Kapitel 2

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"Viele Menschen sehen diese Farben. Deshalb ist es uns möglich vieles zu designen. Alles wird auf die Menschen angepasst die Farben sehen. Sitzen sie gerade neben ihrem Liebsten und sehen das die Farben dieses Beitrages unterschiedlich sind, und nicht schwarz, grau und weiß? Ja? Dann werden sie doch auch merken, das viele Menschen sich die Haare färben können, obwohl sie die Farben meistens selbst nicht sehen. Ich bin einer von ihnen. Ich lasse die Friseure meine Haarfarbe bestimmen, indem ich ihnen vertraue. Auf mich möge dies zwar nicht viel Wirkung haben, da ich meine Haare weitehrin in den selben gleichen Tönen sehe wie 'Unwissende'. 

Es wird uns vieles über die Farben gelehrt, und alles was wir tun müssen, ist den Leuten zu glauben, die meinen, sie sehen die Farben. So wurden auch viele Dinge erschaffen die für Unwissende total unnütz sind. Wie meine Haarfarben. Sie sind für mich unnütz, doch andere können sie womöglich sehen. 

Eine neue Studie meinte, dass Kinder von 3 bis 8 Jahren ebenfalls die Farben sehen, aber dann den Glauben verlieren und rauswachsen, um ihren Seelenverwandten zu finden. 

Ich finde es schade, dass man rauswächst. Mir tun die Menschen leid, die ihren Seelenverwandten niemals treffen können da er womöglich in einem anderem Land wohnt, oder vielleicht durch einen Unfall gestorben ist. 

Jemand, der niemals die Farben erlebt, tut mir am meisten dann leid, wenn er umgeben von denen ist, die sie sehen.

Leider, habe ich noch immer nicht die richtige Frau gefunden, um selbst Farben sehen zu können."

Es war spät, ich habe alles was ich über die Farben gefunden habe, gelesen und dieser Blog von einem 22 jährigen aus Sydney war der berührendste. Einige Beiträge haben mich zu Tränen gerührt und andere liesen mich lachen. Er scheint für mich ziemlich interessant. Er berichtet über seine Erfahrungen mit seinen Mitmenschen die davon erzählten was sie mit den Farben erlebten und über seine eigenen. Was er für diese tut die welche wahrnehmen und vieles mehr. Seine Geschichte ist wunderbar. Er bringt mich ins Grübeln. Ich wünschte ich wüsste wer er ist.

Ich durchsuchte die ganze Seite um irgendetwas zu finden wie ich ihn kontaktieren könnte. Ich fand mehr und mehr Beiträge über seine Gefühle. Ich fand heraus wie er es liebt Gitarre zu spielen und dazu zu singen. Er liebt es nachts lange wach zu bleiben und über alles mögliche nachzudenken. Ihm gehen viele Dinge nahe, er tut so vieles für andere und dennoch hat er eine Schattenseite. 

Er selbst nennt sie "Das dunkle Ich".

Das einzige das er darüber preisgibt ist, das es auch ein Nachteil hat, keine Farben zu sehen.

Was genau er mit "Das dunkle Ich" meint, schreibt er nicht.

Wer auch immer dieser junge Mann, mit den gefärbten Haaren ist, ich will ihn finden.

Nirgendwo steht wo man ihn finden könnte, nur, dass er in Sydney wohnt.

Jemand klopfte an meine Tür. 

"Ja?"

"Ari, es ist spät, willst du nicht langsam das Licht ausmachen?", ertönte die tiefe und verschlafene Stimme meines sorgenden Vaters.

"Ja, bald Papa! Ich lese gerade."

Ich klappte den Laptop zu und machte das Licht aus. Ich dachte weiterhin darüber nach was der Unbekannte schrieb. 

Je mehr ich meine Gedanken an ihn verschenkte, desto mehr war ich der Überzeugung näher gekommen, dass ich nach Sydney will um mit ihm auch nur ein einziges Mal zu sprechen.

