Heute erinnere ich mich gerne an die Zeit mit Lia und wie schön alles war. Aber das konnte ich zu dem Zeitpunkt nicht, an dem ich mich so dermaßen zurückzog. Für mich erschien alles nur grau. Es machte keinen Sinn mehr. Ich wollte nicht mehr leben, ich konnte diese Gefühle und Gedanken nicht mehr ertragen.
Eines Abends wurden diese Gedanken und Gefühle einfach so unerträglich, dass ich mich aus dem Bett aufraffte, meinen Mantel anzog und meine Schuhe und dann einfach das Haus verließ, ohne etwas zu sagen. Ich ging spazieren, eigentlich ziemlich normal, oder?
Aber dieser Abend war nicht normal, ich spazierte ein wenig durch dieses kleine Dorf und war in Gedanken versunken, doch dann fiel mir eine Person auf, er war allein und saß auf dieser alten Bank, er schien glücklich zu sein. Ehrlich gesagt, hatte er ein sehr schönes lächeln, ein ziemlich warmes. Ich blieb für einen Moment stehen und beobachtete ihn, er hatte kurzes schwarzes Haar und ein markantes Gesicht, in dem Licht der Straßenlaterne sah er irgendwie mysteriös aus.
Dann entdeckte er mich und schaute mich ziemlich verblüfft an, wahrscheinlich weil ich total verheult aussah, es war mir einfach sehr peinlich, also entschied ich mich, mich wieder umzudrehen und zu gehen, aber in dem Moment rief er schon: "Hey, du." Also drehte ich mich wieder um, er signalisierte mir mit seiner Hand, dass ich mich zu ihm setzen sollte. Und aus irgendeinem Grund hatte ich kein schlechtes Gefühl dabei, also setzte ich mich zu ihm.
Er sagte "Schau dir die Sterne an, sind sie nicht wunderschön?" dann schaute ich zum Himmel hoch und betrachtete die Sterne eine Zeit lang und meine schlimmen Gedanken von vor fünf Minuten schienen sich in Luft aufzulösen. "Sie sind wirklich wunderschön" erwiderte ich und schaute sie mir noch eine kurze Zeit länger an.
"Warum bist du ganz allein hier draußen, hast du keine Angst?" fragte er. "Muss einen klaren Kopf kriegen, es ist alles in Ordnung" antwortete ich. "So siehst du aber nicht aus." entgegnete er.
Wir unterbrachen die Konversation, weil er merkte, dass mir wirklich kalt war und legte seine Jacke über meine Schultern. Dabei sah ich, dass er nicht der größte ist, ich fand es irgendwie süß. "Wie heißt du?", "Ich heiße Mila und du?", "Ein sehr schöner Name, ich heiße Ben."
"Danke, also Ben, was machst du hier draußen, so allein?" fragte ich leise. ", "Ich beobachte die Sterne, hatte mich gerade erst hier hingesetzt, aber da du jetzt da bist, beobachte ich mit dir die Sterne."
Nach der kleinen Konversation wurde es ruhig und wir beide schauten uns die Sterne gemeinsam an und bewunderten sie.