den Toiletten, während Chloe schnellen Schrittes über den verschneiten Schulhof eilt.
Ich beeile mich mit meinem Toilettengang, denn ich möchte Chloe nicht zu lang in der Kälte warten lassen, und so dauert es gar nicht lang bis ich zurück in der jetzt nur dunkel erleuchteten Aula bin. Offenbar hat Chloe die Lichter auf ihrem Weg nach draußen ausgeschalten.
Schnell ziehe ich meine Schlüssel aus der Hosentasche, um das Schulhaus hinter mir abzuschließen, als plötzlich der Christbaum in der Ecke zu leuchten beginnt. Verwirrt starre ich ihn an, bis ich mit einem Mal die Person neben ihm entdecke und mein Herz setzt einen Schlag aus.
„Ash?!"
Ein leises Lachen erklingt und dann tritt meine Freundin aus dem Schatten in das sanfte Licht des Baumes, an dem die Kugeln nur noch mehr zu glitzern scheinen. Doch das ist nichts im Vergleich zu ihren leuchtend blauen Augen und den funkelnden Eiskristallen in ihren Haaren, die mir zeigen, dass Ashlee erst vor wenigen Sekunden hier angekommen sein muss. Ihre Hände hat sie hinter ihrem Rücken verschränkt und stattdessen kann ich nur ihren eng anliegenden Pullover betrachten, der ihre sportliche Figur mehr als gut zur Geltung bringt.
Ashlee schmunzelt und als ich endlich meine Sprache wiedergefunden habe, platzt es auch gleich aus mir heraus.
„Was machst du denn hier?!"
Schnellen Schrittes eile ich auf meine Freundin zu, doch bevor sie mir antworten kann, drücke ich sanft meine Lippen auf ihre. Und auch wenn unser Kuss nur wenige Sekunden dauert, beginnt mein Herz deutlich schneller zu schlagen und ein wohliges Gefühl überläuft meinen ganzen Körper.
„Ich hatte Sehnsucht nach dir", antwortet Ashlee sanft und streicht mir mit dem Zeigefinger zärtlich über die Wange. Ihre Augen strahlen in einem hellen Blau und blicken mich gleichzeitig so intensiv an, dass meine Knie auf einmal weich werden.
„Und wenn dich jemand sieht?", frage ich trotzdem besorgt und sehe mich schnell um, um mich zu vergewissern, dass wir wirklich alleine sind, doch da greift Ashlee sanft nach meinem Kinn und bringt mich so dazu, wieder in ihre funkelnden Augen zu blicken.
„Keine Sorge, ich habe darauf geachtet dass mich niemand sieht und wir sind alleine in diesem Haus."
Und wieder lächelt sie das kleine Lächeln, welches ich so sehr an ihr liebe.
„Chloe habe ich übrigens draußen getroffen, sie wartet nicht auf dich."
Ergeben nicke ich und kann immer noch nicht richtig begreifen, dass meine Freundin gerade hier in dieser Schule steht. Immerhin versuche ich in diesem Gebäude nicht einmal an sie zu denken aus Angst uns zu verraten und jetzt ist sie einfach so hier. Hier an dem Ort, wo vor über einem Jahr alles begonnen hat.
„Du siehst überfordert aus."
Ashlee grinst und lehnt sich nach vorne, bis ihre Lippen meine Wange berühren und küsst mich dort zart, während ihre Hände meine finden und sie unsere Finger miteinander verschränkt.
„Ich bin nicht überfordert!", verteidige ich mich schnell, doch als Ashlee jetzt vorsichtig in die empfindliche Haut an meinem Hals beißt, ist mein Widerstand schnell gebrochen.
„Okay, vielleicht ein bisschen", gebe ich nach und löse eine Hand von ihrer, um sie gleich darauf um ihren Hals zu legen. Ashlee macht mich verrückt, wenn sie so drauf ist und das weiß sie ganz genau. Zusätzlich ist diese Schule ein besonderer Ort für uns beide und das lässt mein Herz noch einmal extra schneller klopfen.
„Hmmm. Und ich wollte dir eigentlich nur eine Entscheidung abnehmen", murmelt Ashlee, während sie ihre eigene frei gewordene Hand um meine Taille legt und mich noch näher an sich heran zieht.
„Was für eine Entscheidung?", frage ich verwirrt und weiß wirklich nicht, was sie jetzt damit meint. Entscheidung?