Wie bringe ich das meinen Eltern bei?

Von einer Nacht auf die andere kann ich doch nicht einfach sagen ich will nach Australien!

Nun ja, verbieten können sie es mir ja nicht mehr.

In einem Monat wollte ich ausziehen.

Verdammt, ein Monat ist viel zu kurz um auszuwandern. 

Was auch immer es kosten wird, ich werde ihn finden.

Der nächste Morgen begann wie jeder andere.

Aufstehen, frühstücken und wieder zurück ins Zimmer gehen, bis ich das Haus verlassen musste.

Ich packte meinen Laptop und mein Notizbuch und recherchierte nach allem was man wissen sollte wenn man in das bekannte Down Under reisen will.

Ich wartete den ganzen Tag darauf einen neuen Beitrag von diesem Mann lesen zu können.

Nachdem ich laß was für Kosten anfallen würden, wenn ich länger auswandern wollen würde, wurde mir schlecht.

Vielleicht wird vorerst ein Urlaub dorthin auch reichen.

Ein dumpfes Vibrieren in meiner Hosentasche lies mich aus meinen Gedanken aufwachen. 

Wie immer.

Cathy rief an. Schon war ich unterwegs.

"Cathy! Wie geht's? Weißt du jetzt mehr?", fragte ich sie neugierig.

Seufzend setzte sie sich neben mich und fing an zu erzählen.

"Nachdem du nachhause gegangen bist, ging ich zu Christian. Als ich immer näher zu seinem Haus kam, sah ich die Farben kräftiger. Ich klingelte und er öffnete die Tür. Er starrte mich verblüfft an und fragte was ich hier zu suchen habe. Anfangs wusste ich nicht was ich sagen sollte, aber dann sprudelte es aus mir raus. Er zog mich zu sich ins Wohnzimmer und hörte mir weiterhin zu. Ich fing an zu weinen da ich ihm sogar gestand das ich für ihn etwas fühle. Er war still. Mit total verheulten Augen sah ich auf zu ihm und diesmal wusste er nicht was er mir antworten sollte. Es war keine unruhige Stille im Raum."

Bis hier hin war ich voll und ganz dabei, aber Cathy hörte auf weiter zu sprechen.

"Cathy, was ist denn? Was ist dann passiert? Das kann doch nicht alles gewesen sein!"

Cathy brach in Tränen aus, aber sie lächelte. Sind das Freudentränen?

"Er...Er hat mir in die Augen geschaut und meinte er sieht die Farben. Er weiß nur nicht wieso. Niemand habe ihm darüber berichtet. Er kenne nur die Gerüchte die ihm alle erzählen, also sagte ich ihm was ich darüber weiß und bevor ich aussprechen konnte, küsste er mich. Es war das wundervollste das ich jemals gefühlt habe. Ich konnte förmlich die Farben spüren wie sie alles erfüllten."

So begeistert wie Cathy jetzt war, habe ich sie noch nie gesehen.

Als sie mir von ihrer Geschichte berichtete, war ich erst Recht der Überzeugung das ich nach Sydney fliege um den mir noch Unbekannten Mann zu finden. 

Still saß ich neben ihr und sprach kein Wort. Ich versank wieder in meiner eigenen kleinen Gedankenwelt aus der mich Cathy wieder rausholte.

"Hey, was ist denn los? Du bist in letzter Zeit so still und sobald jemand über die Farben redet zuckst du aus oder verschwindest in deiner Gedankenwelt. Wo drückt der Schuh, hm?"

Ich atmete tief durch.

"Ich weiß es nicht. Jeder redet davon, alles dreht sich nur mehr darüber, mehr als zuvor. Wieso finde ich die Person nicht? Was ist mit mir? Wieso kann ich nicht einfach Eine der Glücklichen sein?"

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 13, 2014 ⏰

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The Colouring (German//Michael Clifford/AU)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt