Es war neun Uhr am Sonntag. Bea und Clara saßen in ihrer Esszimmer-Küche und Frühstückten gemeinsam. Es gab Lachs, Brot, saure Gürkchen, Nutella für Caro und geschnittenes Obst und Jogurt.
„ So, Caro, jetzt werd ich nachher mal anfangen, den Brief an Clark zu schreiben.“ Mit Genuss biss Bea in ihr letztes Stückchen Lachsbrot. „Trink kurz Deinen Kaba fertig, ich bringe kurz den Müll runter. “
„Mach ich, Mama.“ erwiderte Caro. Sie trank leer und ging dann in ihr Zimmer zu ihren Spiel-Elfen-Figuren.
Bea schnappte sich den vollen Müllbeutel aus dem Abfallbehälter in der Küche und machte die Flurtüre auf. Sie hörte den Wind von draussen heulen. Ein richtiges Unwetter schien da draußen zu toben.
Summend lief sie die alten schönen Holztreppen hinunter, machte unten die Eingangstür auf und trat ins Freie hinaus. Ein wilder Herbstwind erfasste ihre Haare und peitschte ihr entgegen. „Oh Mann, was für ein Wetter. Da kann einem die gute Laune ein Bisschen vergehen. Etwas schlug gegen das alte Gebäude gegenüber und verursachte ein quietschendes Geräusch. Das „Geister-Haus“, welches an die Stelle des Vorplatzes ihres Mietshauses angrenzte, wo ihre Mülltonne stand, sah schon sehr beschädigt und etwas baufällig aus. Einige Dachziegel waren beschädigt, das Dach schon lange nicht mehr intakt. Der Dachbalken vorne und die Regenrinne wackelten verdächtig.
Bea öffnete fröstelnd die Mülltonne als während einer riesigen weiteren Windböe mit einem erschreckenden Rums der Dachbalken vorne plötzlich eine Haaresbreite vor ihr auf den Boden knallte. Bea's Herz raste. Erschrocken hatte sie sich geistesgegenwärtig zur Seite auf den Boden geschmissen und war ausgewichen. Ihre Handballen schmerzten und ihre Seite tat weh, da der Balken sie dort leicht gestreift hatte.
Sie lag einige Sekunden reglos auf dem Boden und wischte sich eine Träne ab. Dann stand sie auf, schaute zum Dach und dem Balken der neben ihr lag. „Danke, lieber Gott..“ dachte sie und ging wieder die Treppe hoch zu Caro. „Das war knapp.“ fuhr es ihr durch den Kopf.„ Mama, was war das?“ rief Caro und lief ihrer Mutter aus dem Kinderzimmer entgegen.
„ Alles gut, Caro. Ein Balken ist vom Nachbarhaus herunter gefallen. Das hat den Krach gemacht.“
„ Aber du warst doch auch da draussen.“ Caro schlang die Arme um ihre Mama und drückte sie. „ Ich hatte kurz richtig Angst um Dich. Zum Glück geht es dir gut.“
„ Ja, aber keine Sorge, es ist nichts passiert.“
Bea lies sich auf den Riesenschreck erst einmal einen Kaffee aus ihrer Kaffeemaschine. Nachdem sie ihn mit viel Milch auf dem gemütlichen Sofa im Wohnzimmer getrunken hatte, schrieb sie ihrer Vermieterin eine WhatsApp, in der Sie ihr den Vorfall schilderte. Vielleicht wusste die Vermieterin, wem das verfallene Nachbarhaus gehörte und konnte den Besitzer kontaktieren.
Das war ja so kein Zustand und gefährlich. Da musste das Dach instand gesetzt werden oder das gesamte Haus abgerissen werden.
Nach der WhatsApp spielte Bea mit Caro Uno und Vier gewinnt. Beide hatten großen Spass.
„Mama, du musst noch den Brief an Clark schreiben.“ erinnerte Carolin ihre Mutter. Bea drückte ihre kleine Maus. „ Du hast recht, meine Große.“ nickte sie und holte aus der Schublade ihren Kulli und vom Schreibtisch ihr Briefpapier.
Dann schrieb sie unter starkem Interesse ihrer Tochter folgenden Brief an Clark:
DU LIEST GERADE
Herbstgeschichte
AdventureAbenteuer Die allein erziehende Bea und Ihre Tochter finden auf einem Ausflug etwas Überraschendes. Dieser Fund wirbelt nachfolgend beider Leben durcheinander und zieht ein unerwartetes, turbulentes Abenteuer in Irland nach sich.