II. Glückspiel

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Caleb war angespannt, als sie im Aufzug standen. Er hatte die Schulter leicht gehoben, schien es selbst nicht zu bemerken, wich bewusst ihrem Blick aus und schaute auf die Etagenanzeige überhalb der Tür.

Er war wirklich unsicher, hatte so etwas wohl nie gemacht.

Pakhet lächelte mild. Sie würde ihn nicht zu irgendetwas zwingen. Soweit war sie nicht gesunken. Er hatte aber verstanden, was sie wollte. Das sagte seine Körpersprache deutlich.

Vielleicht war es ein Fehler von ihr. Es war einfacher mit Männern, die wussten, was sie taten, die wussten, was sie tun wollten. Doch auf der anderen Seite fand sie ihn süß. Mehr noch: Er erinnerte sie an jemanden. Eine ferne, beinahe schon nostalgische Erinnerung. Eine Erinnerung aus dem letzten Jahrtausend.

Vorsichtig berührte sie seine Hand mit der ihren. Sie griff nicht danach, hielt seine Hand nicht fest, suchte seinen Blick, hob vielsagend eine Augenbraue und lächelte.

Er erwiderte das Lächeln, jedoch nervös.

Der Aufzug plingte, die Tür öffnete sich auf dem viertobersten Stockwerk.

Nervös schaute Caleb hinaus. Er hob eine Augenbraue. „Das sieht teuer hier aus", meinte er. Anders, als in den unteren Stockwerken war der Flur tatsächlich edler eingerichtet und wirkte wahrscheinlich auch gepflegter.

Sie hatte sich für die paar Tage halt etwas gönnen wollen.

Zur Antwort zuckte sie nur mit den Schultern. „Es war nicht billig", gab sie zu, zückte ihre Karte aus der Tasche und führte ihn zum Zimmer, das sie gemietet hatte, am Rand des Flurs.

Sie öffnete, ließ ihn hinein. Wie bei dem Preis anzunehmen, war es ein größeres Zimmer. Da war ein großes, konfortables Bett, eine Sofa Ecke mit Blick auf einen großen Flachbildfernseher. Daneben die kleine Zimmerbar. Das Badezimmer war durch eine Glaswand vom eigentlichen Zimmer abgetrennt. So etwas hatte sie in letzter Zeit häufiger in besseren Hotels gesehen.

Das Bad war vor allem mit einer großen Badewanne inklusiven den damit zu erwartenden Schnickschnack ausgestattet. Eigentlich schon zu viel für ihren Geschmack, auch wenn sie große Badewannen mochte, doch hatte sie das große Zimmer gewollt und wenn es mitkam, beklagte man sich auch nicht.

Zugegebenermaßen war es zu leicht. Sie hatte im letzten Jahr einige internationale Jobs gemacht, war auf internationalem Niveau bezahlt worden, doch das Preisniveau in Südafrika blieb weiterhin im Verhältnis zu den US oder Europa relativ billig. Das Zimmer kostete sie nicht ganz zweihundert Dollar die Nacht. Unbewusst dachte sie doch immer wieder in Dollar.

Sie stellte das Licht gedimmt an und ließ Caleb herein.

Er brauchte einige Sekunden, ehe er sich daran erinnerte, den Mund wieder zu schließen. „Okay, Stefanie, eins musst du mir jetzt verraten", meinte er. „Was zur Hölle arbeitest du?"

Es war vorhersehbar, dass diese Frage kommen würde. Eine ehrliche Antwort war natürlich nicht möglich, jedoch eine Antwort, die erstaunlich nah an der Wahrheit war. „Ich arbeite in der privaten Personensicherheit", meinte sie, schenkte ihm einen vielsagenden Blick. „International."

„Huh." Mehr sagte er erst einmal nicht. Er sah sich um. „Huh", wiederholte er dann.

Jetzt berührte sie ihn an der Schulter. „Zahlt ganz gut." Ihr Lächeln wurde breiter, gewinnender.

Während er noch staunte, schritt sie zu dem Sofa hinüber, schlüpfte aus ihren Sandalen und setzte sich entspannt darauf.

Es brauchte eine Weile, bis er sich fing. Dann aber sah er zu ihr, zum Sofa, zum Fenster. Er schluckte merkbar, schlüpfte aus seinem Jackett und trat als erstes an das weite Fenster.

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