Madera - Die Zukunft ist nicht für immer

Kapitel 1 Realität

Es war Freitag und ich hatte, wie jeden Morgen, verschlafen. Ich sah auf meinen Froschwecker und musste 2-mal hingucken. Ich hatte nur noch 30 min bis der Bus kam. Das hieß, dass ich mich wirklich beeilen musste.

Während ich meine roten, lockigen Haare zu kämmen versuchte, fragte ich mich warum ich auch nur so lange mit Lina telefonieren musste. Sie ist meine beste Freundin seit der 3. Klasse. Sie ist im Gegensatz zu mir recht groß und hat blonde, lange Haare, die ihr glatt über den Rücken fallen. Ich war die Chaotische in unserer Freundschaft. Sie war die mit dem gesunden Menschenverstand... woran es mir manchmal mangelte. Ich kann mir ihre strahlend cyan farbenden Augen jetzt schon vorstellen, wenn sie mich vorwurfsvoll anblickt, wenn ich ihr sage, dass ich keine meiner Hausaufgaben gemacht habe.

Ich flitzte wieder rüber aus dem Bad in mein Zimmer, schlüpfte aus meinen Pyjama und machte die Tür zu meinem Kleiderschrank auf und...ja...

Habe ich eigentlich schon gesagt, dass ich nicht der ordentlichste Mensch bin?Nun ja.. das sah man auch. Egal ich hatte keine Zeit. Ich kramte irgendeine zerknautschte Jeans und einen alten Blazer meiner Schwester raus und lief runter. Noch 10 Minuten. Schnell frühstücken war jetzt angesagt.

Ich setzte mich zu meinem Dad der wie immer seinen grauen Anzug anhatte, seinen Morgenkaffee trank und Zeitung las. Er machte mal wieder einen auf "Heile Welt" , aber ich wusste genau dass etwas nicht stimmte. Ich habe ihn gestern Abend schon wieder mit Mom streiten hören. Zum Teil konnte ich ihn ja verstehen mit dem ganzen Stress in der Firma aber wenn er so weiter macht ,würde Mom sich scheiden lassen. Soviel war klar!

"Hey meine Kleine. Du bist aber ganz schön spät dran", sagte er. Ich ging nicht weiter drauf ein. Ich meine klar wusste ich, dass ich sehr spät war und sagte nur :" Morgen Daddy. ja ich weiß und dehalb muss ich jetzt auch los!". Ich drückte ihm noch einen Kuss auf die Wange, schwang meine Rucksack über die Schulter und eilte zum Bus. Ich wohne in einen kleinen, verträumten Dorf, mit dem schönen Namen Killarney in Irland.  Der Weg zur Schule wäre theoretisch nicht so lang, doch ich bin einfach zu faul um mit dem Fahrrad zu fahren. Und weil ich ein wenig außerhalb der Stadtkerns wohne, wurde mir die Busfahrkarte sogar noch bezahlt. Also warum diese nicht nutzen?

Schon von weitem wusste ich wer dort stand und in meine Richtung guckte. Wisst ihr, es gibt immer diesen einen Typen. Diesen einen ekelhaften und komischen Typen den ihr gefühlt ein Leben lang kennt, aber nicht mit ihm zu tun haben wollt. Dieser eine war Aaron. Und er schaute schon wieder in meine Richtung. Mist! Ich verlangsamte meinen Schritt um den Zeitpunkt herauszuzögern in dem er mich anguckt und "H..hi.. Ana" stammelt.

Es könnte ja süß sein aber Nein nicht bei ihm! Also stellte ich nach meinen Schneckenmarathon 5m weiter und drehte meine Musik voll auf, um ihm zu signalisieren, dass ich nicht mit ihm reden wollte.

Und nach gefühlten Stunden in den er mich anstarrte, kam endlich der Bus und ich setzte mich in die vorletzte Reihe.

Und dann beginn der Anfang einer Reihe sehr merkwürdiger Erlebnisse ...