Prolog
Laute Musik dröhnte ihr in den Ohren. Die Beine wurden von Song zu Song schwerer. Ihre Frisur fiel langsam auch auseinander. Und doch war es noch immer der beste Abend seit langem.Seit Viktor sie vor einigen Wochen gefragt hatte, ob sie ihn auf den Ball begleiten würde, war sie skeptisch gewesen.
Sie war jetzt nicht wirklich eine Partymaus. Auch verstand sie nicht, wieso er sie gefragt hatte. Doch trotz ihrer ganzen Bedenken, hatte sie ihm zugesagt und der Abend wurde noch wunderschön.
Nicht nur die drei Schulen verstanden sich heute. Auch die Häuser verbrachten einige harmonische Stunden.
Was aber auch nicht verwunderlich war. Schließlich waren einige Paare heute aus verschiedenen Häusern. So tanzte gerade Neville mit Luna. Pansy mit Ron und vorhin hatte Harry das Glück, kurz mit Cho zu tanzen. Sie freute sich so sehr für Harry, dass sie aus dem Grinsen gar nicht mehr herauskam.Gerade wurde ein etwas peppigeres Lied gespielt, weshalb Hermine eine kurze Pause brauchte. Ihre Füße schmerzten und sie brauchte etwas kühles zu trinken. Sie fühlte sich auch etwas unwohl, da sie zu schwitzen begann.
Viktor nickte ihr verständnisvoll zu und entschied sich dafür, Fleur zu einem kurzen Tanz aufzufordern. Schließlich sollten die Champions auch miteinander tanzen, wie er fand.
Schmunzelnd sah sie zu, wie Viktor sie um einen Tanz bat und Fleur verwirrt zu Hermine sah. Diese nickte lächelnd und gab der wunderschönen Französin zu verstehen, dass dies in Ordnung ging. Fleur wirkte nicht wirklich begeistert, doch sie nickte und betrat mit Viktor die Tanzfläche.
Auf ihrem Platz angekommen, saß sie sich kurz hin und reckte sich. Am liebsten hätte sie ihre verfluchten Schuhe von ihren Füßen gekickt und dann verbrannt. Aber der Abend würde noch ein paar Stunden gehen und sie wollte nicht die erste sein, die geht.Das erste Lied war bereits vorbei und Viktor sah fragend zu ihr. Doch sie schüttelte den Kopf und so tanzte er weiter mit Fleur.
Vorsichtig legte sie ihren Kopf auf die Tischplatte und seufzte.
„Schon genug für heute?"
Grinsend drehte sie ihren Kopf und sah zu Harry. „Zieh du mal Schuhe mit solchen Absätzen an!" Dabei saß sie sich aufrecht hin und zeigte ihm kurz die Zunge.
Harry allerdings lachte nur. „Niemand hat dich dazu gezwungen."
„Doch! Die Gesellschaft! Seit unzähligen Jahren wird von uns Frauen verlangt, dass wir uns in unbequeme Schuhe zwängen, die bei jedem Schritt schmerzen, nur damit wir...."
Kurz wartete er darauf, dass sie weitersprach, aber sie antwortete nicht. Ihr fehlten die passenden Worte, um das zu sagen, was sie ausdrücken wollte. Und ihr jahrelanger Freund fragte Merlin sei dank, nicht weiter nach.
„Ich hol dir was zu trinken.", antwortete er stattdessen schmunzelnd.
Die junge Hexe lächelte und formte mit den Lippen ein stummes „Danke".
Während sie auf Harry wartete, sah sie sich etwas in der Menge um. Beobachtete einige beim Tanzen und andere sah sie knutschen. Da hatte sie allerdings zu viel Anstand und drehte sich sofort weg. Doch als ihr auffiel, wie lange er brauchte, um ihr etwas zu trinken zu holen, suchte sie gezielt nach Harry.Es dauerte auch nicht lange, bis sie ihn fand. Gleich beim Punsch stand er. Und wurde von Professor Dumbledore aufgehalten.
Das konnte ja wohl nicht wahr sein.
Geknickt legte sie ihren Kopf wieder auf die Tischplatte und grummelte vor sich hin.
Sie bemerkte, dass sich gleich darauf jemand neben sie gesetzt hatte. Doch sah sie nicht sofort auf. Da Victor gerade noch mit Fleur getanzt hatte und Harry sich unterhielt, konnte es nur Ron sein. Und er war der einzige, den sie heute nicht ertragen konnte.
„Erst lässt Krum dich sitzen und jetzt Potter."
Ihr Kopf schnellte sofort hoch und mit aufgerissenen Augen sah sie die andere Person, welche sie heute nicht ertragen könnte an.
„Malfoy."
Draco Malfoy saß gleich neben ihr und grinste sie an. „Granger"
Seufzend verschränkte sie ihre Arme vor der Brust und knurrte. „Was willst du? Mir diesen Abend versauen?"
Er setzte zu einer Antwort an, doch sie fiel ihm sofort ins Wort. „Kannst du mir nicht einmal diesen einen Abend vergönnen?! Musst du mir das heute auch kaputt machen? Mein Gott. Du bist unglaublich! Wurde dir das Arschloch sein schon in die Wiege gelegt, oder ist das antrainiert?"
Während sie ihn dies fragte, zog er langsam eine Augenbraue hoch und sein grinsen verschwand ebenfalls.
Als sie dann endlich fertig war, entgegnete er nur ein Wort. „Fertig?"
Hermine nickte und Draco stand auf.
Er schob seinen Stuhl zurück und Hermine atmete erleichtert aus. Er ging. Ohne sie weiter zu belästigen. Es gab also doch noch so etwas wie Wunder.Doch sie hatte sich geirrt. Denn er ging nicht. Nein.
Stattdessen reckte er ihr seine Hand entgegen und sah sie ernst an.
„Gut. Dann steh auf. Wir tanzen."
„Was?", piepste Hermine und sah ihn mit offenen Mund an.
„Mach kein großes Ding draus.", murrte er und machte eine Geste, die ihr zu verstehen gab, dass sie sich beeilen sollte.
Kurz sah sie sich noch um, da sie erwartete irgendwo das Fernsehteam von „Versteckte Kamera" zu sehen. Dann stand sie auf und legte ihre Hand in die seine.
Und so führte er sie auf die Tanzfläche. Dabei fühlte sie sich wie ein Reh, das vom Jäger zur Schlachtbank geführt wurde.
Da sie mitten unter einem Lied ankamen, hielten sie sich noch am Rand auf. Als dieses endete, gingen sie etwas weiter hinein.
Innerlich betete sie, dass der Song schnell enden würde. Sie hatte keine Lust, mit Malfoy zu tanzen. Aber leider hatte ihnen Professor McGonagall erklärt, dass es sich nicht gehörte, jemanden den Tanz zu verweigern. Egal wer es war.
Als die ersten Töne erklangen, legte Draco seine Hand an ihre Hüfte und sie die ihre an seine Schulter.
„Wenn deine Hand tiefer wandert, bist du Tod.", murrte Hermine.
Draco antwortete allerdings nicht, sondern zog sie etwas enger an sich.
Daraufhin schnappte sie nach Luft.
Was sollte das denn?
Doch dann achtete sie wieder auf die Musik.
Es war ein langsames Lied.
Wieso war das Universum nur so grausam zu ihr?
„Nicht so verkrampft, Granger. Ich beiß dich schon nicht!"
„Witzig. Wirklich Witzig.", fauchte sie ihn an.
Doch musste sie zugeben, dass er ein unglaublich guter Tänzer war.
Sie verdrehte die Augen. „Man merkt, dass du ein Sohn aus reichem Hause bist.
„Danke.", entgegnete er lachend und sie wich seinem Blick erstmal aus.Am Ende blieb es nicht bei diesem einen Lied. Sie tanzten noch eine Weile gemeinsam, bis Viktor kam und ihn ablöste.
Harry sah sie erst wieder kurz bevor sie gingen. Doch an seinem Blick erkannte sie sofort, dass er es gesehen hatte. Dass er gesehen hatte, wie Hermine Granger mit Draco Malfoy getanzt hatte. Auch wenn sie sich die meiste Zeit angegiftet hatten, hatte sie die kurze Zeit mit dem Slytherin genossen. Und das konnte sie denken, ohne sich dabei übergeben zu müssen.Das allerdings würde sie keinem erzählen.
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Friendzoned
RomanceIm vierten Schuljahr passierte Hermine etwas, das sie niemals erwartet hatte. Draco Malfoy, das größte Arschloch in ganz Hogwarts war... einen Abend lang kein Widerling. Doch nach allem was danach passierte, Cedrics Tod und alles was damit zusammen...