Es war abends als Gin in das Zimmer von Cidre ging. Es war nach 18 Uhr und somit zeit aufzubrechen um das Training mit Chianti zu beginnen. Er sah das rothaarige Mädchen auf dem Bett liegen und Fotos durchschauen. „Komm jetzt. Wir müssen los." Sagte er mit kalter Stimme und sah ungeduldig zu wie sie erschrocken aufstand da sie ihn nicht gehört hatte. „Ja..ich komme sofort." Meinte sie und ging dann zu ihm. Er drehte sich um und ging dann zur Haustür. Ihre Wohnung war im zwanzigsten stock in einer Hochhaus Siedlung nahe dem Beika Bezirk. Von ihrem kleinen Balkon aus konnte man den Tokyo Tower gut sehen. An sich ein gutes Versteck, und er musste zugeben, dass die kleine gar nicht so ein schlechten Einrichtungsstil hatte. Die drei Zimmer Wohnung war recht schlicht eingerichtet. In ihrem Zimmer standen ein Bett, eine kleine Kommode und ein kleiner Schreibtisch. Wie es nun mal typisch in ihrem Alter war hatte sie Poster von Rockstars an der Wand und was Sport anging lagen ihre Kendo Sachen etwas verstreut im Zimmer und sie hatte einige Autogramme von bekannten Kendo Kämpfern. Das Wohnzimmer bestand aus einer schwarzen Wohnwand und einem schwarzen Ledersofa sowie einen kleinen Esstisch. Es gab viele Bücher über verschiedene Themen wie Krimis, Medizinisches Wissen, Fantasy...ein bunter Mix. Und dann kam noch das Arbeitszimmer. Dort wo er nun wohnen würde. Es gab dort nur eine Lüftung aber kein Fenster, der Raum war dunkel mit vielen Regalen, einen großen Arbeitstisch und einem Gästebett. Ihn reichte das. Zumal er ja nur für ein paar Wochen bei ihr wohnen würde bis sich herausstellte ob sie die Organisation verraten würde oder ein wichtiges Mitglied wird. Momentan ging Gin davon aus dass er sie wohl in spätestens einer Woche umlegen dürfte.
Mit diesen Gedanken im Hinterkopf ging er mit ihr zum Aufzug und beobachtete sie etwas. Sie schwieg und schien nervös zu sein, was er ihr nicht verübeln konnte. //ihr wird wohl langsam bewusst das wir keine gut Organisation sind// dachte der Killer grinsend. Aber es war jetzt ihr Problem nicht seines. Als sie in den Porsche stiegen und losfuhren wollte Gin sich grade ein Zigarette anmachen als er von Cidre unterbrochen wurde welches ihr Haar zum Dutt hochgebunden hat. „Ich weiß, ich soll dich nicht nerven...aber...wer seid ihr wirklich?" Aus dem Augenwinkel sah er wie sie den Kopf gehoben hatte und ihn mit diesen grünen Augen ansah. Etwas lag in ihren Blick. Angst? Nein...Selbstzweifel auch nicht...auch war es keine Reue. Und dass verwirrte den Killer. „Wie du schon sicher mitbekommen hast sind wir keine Organisation die gutes tut..." Sprach er ruhig und zündete sich seine Zigarette an und sah nach vorne auf die Straße. „Wir erpressen andere um an die Macht zu kommen...mehr brauchst du nicht wissen. Und du wirst für uns eine Kontaktperson. Praktisch eine Art Nachrichtenüberbringer. Daher wirst du normal weiter zur Schule gehen um keinen Verdacht zu erregen. Da du jetzt aber eine Weile weg warst, wirst du ihnen sagen dass du spontan bei Verwandten warst. Ich hoffe doch sehr du hältst dich dran stillzuschweigen." Sprach er vollkommen ohne Emotionen und hielt dann bei einem alten Fabrikgebäude. Ohne groß etwas zu sagen ging er aus den Wagen und wartete bis sie ihn folgte.
Etwas unsicher nach seinen Worten folgte sie ihm. Also war ihr Verdacht richtig dass sie nichts gutes in schilde hatten. Naja aber was hieß schon gut oder böse? Kannte sie die Leute wirklich schon vorher? Jedenfalls fühlte es sich so an. Aber was hatte sie mit Verbrechern am Hut? Aber lange zeit zum drüber nachdenken hatte Ayano nicht, denn sobald sie die Halle betreten hatten ertönte eine harsche Stimme einer Frau. Es war ganz anders wie von Vermouth. „So, das ist also diese Göre die ich prüfen soll ja?" Eine Frau, nicht älter als dreißig schritt auf die Rothaarige zu. Die Frau hatte einen schwarzen engen Anzug an und trug kurze orangene Haare. Aber das auffälligste an ihr war wohl das Tattoo an ihrem linken Auge. Es sah aus wie der Flügel eines Schwalbenschwanzes. Mit den grünen Augen musterte sie Ayano fast schon spöttisch. „Hast du schon mal eine Schusswaffe in der Hand gehalten kleine?" Fragte sie nun und sah ihr direkt in die Augen. „Nein..noch nie..." gab sie ehrlich zu und wurde etwas nervöser als sie aus dem Augenwinkel sah wie Gin sich entfernte und zu einem älteren Mann ging. „Na super, ich sags dir gleich, wir hantieren hier nicht mit Spielzeugen kapiert? Und erwarte bloß nicht nur weil du ein Kind bist dass ich dich in Watte packen werde." Ayano überlegte nicht ehe sie sprach. „Das brauchst du auch nicht! Ich werde euch beweisen das ich nicht das dumme Kind bin für das ihr mich haltet!" Brachte sie nun lauter hervor. Und sofort merkte sie ihren Fehler. Die frau vor ihr sah sie nun bedrohlich an. Das Gin und der Mann zu ihnen rüber sah konnte sie nun nicht sehen, denn sie sah direkt in die Augen der Frau. „Du wagst es so mit mir zu reden du kleiner Wurm?" Die Stimme der frau war ruhig aber bedrohlich. Es schien als könnten sich die beiden nicht ausstehen. „Du hörst es doch. Was willst du dagegen machen? Mich umbringen?"
Ayano hatte sich gefasst. Sie würde ja schließlich so oder so sterben oder? Jedoch hatte sie nicht mit dem plötzlichen Lachen gerechnet. Beide Frauen sahen nun irritiert zu der Richtung. Tatsache. Das Lachen kam von Gin der ziemlich amüsiert schien über die plötzlich wiederstrebende Art die das Mädchen wieder an den Tag legte. Jedoch fasste er sich schnell wieder als die Frau mit dem Tattoo eine Waffe auf Ayano richtete. „Wage es nicht Chianti! Oder willst du selbst durchlöchert werden?" Fragte der Killer ruhig und machte keine Anstalten eine Waffe zu ziehen. Die Frau, Chianti, schien genervt von dem einmischen, senkte jedoch den Arm und sah nun das Mädchen noch abschätzender als vorher an. „Mitkommen!" Meinte sie nur und ging durch eine Tür. Mit erhobenem Kopf folgte Ayano ihr schließlich in den Trainingsraum.Es ähnelte stark einen Schießstand wie in einem Polizei Revier. Es waren Tische aufgestellt und die verschiedensten Waffen lagen verteilt drauf. An der gegenüberliegenden Wand befanden sich Attrappen von Menschen. Ohne abzuwarten warf Chianti dem Mädchen eine kleine Waffe zu. „Das ist eine deutsche Walther P99, du wirst als erstes damit umgehen lernen. Wenn du dir bis dahin nicht selbst damit ein Auge raus geschossen hast." Und ohne auf eine Antwort zu warten erklärte sie weiter. „An der Seite entsichert du die Waffe, den kleinen Schalter nach oben schieben, dann lädst du die Waffe, entsicherst oben nochmal und zielst ehe du schießt. Am besten aber nicht auf dich, kapiert? Wobei es mir ziemlich egal wäre..." Mehr Erklärung gab es nicht. Ayano merkte das Chianti ziemlich angepisst schien. Ob es nun daran lag eine neue zu unterrichten oder weil sie von Gin wegen ihr bedroht wurde. Jedoch wollte sie ihr nicht noch mehr Gründe geben und so machte sie was ihr gesagt wurde. Sie schob den kleinen Schalter an der linken Seite der Handfeuerwaffe hoch, lud die Waffe und zielte. Dabei entsicherte sie die Waffe. Leicht zitternd visierte sie die Schulter an und atmete tief durch, ehe sie schoss. Leicht erschrocken von dem kleinen Rückstoß und dem Geräusch zog sie die Waffe etwas hoch, so dass die Kugel weit oberhalb der Schulter in der Wand landete. Das brachte natürlich Chianti zum Lachen. „Das war klar dass das nichts wird kleine." Chianti nahm ihr die Waffe aus der Hand und hielt die Waffe locker während sie nachlud und dann schoss. Sie traf perfekt zwischen den Augen und das ohne große Mühe. „So macht man das richtig."
Gin hatte das ganze zusammen mit Korn durch die Scheibe betrachtet. So konnte das nichts werden. Es war zwar Chiantis Art aber wenn das so weiterging, hatte Cidre ganz schnell ebenfalls ein Loch zwischen den Augen. Genervt ging er schließlich in den Raum um die Unterhaltung der Frauen zu unterbinden bevor es zum Streit kommen konnte. „Deine Haltung war zu verkrampft, du musst lockerer werden." Gin nahm Chianti die Walther aus der Hand und lud noch einmal so dass die Waffe bereit war und gab sie Ayano wieder. „Jetzt noch mal, zielen." Befahl er ihr harsch und sah dabei zu wie das Mädchen recht versteift den Arm hob und wieder versuchte auf die Schulter zu zielen. „So wird das nichts." Knurrte der Mann mit den langen Haaren und stellte sich hinter sie. Etwas unsanft nahm er ihre Hände um sie in Position zu bringen. Ihre linke Hand platzierte er unter den Griff der Handfeuerwaffe damit diese die rechte stützen konnte, welche die Waffe in der Hand hielt. Zudem hob er die Waffe höher so das nun der lauf zwischen die Augen zeigte. „Jetzt atme tief durch und werde locker. Dann nimmst du vorne die schwarze Erhebung um zu zielen. Dann drückst du ab. Und halte den läppischen Rückstoß stand!" Mahnte er und ließ sie los um ihre Haltung zu beobachten. Tatsächlich war sie nicht mehr ganz so versteift und versuchte ihr Zittern zu kontrollieren, ehe der Schuss fiel. Diesmal traf die Kugel, zwar etwas links, so dass das rechte Auge durchlöchert wurde, aber immerhin schon ein guter Fortschritt. Den wütenden Blick von Chianti ignorierte er getrost. „Gut, noch einmal. Diesmal ziel etwas mehr nach links und etwas höher." Sprach er ruhig. Und tatsächlich. Schon nach dem dritten Versuch, in dem sie eine Waffe überhaupt hielt, traf die Kugel nur knapp neben Chiantis in die Attrappe. Die Scharfschützin fluchte etwas und wäre Gin wohl nicht im Raum gewesen, wäre sie dem Mädchen wohl an die Kehle gegangen. Zufrieden sah Gin zu der rothaarigen. Sie lernte tatsächlich schnell. Genau wie sie es angenommen hatten. „Sehr gut, nun wechselst du die Waffe und die Distanz, wir wollen sehen für welche Waffen du dich eignest." Meinte er und ging zu Tür, ehe er nochmal stehen blieb und Chianti ansah. „Bring es ihr vernünftig bei, sonst kriegen wir beide ein Problem miteinander." Und schon war der Killer aus den Raum gegangen ohne eine Antwort abzuwarten. Er wusste genau das Chianti ungeduldig war, aber das hier war das Perfekte Training. Für Chianti ihre Geduld und für Cidre ihre Schlagfertigkeit wieder zu erlangen und sich weiter zu bilden. Kurz nickte er Korn zu, um ihn zu verstehen zu geben das Training aufzuzeichnen und die beiden im Blick zu behalten ehe er dann raus aus der Lagerhalle der Fabrik ging um eine zu rauchen. Gin war gespannt wie sich die kleine machen würde. Und wer konnte schließlich ahnen, das ihr neu erworbenes können schon bald auf die Probe gestellt werden musste, so wie ihre treue für die Organisation.
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Sinneswandel durch neue Perspektiven
AdventureOb Detektiv, Dieb, Polizist, Verbrecher oder Magier. Wenn man es genau nimmt sind diese Personen im Grunde genommen alle gleich. Denn ganz egal wie man es betrachtet, so hat jeder halt nur seine eigene Methode um das zu erreichen was sein Ziel ist...