Hermine
"Malfoy's Vater ist wirklich ein Todesser?", fragte Ginny ungläubig.
Hermine nickte schulterzuckend. "Das ist doch jetzt keine große Überraschung..."
"Naja... Ich dachte seine Familie ist einfach allgemein Hochnäsig und Arrogant. Aber dass sie wirklich Todesser sind, ist schon krass."
Harry, Ron und sie hatte das nie gewundert. Hermine hatte immer den Verdacht, dass die Malfoys zu Voldemort gehörten. Hauptsächlich, weil seine Familie so sehr auf ihr reines Blut beharrten und Draco sie deswegen schon im zweiten Jahr als Schlammblut bezeichnet hatte. "Aber Draco ist doch keiner. Er tut immer so cool, aber ich denke, dass er eigentlich n Weichei ist."
Hermine konnte nicht anders und begann bei Ginny's Ausdrucksweise zu lachen.
"Hast du Draco Malfoy gerade als Weichei bezeichnet?"
Grinsend nickte die rothaarige und rutschte nun von ihrem Bett herunter auf den Boden, zu Hermine, die schon seit einiger Zeit dort saß."Du sag mal... Luna hat mir da was erzählt... Ich wollte dich das fragen, wenn wir mal alleine sind." Dann schnalzte sie mit ihrer Zunge. "Aber Ron und Harry kleben ja immer an dir."
"Sorry?", entgegnete Hermine lachend, bevor sie "Was wolltest du denn fragen?" hinzufügte.
Ginny rutschte näher an sie heran, sodass sich ihre Knie berührten. "Luna hat gesehen, dass du mit Malfoy getanzt hast. Auf dem Ball."
Hermine verzog das Gesicht. "Hat sie das?"
"Ja. Ist da was dran?", hakte Ginny nach.
Hermine nickte widerwillig. "Ja... Er hat mich zum Tanz aufgefordert."
Geschockt sprang Ginny auf und schrie sie förmlich an. "Er hat was?" Nun war es auch an Hermine aufzuspringen.
"Sssscht! Nicht so laut Ginny." Panisch hielt sie Ginny die Hand vor den Mund. Von der Sache mussten wirklich nicht noch mehr erfahren.
"Naja er kam her und hat mich gefragt ob wir... quatsch. Gefragt hat er nicht. Er hat entschieden, dass wir tanzen."
Kichernd saß sie sich wieder hin. "Er war sicher verhext."
Ja. Daran hatte sie auch schon gedacht. Was gäbe es sonst für einen Grund?
Er war ein Reinblut.
Sie eine Muggelgeborene.
Er war ein Slytherin.
Sie eine Gryffindor.
"Danach war er jedenfalls wie immer."
Das war er wirklich. Wenn sie sich mal gesehen hatten, war er wie immer zu ihr. Aber sie sahen sich auch kaum noch seitdem.
Merlin sei dank! Jeder Tag an dem sie ihm nicht über den Weg lief, war ein guter Tag.
Langsam neigten sich auch die Ferien dem Ende zu und so machten sich die Weasleys, Harry und Hermine in die Winkelgasse auf, um die Schulsachen fürs neue Jahr zu kaufen.
Auch wenn alles ohne große Zwischenfälle ablief, war die Stimmung doch bedrückt. Was nach den Geschehnissen der letzten Wochen nicht verwunderlich war.
Gerade waren sie auf dem Gleis neun-dreiviertel angekommen.
Während Fred und George Ron ärgerten, unterhielten sich Mr und Mrs Weasley leise über den Orden. Harry war mit Sirius in einen Nebenraum verschwunden. Und Ginny hatte gerade eine Freundin gesehen und streichelte deren neue Katze.
Hermine stand also etwas Abseits des Geschehens und las in einem ihrer neuen Schulbücher, als sie angerempelt wurde.
"Hey!", murrte sie und sah auf.
Sie blickte in das überraschte Gesicht von Draco Malfoy.
Dieser wollte gerade zu einer Antwort ausholen. Welche mit Sicherheit alles andere als Charmant gewesen wäre, doch schon rief seine Mutter nach ihm. Also nickte er ihr nur zu und eilte dann zu seiner Mum. Sein Vater war natürlich nirgends zu sehen.
Der hatte ja auch sicher anderweitig genug zu tun.
"Hermine, liebes. Komm, es wird Zeit.", rief Molly und Hermine steckte ihr Buch zurück in ihre Tasche.Nach längerem Suchen fanden sie auch einen leeren Abteil und saßen sich hinein.
Da die Fahrt, wie jedes mal, etwas länger dauerte, musste Hermine kurz bevor sie Hogwarts erreichten auf die Toilette und ging durch den Zug, zu den Sanitär Anlagen.
"Typisch Schlammblut. Braucht wieder eine Ewigkeit auf dem Klo.", hörte sie eine ihr bekannte Stimme plötzlich. Sie schloss die Augen und wollte nicht durch die Tür gehen, um in den nächsten Abteil zu gelangen.
Offenbar musste ihr ... Lieblings Slyhterin auch auf die Toilette.
Nach kurzem zögern, schob sie die Tür doch auf und rannte beinahe in den Blonden Zauberer hinein.
"Wenn man von Schlammblütern redet.", kicherte Pansy, welche an Malfoys Arm klebte.
Nun drehte sich Draco in ihre Richtung und zog eine Augenbraue hoch.
"Verfolgst du mich, Granger?"
"Ja. Ich habe schließlich nichts besseres zu tun, als dich und deine Anhänger zu stalken.", antwortete sie bissig.
Dank ihrer gereizten Art, zeichnete sich ein Grinsen auf Dracos Gesicht ab. Er streifte Pansys Arm von sich und ging auf Hermine zu.
Diese zückte sofort ihren Zauberstab und richtete diesen auf Malfoy. Ihm schien das allerdings egal zu sein, denn er ging weiter auf sie zu und beugte sich vor. So nahe, dass ihr Zauberstab seine kurzen, blondes Haar streifte und leicht zur Seite schob. Seine Lippen berührten beinahe ihr Ohr. Sie konnte seinen Atem spüren, als er ihr ins Ohr raunte. "Weißt du Granger. Deine bissige Art... ist schon beinahe heiß."
Hermine schluckte schwer. Wusste nicht was sie darauf antworten sollte, als er sich zurückzog und in ihr Sprachloses Gesicht grinste.
Doch dann ging die Tür zur Mädchentoilette auf und Hermine stürmte hinein.
"Hey, Granger! Ich war vor dir hier!", fauchte Pansy ihr hinterher.
Bevor die Tür hinter ihr zuging, hörte sie noch wie ihr schlimmster Albtraum murrte.
"Du musst doch gar nicht, du bist doch nur hier, weil ich muss."
Draco
Granger lies sich auffallend viel Zeit auf der Toilette. Eigentlich hatte er vor, sie noch etwas aufzuziehen. Ihr Blick, als er ihr so nahe kam, war Göttlich.
Doch die Klette Pansy lies nicht locker, als er zurück aus der Kabine kam und wollte zurück in ihren Abteil. Damit diese Nervensäge ruhe gab, ging er mit ihr zurück.
Crabbe und Goyle warteten dort ebenfalls auf ihn.
"Was hat'n so lange gedauert?", fragte Goyle grinsend. Natürlich dachte dieser, Pansy und er hätten rumgemacht.
"Granger lief mir über den Weg. Ich musste das Schlammblut doch etwas den Tag versüßen."
Die Jungs begannen sofort zu lachen, während Pansy eingeschnappt neben ihm Platz nahm.
"Du hast etwas viel Interesse an ihr, findest du nicht?"
Was war das?
Mit hochgezogenen Augenbrauen sah er zu Pansy. Wartete allerdings nicht darauf, dass sie ihre Aussage wiederholte.
"Sie ist nunmal interessanter, als du."
Eingeschnappt, ohne ein weiteres Wort, stand sie auf und verließ den Wagon.Leider etwas spät, da sie gerade langsamer wurden und den Bahnhof erreichten.
Nachdem sie den Zug verlassen hatten, sah er sofort Potter und seine Kletten.
Jedes mal wenn er das Wiesel sah, wollte er seinen Kopf nehmen und gegen eine Steinmauer knallen. Doch war er von seiner Mutter zu gut erzogen worden, also beherrschte er sich und griff den Rotschopf eher Verbal an.
Sie kamen dem dreier Gespann näher und Malfoy äußerte noch ein paar seiner üblichen Hass Triaden. Dabei konnte er nicht umhin und sah kurz zu der braunhaarigen, diese klammerte sich förmlich an ihre Tasche.
Schmunzelnd drehte er sich wieder nach vorne und ging an dem Idioten Gespann vorbei.
Potter rief ihm noch etwas hinterher, doch das interessierte ihn nicht.
Es interessierte ihn nie, was die Brillenschlange zu sagen hatte.
Doch wurde er in letzter Zeit aggressiver. So sprang Potter ihn gerade förmlich an.
Der Kerl hatte einen Knall.
Sein Vater sagte das bereits seit Jahren. Potter wäre gefährlich. Ein Irrer.
Während seine Mutter stehts erklärte, dass dies kein Wunder wäre, da er ohne Eltern aufgewachsen war.Er liebte seine Mutter. Auch wenn sie zu Weich war.
Ihr zuliebe hatte er auch im letzten Jahr mit Granger getanzt.
Sie schickte ihm einen Brief, in dem stand, dass er an diesem Abend ein Gentleman sein sollte und zumindest eine.. Muggelgeborene, wie sie es stehts nannte, zum Tanz auffordern sollte.
Doch waren die meisten entweder hässliche Kröten oder rochen nach Kürbissaft. Und auch wenn er es nicht zugeben wollte, war Granger für ein Schlammblut... nicht völlig unattraktiv.
Und offenbar verstand sie, wie Seife zu benutzen war, denn sie roch stehts nach Seife und Äpfeln.
Wäre sie nicht von niederem Blut und keine Gryffindor, hätte er sich längst an sie rangeschmissen. Jedes andere Haus wäre okay gewesen. Aber bei den Farben Rot/Gold war ihm der Würgereiz wohl angeboren.
Als sie dann die große Halle betraten, schüttelte er den Kopf.
Er machte sich heute etwas viele Gedanken um Potter und seine Freunde.
Wie üblich war die große Halle etwas übertrieben eingerichtet. Für seinen Geschmack war das alles zu viel. Aber Dumbledore war wohl ein Befürworter des... übertriebenen.
Langsam füllte sich die Halle und die Erstklässler wurden wie üblich ihren Häusern zugeteilt. Diese Zeremonie langweilte ihn jedes Jahr aufs neue.
Nach der einschläfernden Rede des Schulleiters gab es endlich etwas zu Essen. Das war der einzige Grund, wieso er nicht sofort in den Schlafsaal verschwunden war.
Naja das und weil dieser Teil des Abends eine Pflichtveranstaltung war. Während er sich seinen Teller mit unzähligen Dingen füllte, sah er sich um. Parkinson saß zu seiner Freude am anderen Ende des Tisches. Weshalb der Abend noch recht friedlich zuende ging.
Als er sich am späten Abend dann in sein Bett lag, hatte er den Geruch von Seife und Äpfeln in der Nase.
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Friendzoned
RomanceIm vierten Schuljahr passierte Hermine etwas, das sie niemals erwartet hatte. Draco Malfoy, das größte Arschloch in ganz Hogwarts war... einen Abend lang kein Widerling. Doch nach allem was danach passierte, Cedrics Tod und alles was damit zusammen...