Ich vergaß immer gerne wieder, wie es war, zu schreiben.
Den Kopf auf Konzentration und gleichzeitig Kreativität zu trimmen, dabei voranzukommen, nicht alle Sätze zu töten und nicht alles wieder zu vergessen.
Ich erinnerte mich nur immer wieder gerne an das unwohle Gefühl, etwas wieder nicht hoffnungsgemäß umgesetzt zu haben, die anderen schamwürdigen Fehlschläge und eingeschriebene, leuchtende Naivität.
Ideen, Wörter, Charaktere, Gespräche, Metaphern und Vergleiche waren mal eine Sucht, ein Atemzug, ein Aufschrei gegen die Welt.
Doch jetzt?
Das, was ich nun schreibe, erscheint mir tot, verstummt, zu leise für dieses Leben, röchelnd erbittet es sich zumindest ein eigenes Lächeln.
Allerdings wird es dieses nicht erlangen. Mein Schreibstil änderte sich, erwachte, hasste und nun ist nichts mehr zur Zufriedenheit da, nichts da, um die Angst zu besänftigen und ihr Flügel Stück für Stück zu singen, dass sie endlich mutig in die Freiheit fliehe.
Die Welt gibt mir Motivation für Lächeln und Entspannung, doch nahm sie mir mit dem Hass auf die Menschen, mein Leben, dessen Umstände, den Schlaf, beziehungsweise das tägliche Erwachen, nahezu etwas Depressionsähnlichem, meine Leidenschaft zum Schreiben.
Ich habe es verlernt, kenne die Möglichkeiten nicht mehr.
Ich kann es nicht mehr und mein Druck hilft mir nicht weiter.
Es tut mir leid, dass ich all die Wörter und neuen Leben betrog und ihnen ein Schicksal verweigere.
Désolé, mein liebster Abgrund.