1 | drugs and violence

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,,Celine Pattern, dürfte ich sie bitten mich zu begleiten?", fragt die junge Dame, welche schon voraus geht, als ich mich vom Stuhl erhebe. Ich lächle nochmals dem alten Mann zu, dieser ebenfalls einen Verwandten in der Klinik hat.

Ich trete mit der Doktorin in ihr Sprechzimmer und lasse mich auf einen ihrer grünen mit Samt überzogenen Ohrenessel nieder. ,,So Ms. Pattern", beginnt die Brünette und setzt sich ihre schmale Brille auf, ,,Wir dürfen berichten das es Ihrer Mutter bereits einwenig besser geht, und sie bald wieder die Klinik verlassen darf." Ich nicke und lächle sanft, da mich diese Nachricht sichtlich erfreut.

Nervös fahre ich mit meiner Handfläche über meine blaue Jeans, um den Schweiß wegwischen zu können. Ich habe bis jetzt seid drei Tagen nicht geraucht. Es ist wirklich schwer das durchzustehen, wenn man schon so lang abhängig ist.

Die Ärztin hatte mir mal eine Therapie dagegen vorgeschlagen, als ich wiedermal versuchte von den Drogen und Zigaretten abzukommen, doch ich hatte nur dankend abgelehnt und sie hatte mir einen Fleier mitgegeben. Diesen hatte ich mir Zuhause nochmals angeschaut. Als Devin diesen schließlich entdeckte, war es mit ihm, wiedermal, vorbei.

Nachdem die Sprechstunde auch schon beendet ist, gehe ich aus der Entzugsklinik, und steuere auf mein kleines Auto zu. Dort angekommen öffne ich mit zittrigen Händen die Autotür, und verursache durch die Schlüssel in meiner Hand leichte Kratzer im silbernen Lack.

Als ich endlich die Tür auf bekomme, steige ich schnell ein und fahre vom überteuerten Parkplatz der Klinik.

Während der gesamten Fahrt versuche ich an was anderes zu denken, an die Drogen und Devin, doch mein ganzer Körper sehnt sich danach. Aber sträubt sich dennoch gegen meinen gewalttätigen Freund.

Ohne Devin wären Dion und ich jedoch ausgeliefert, da ich keine Drogen hätte, und ich niemanden Dion anvertrauen könnte. Es war tatsächlich dumm mich jemals auf Devin eingelassen zu haben, aber Liebe macht blind, und Sander war ich noch nicht bereit zu lieben.

Auch ist es dumm mein Kind einem gewalttätigen Drogendealer anzuvertrauen, aber meine beste Freundin Meera arbeitet den ganzen Tag, genauso wie ich, und die anderen Nachbarn können mich schlichtweg nicht leiden.

James und Kate sind vor einigen Jahren nach Glasgow gezogen, aber hatten mir schon von ihrem Plan erzählt, erneut nach London zu ziehen.

,,El, bist du schon da?", fragt Devin, als ich in unsere kleine Wohnung trete und mich meiner Jacke entkleide. Ich schlurfe durch den Flur und bleibe vor unserem Schlafzimmer stehen.

,,Babe, ich gehe heute Abend mit den Jungs raus", sagt er und schaut nichtmal in mein Gesicht. Lieber widmet er sich seinem Handy, welches er mit einem grinsen betrachtet.

Misstrauisch verenge ich meine Augen zu Schlitzen. ,,Mit den Jungs", beginne ich skeptisch, ,,Oder mit einem Mädchen?", frage ich, doch bereue es sofort, als er wütend von seinem Handy zu mir schaut.

,,Was meinst du damit, Elaine?", fragt er und steht auf. ,,Wie oft soll ich dir noch sagen, das du gefälligst dein Maul zu halten hast", schreit er beinahe und umgreift mein Kiefer. Leise zische ich, als er mein Kiefer zusammendrückt.

,,Devin", winsel ich vor Verzweiflung, als er mein Kiefer immer fester zusammendrückt. ,,Undankbares Miststück." Er schmeißt mich mit den Rücken gegen die Wand, und ich schlage doll mit meinem Kopf auf der Wand auf.

Tränen fließen über mein ganzes Gesicht. Devin verschwindet kurz im Bad, und kommt dann etwas beruhigter mit einem Joint in der Hand zurück zu mir.

,,Hier", sagt er sanft und drückt mir den Joint in die Hand, ,,gegen die Schmerzen." Er blickt mir kurz mitleidig in die Augen, küsst mich leicht auf die Stirn und verschwindet dann ohne ein weiteres Wort aus der Wohnung, was ich an der zuknallen der Tür erkennen kann.

Leise schluchzend ziehe ich meine Knie an meinen Oberkörper und lasse alles aus mir raus. ,,Wieso ich?", frage ich flüsternd in die Stille, doch bekomme ich keine Antwort.

Ich gebe es auf, auf eine Antwort zu warten und greife mit wässrigen Augen mach dem Feuerzeug, jenes sich der Tasche meines Hoodies befindet.

Den Joint klemme ich mir zwischen die Lippen und mithilfe des Feuerzeuges bringe ich auch das Gras zum räuchern. Nach einiger Zeit tritt die Wirkung ein und die Schmerzen sind nun gedämpft. Ich rauche den Stümmel zu ende und stehe auf, um ihn im Aschenbecher zu zerdrücken.

Ich beschließe zu Meera zu gehen, welche ich vor dem Termin gebeten hatte Dion zu sich zu nehmen, da sie schon Schluss hatte.

Vor ihrer Wohnung mache ich einen halt. Ich klopfe an die Tür und werde schließlich von Meera hereingebeten, als sie die Tür aufmacht.

In ihrer Küche erblicke ich sofort Dion auf dem Boden. Ich nehme sie auf meinen Arm und drücke ihr einen Kuss auf den Kopf. Mit ihr auf dem Arm setzte ich mich auf den alten Holzstuhl, während sich Meera mit einem skeptischen Blick an dem Türrahmen angelehnt hat.

,,Sag mal, bist du bekifft", fragt sie nach einigen Sekunden der Stille und setzt sich auch auf einen der Stühle.
Ich setze Dion wieder auf den Boden und stütze meine Ellbogen auf dem Tisch ab und umschließe mit meinen Händen meinen Kopf.

,,Hat dir Devin wieder etwas als Entschuldigung zugesteckt?", fragt sie, was eher nach einer Tatsache klingt. Ich nicke trotzdem und ihr entkommt ein enttäuschtes seufzen.

,,Celine Elaine Pattern, hast du nicht erst vor kurzem gemeint, du hörst mit dem scheiß auf?", fragt sie nun aufgebracht und wieder kommen Tränen in mir auf.

,,Das reicht mir, ich rufe Sander an", sagt sie wütend und stampft zu ihrem Telefon. ,,So, wie war nochmal seine Nummer? Er hatte sie mir doch zum Notfall gegeben", murmelt sie.

,,Meera, bitte tu das nicht. Du weißt er wird mich nicht leiden können. Bitte", bringe ich geschwächt unter einem weiteren Tränenausbruch hervor und stumm legt sie das Telefon wieder nieder. Sie kommt auf mich zu und drückt meinen Kopf an ihre Brust und fährt mir beruhigend über den Rücken.

,,Keine Sorge, ich regel das schon", spricht sie mir zumutend zu und ich lehne mich noch stärker an sie. ,,Danke."

[1002 Wörter]
30.12.18

sunflower feelings | on hold Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt