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Panisch blickte ich mich um, aber ich sah trotzdem nur ein großes Lavendelfeld und nichts anderes. Ich wusste nicht wie ich hierher gekommen bin und wollte es auch wirklich nicht wissen. Aber plötzlich fiel es mir wieder ein. Dieses helle Licht, welches mich geblendet hatte. Schnell sprang ich auf und suchte nach meinem Rucksack. 'Bitte lass ihn da sein.', flehte ich im stillen aber ich fand keinen. Nicht einmal mein Buch, dieses hatte mich nämlich mit Sicherheit hierher gebracht. "Warum muss ausgerechnet mir so etwas passieren? ", fragte ich laut und sah in den Himmel. Ich konnte eh nirgends hin, also konnte ich auch so gut hier bleiben. Dann, als ich meinen Blick wieder gesenkt hatte,  bekam ich plötzlich das Gefühl, das mich jemand am beobachten war. "Okay, sehr witzig. Entweder führe ich jetzt Selbstgespräche, oder ich spreche mit jemandem der sich vor mir versteckt. Rauskommen sonst knallts.", knurrte ich und verschränkte meine Arme. Plötzlich erschien ein blonder Haarschopf aus dem Feld und sah in meine Richtung. Die Augen zu schlitzen verengt, als wolle er seine Augen vor der Sonne schützen. Die Farbe seiner Augen konnte ich nicht erkennen, aber seine Haarfarbe kam mir irgendwie bekannt vor. Als ob ich ihn schon mal irgendwo getroffen hätte. Ich schüttelte den Kopf und trat auf den Typen zu, welcher mir am 'stalken' war und zog ihn zu mir hoch. Ich war schon immer ein wenig temperamentvoll und wurde auch öfters handgreiflich aber der Typ war anscheinend zu faul zum aufstehen weshalb ich ein wenig nachhalf. "He-Hey!", rief er und stieß mich weg. "Man muss nicht gleich so handgreiflich werden." Was hatte ich gesagt? Ich werde öfters handgreiflich. Jackpot.

"Ich werde es so oft ich will. Also erstmal, warum beobachtest du mich?", fragte ich energisch und blickte ihn finster an. Er schien verwirrt und schüttelte dann den Kopf. Danach sah er mich mit einem 'nichts sagenden' Blick an und ich knurrte leise. "Ich hab nicht dich beobachtet, sondern die Palastwachen dort drüben.", sagte der Fremde mit einem kühlen Unterton und ich sah hinter mich. Einige Palastwachen standen wenige Meter von uns entfernt und plauderten über etwas das ich nicht verstehen konnte.  Wie denn auch? Trotzdem sahen sie uns nicht, was ich sehr seltsam fand und zum Fremden schaute. Dieser stand immer noch da wo ich ihn gefunden hatte und sah in die entgegengesetzte Richtung. Ob er meinen Blick wohl mied? Ich tippte ihn leicht an und sah dann wie sein Kopf zu mir ruckte und seine blassblauen Augen in meine funkelte. "Was willst du denn noch?", knurrte er leise und ich wich ein wenig zurück. "Ich wollte lediglich fragen, wie du heißt, aber wenn du schon so reagierst.", meinte ich und verschränkte die Arme vor meinem Oberkörper. Der Fremde seufzte tief und streckte sich. "Komm mit.", mit den Worten rannte er einfach los. Ich wusste nicht wohin er rannte, da wir von Lavendel umgeben waren aber er hatte wohl ein klares Ziel vor Augen, also lief ich ihm, so schnell meine Beine mich tragen konnten, hinterher.

'Verdammt! Ohne Aufwärmübungen kann ich unmöglich so schnell und weit rennen!', dachte ich mir und keuchte schon auf. Seitenschmerzen hatten mir gerade noch gefehlt. Schon nach wenigen Minuten stand ich gebückt und versuchte Luft zu holen, ohne das mir gleich die Lunge platzt, aber das war nicht leicht. Plötzlich spürte ich, wie mich kräftige Arme hoch hoben. "Erst nerven und dann rumnörgeln. Du bist zu nichts zu gebrauchen." Ich wollte ebenfalls einen spitzen Kommentar loslassen, wie ungehobelt er sei doch ich besann mich eines besseren und hielt den Mund.

'Unsportlich wie eh und je..' Ich sah wie mein Unterbewusstsein den Kopf schüttelte und mich dann ansah. 'Kleines Pummelchen.' Hatte mein Unterbewusstsein mich gerade als Pummelchen bezeichnet?

Nach einer Weile kamen wir, ich immer noch auf seinen Armen, bei einer kleinen Holzhütte an, die locker das Häuschen einer Kräuterhexe sein könnte. Bei dem Gedanken kicherte ich kurz und erntete einen kalten Blick von diesem Fremden. Ich räusperte mich kurz und sprang dann von seinen Armen. "Also, würde der feine Herr nun so freundlich sein und mir seinen Namen verraten?", fragte ich und sah zu ihm hoch. Seine Gesichtszüge wurden etwas weicher und er verbeugte sich übertrieben weit nach unten. "Mein Name ist Louis McLayn."

Mir klappte die Kinnlade nach unten und im nächsten Moment sank ich auf den Boden. 'Lass das nur ein fieser Scherz sein', flehte ich, doch warum? Ich legte mir die Finger an meine Schläfen und schloss die Augen um nochmal seinen Namen in meine Gedanken zu rufen. 'Louis McLayn..'

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 06, 2014 ⏰

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