„Glaubst etwa ich hätte nicht mitbekommen, wie du über der Frage brütest zu diesem Ball morgen zu gehen oder nicht?", schmunzelt meine Freundin und lässt von meinem Hals ab, um mir direkt in die Augen sehen zu können. Ein warmer und zärtlicher Ausdruck liegt in ihnen und erneut werden meine Knie weich. Ich bin froh, dass mich Ashlee in diesem Moment fest hält.
„Ich-... ich wäre nicht ohne dich gegangen!", sprudelt es aus mir heraus, doch Ashlee schüttelt nur den Kopf und lächelt mich liebevoll an.
„Ganz egal wie du dich entschieden hättest, wir hätten nicht zusammen hier sein können. Und dabei ist es so ein wunderschöner Ort um Zeit miteinander zu verbringen."
Ich nicke stumm und lausche einfach nur ihren sanften Worten, ohne sie zu unterbrechen. Gerade bin ich zu überrumpelt.
„Deswegen habe ich mir gedacht, wir könnten heute Abend unseren eigenen kleinen Weihnachtsball hier haben. Ohne lästige Kommentare und schiefe Blicke. Nur du und ich. Und ein Mistelzweig unter dem du praktischerweise schon stehst."
Ashlee schmunzelt und bevor ich etwas erwidern kann, treffen ihre weichen Lippen auch schon auf meine.
Mein Herz macht einen Satz und schlägt dann mit doppelter Geschwindigkeit weiter, während meine Augen zufallen und die zärtliche Berührung meinen Körper in einen Ausnahmezustand versetzen. Augenblicklich erwidere ich den Druck ihrer Lippen und meine Hand wandert hinauf zu ihrer Wange, hält sie dort sanft fest. Eine Gänsehaut überläuft meinen Körper als Ashlee vorsichtig auf meine Unterlippe beißt und ich atme schwer, als wir uns schließlich doch voneinander lösen.
„Was machst du nur mit mir?", flüstere ich und blicke ihr tief in die blauen Augen, doch Ashlee lächelt nur verschmitzt.
„Tanzen."
„Bitte was-?"
Doch da hat sie mich schon bei der Hand genommen und führt mich in die Mitte der Tanzfläche, während sie blitzschnell ihr Handy aus der Hosentasche zieht und zwei Mal darauf herum tippt.
Und plötzlich ertönt aus den Lautsprechen über uns ein mir nur allzu bekanntes Weihnachtslied.
Ashlee zieht mich an der Hüfte zu sich und ihre weichen Lippen streifen dabei leicht mein Ohr.
„Fröhliche Weihnachten. Ich bin unsterblich in Sie verliebt, Miss Taylor."
Und dann beginnen wir zu tanzen und ich könnte nicht glücklicher sein. Es ist einfach ein perfektes Zusammenspiel  aus Liebe, Lachen, Verlangen und Freude, sodass wir in einem Moment ausgelassen lachen und im nächsten Moment schon wieder in einen hungrigen Kuss versunken sind. Meine Gefühle spielen mal wieder verrückt, aber ich habe absolut nichts dagegen einzuwenden. Denn das ist gerade der schönste Winterball auf dem ich jemals sein könnte. Alles um uns herum leuchtet in sanftem Licht und funkelt mit dem Schnee vor den Fenstern um die Wette, während im Hintergrund die schönsten Weihnachtslieder zu hören sind. Und obwohl ich weiß, dass heute noch nicht heilig Abend ist, fühlt es sich ganz genauso an. Es ist dieses besondere Gefühl, das man nur einmal im ganzen Jahr hat und das nur für diesen einen Abend anhält. Für diesen einen ganz besonderen Abend.
Und plötzlich verstehe ich es.
Es ist nicht der spezielle Tag, der diese Gefühle in einem auslöst, es sind die Menschen, die man liebt. Nur sie machen diesen Abend zu etwas besonderen, etwas einmaligen, etwas geborgenen und geliebten. Darum ist Weihnachten das Fest der Liebe.
Und jetzt gerade befinde ich mich in den Armen des Menschen, den ich am meisten auf dieser Welt liebe. Ich spüre ihre zärtliche Lippen auf meiner Haut und ihre liebevollen Hände auf meinem Rücken, die mir Sicherheit und Geborgenheit vermitteln. Und für mich ist es jetzt so weit.
„Für mich ist heute Nacht heilig Abend", flüstere ich und sehe tief in Ashlees blaue Augen, die mich sanft mustern. Dann erscheint ein wissendes Lächeln auf ihren vollen Lippen und ich weiß, dass sie es begriffen hat.
„Fröhliche Weihnachen, Babe", flüstert sie und dann treffen unsere Lippen erneut aufeinander. Der Kuss ist lang und innig. Und er zeigt mir, dass ich mit meinen Gefühlen nicht alleine bin. Ganz und gar nicht.
„Warum kann nicht jeden Tag Weihnachten sein?", seufzt Ashlee und küsst zart meine Stirn, als ich mich an sie kuschle und meinen Kopf auf ihrer Schulter ablege.
„Wenn du willst kann jeder Tag für uns Weihnachten sein. Du musst es dir nur wünschen", antworte ich leise und schließe glücklich die Augen, während wir uns langsam zu einem leisen Lied bewegen. Es könnte grade nicht perfekter sein.
„Ich habe mir schon einmal etwas so großes gewünscht, ich will mein Glück nicht strapazieren."
Neugierig öffne ich meine Augen wieder und küsse zärtlich Ashlees Hals, was ihr ein wohliges Summen entlockt.
„Was war es denn?"
Meine Freundin zögert kurz, doch dann antwortet sie leise.
„Ich habe mir zu Weihnachten gewünscht endlich die Frau in meinen Armen zu halten, die für mich bestimmt ist."
Wieder ist es für einen Moment still, als wir beide über ihre Worte nachdenken. Dann spricht Ashlee unsere Gedanken laut aus.
„Scheint, als wäre dieser Wunsch in Erfüllung gegangen."
Ich lächle und schließe meine Augen wieder.
„Das ist er. Wie alt warst du da?"
„14", erwidert Ashlee und ich dränge mich nur noch näher an sie heran, meine Freundin hält mich sanft fest.
„Und hier sind wir. 5 Jahre später und ich bin dir vollkommen verfallen. Kein Zweifel, dass ich für dich bestimmt sein muss", necke ich sie, doch Ashlee legt zwei Finger unter mein Kinn und zwingt mich so sanft sie anzusehen. Ihre Augen sind beinahe weiß.
„Versprichst du mir, mich zu lieben, egal was auch kommt?"
Ihre Stimme ist belegt und ich spüre, dass es ihr gerade todernst ist. Aber ich kann ihr keinen Vorwurf machen, mir geht es genauso.
„Ich verspreche es dir. Ich weiß, dass ich dich immer lieben werde, egal was passiert. Selbst wenn du nicht mehr bei mir bist, ich werde dich nie ganz loslassen können. Ich habe dir mein Herz geschenkt und ich weiß, ich werde es nie wieder zurückbekommen. Das habe ich von Anfang an gespürt."
Lange sehen wir uns in die Augen, können die tiefe und ehrliche Zuneigung des anderen darin lesen und gleichzeitig das Versprechen, einander nie gehen lassen zu können. Niemals.
Eine Gänsehaut überläuft meinen Körper und ich muss einmal heftig Schlucken. Denn plötzlich habe ich das Gefühl, dass wir diese Verbindung womöglich einmal sehr strapazieren könnten. Aber daran will ich gar nicht denken. Nicht hier. Nicht jetzt.
„Ich werde dich nie gehen lassen. Ich hoffe du weißt das", flüstert Ashlee und ich lächle sie liebevoll an.
„Ich weiß. Und ich will, dass du mich festhältst, egal was passiert."
„Das werde ich. Und eines Tages werde ich dir das noch einmal mit einem Ring an deinem Finger versprechen, aber bis dahin musst du mir auch so vertrauen", lächelt Ashlee und berührt mit dem Daumen sanft meine Lippen.
„Ich freue mich jetzt schon darauf", sage ich zärtlich und dann ziehe ich meine Freundin an mich und wir versinken in einen leidenschaftlichen Kuss.

Und um uns herum glitzert es nur geheimnisvoll.
Leise Klänge füllen unsere Ohren und draußen fällt sanft der Schnee auf die Dächer der schlafenden Stadt.

Weinachten ist endlich angekommen...



Merry Christmas everyone! Egal ob ihr Weihnachten feiert oder nicht, ich wünsche euch allen eine besinnliche und friedliche Zeit zusammen mit euren Lieben. Verbringt einen schönen Abend gemeinsam und kommt auch am 31. gut rüber ins neue Jahr.
Vielen Dank fürs Lesen!

Frohe Weihnachten. ❤️

Ash & Liz: Christmas SpecialWo Geschichten leben. Entdecke jetzt