Kapitel.3

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*Mias Sicht*

Wir liefen also die Straße hinauf, er seine Kaugummipackung in der Hand während ich mit dem Schlüsselbund spielte. ,,Darf ich fragen wie du heißt kleine?". Als er anfing zu sprechen bemerkte ich wie er sich seitlich auf die Unterlippe biss und kurz an mir runter sah. Ich dachte das gäbe es nur in Filmen, aber okay es sah ja auch nicht schlecht aus was er tat.

Ich bemerke das ich nicht Antworte und setze mit einem ,,Ehem.." an, ich lies den Finger theatralisch meinen Körper hinab und wieder hinauf zeigen nur um dann den Satz fortzusetzen ,, Ich, bin nicht klein." Mit hochgezogenen Augenbrauen sehe ich ihn an. Der gutaussehende Typ neben mir hatte nichts besseres zu tun als sich zu seiner vollen Größe aufzuplustern und schief zu grinsen.

,,Im Gegensatz zu mir schon." Was soll das denn jetzt. Ich trat einen Schritt auf ihn zu und blickte in das wunderschöne Gesicht ungefähr 30 cm über mir, ja ich war nur 1,64 groß, keine Ahnung warum ich nicht weiter wuchs. 

Ich versuche die ganze Zeit seinen intensiven Augen aus dem weg zu gehen. Ehe ich mich versah zogen sie mich wieder in einen übernatürlichen Bann. Zugegebener maßen erschlagen antwortete ich wie in Trance. ,,Mia und du ?". Der mir noch fremde Junge grinste und kam meinem Gesicht gefährlich nah mit seinem, sein heißer Atem traf meine Stirn. Wie angewurzelt stehe ich nun da und warte wie eine dumme auf seine Antwort.

,,Das erfährst du erst wenn du mich mit nach hause begleitest." Wie eine Backpfeife trafen mich diese Worte, ich soll also in die Höhle des Löwen der mich trotz mittlerweile gebildetem Abstand um den verstand brachte.

,,Dann lass uns jetzt weiter gehen, Nachbar." das letzte Wort betonte ich extra provozierend, ich frage mich selber warum ich so durchdrehte und mitging es war einfach nur ein hübscher Junge, Punkt. Außerdem würde es jetzt so aussehen als würde ich Angst haben, das wäre aber total falsch. Wir setzten unseren Weg die Straße hinauf fort ohne noch ein Wort zu sprechen. Als ob gleich bei ihm erst die Post abginge, mein Gott Mia wenn du seinen Namen nicht erfährst dann bestimmt nicht mehr, ermahnte ich mich selbst als ich absurd über diese Situation nachdachte.

Am ende der Straße angekommen erblickte ich unsere Häuser, er lief seine ebenso bescheidene Einfahrt hinauf ehe er sich umdrehte um mir mit einem Kopfnicken zu zeigen das ich mitkommen sollte. Innen angekommen schaute ich mich um. Es sah nicht wirklich anders aus wie unseres.  Vielleicht weil das Haus genauso gebaut und unterteilt war wie mein neues Zuhause.

Der Schönling setzte sich an den Küchentresen auf einen Hocker und deutete mir mit einem klopfen auf dem Hocker neben sich mich ebenfalls zu setzen. ,,Magst du was trinken Mia?" mein Name zerging so sanft auf seiner Zunge. ,,Mineralwasser bitte" lächelte ich und zog den Hocker zurück bevor ich mich drauf fallen lies. Er stand mit dem Rücken zu als er anfing zu sprechen. ,, Ich heiße Finnick, meine liebe Mia." 

Irgendwie gefielen mir seine kleinen Spitznamen, auf der anderen Seite kennen wir uns erst seit gerade eben. Sein Name eröffnete uns viele Gesprächsthemen. Ich fand heraus das er hier mit seinen Eltern und einem 2 Jahre jüngeren Bruder lebte, jedoch schienen seine Eltern nur sehr selten hier zu sein, geschäftliches von seinem Vater versuchte er es zu erklären. Finnick ist wie ich 17 Jahre alt und hätte in 4 Wochen Geburtstag was bei mir wohl noch ein wenig dauern würde. Wir unterhielten uns bestimmt schon seit 3 Stunden.

Als wir bei dem Thema ankamen das ich mein Zimmer renovieren wollte, kam ihm die bescheidene Idee mir seins zu zeigen. ,,Von hier aus kannst du mir ja direkt ins Zimmer Spannern!" lachte ich und sah aus seinem Fenster rüber in meins. Finnick kam von hinten an mich heran. Er berührte mich nicht und dennoch traf mich seine nähe schlagartig. Mein lachen verstummte. Ich versuchte mich darauf zu konzentrieren die Hitze in meinen Wangen zu überspielen.

Ich zuckte sichtlich zusammen als sein heißer Atmen so nah an meinem Ohr war das ich ihn an jedem Härchen spüren konnte. ,,Wer würde das nicht gerne?" fragte er verdammt verführerisch. Mia du weist ja nicht ein mal was Verführerisch heißt. Ich nahm mir all meinen Mut zusammen um mich zu ihm umzudrehen. Ich blickte in seine grünen Augen. Sie bearbeiteten mein Gehirn das ich nichts darauf erwidern konnte.

Es verbesserte sich auch nicht als er sich noch weiter zu mir beugte und seine Hände links und rechts von meinem Körper an der Fensterbank abstützte. Ich musste die Luft angehalten haben. Was tat ich hier eigentlich, ich kenne ihn kaum und trotzdem schien mein Kopf verrückt zu spielen. Mein Blick blieb an seinen vollen Lippen hängen. Schon mit den wildesten Gedanken im Kopf spürte ich seine Finger an meinem Kinn, sie richteten meinen Blick wieder in seine Augen. ,,Sehen wir uns morgen? Ich helfe dir beim renovieren und wir könnten planen." 

Obwohl er ganz normale worte benutzte hatten sie mit seiner rauen Stimmlage eine ganz andere Wirkung. Meine Lippen öffneten sich leicht worauf hin seine Augen kurz aufblitzten. Langsam nicke ich und löse mich von seinen Augen. ,,Gut" er ließ von mir ab und zog auch seine Arme zurück. ,,Bin morgen um 14 Uhr am Laden und hole dich ab." Wieder ganz normal bat er mich die Treppenstufen hinunter. In der offen stehenden Haustür setzte ich an ihm auf Wiedersehen zu sagen. Stattdessen wurde ich ihn eine kurze feste Umarmung gezogen. Es hörte sich kurz so an als würde er meinen Geruch inhalieren während er so zu mir herunter gebeugt seinen Kopf neben meinem Hals auf meiner Schulter ablegte. Ich erwiderte die Umarmung und atmete nun auch kurz seinen atemberaubenden Duft ein. ,,Bis morgen" lächelte er sanft als er mir die Einfahrt runter hinterher blickte. 

Kaum war die Haustür geschlossen quietschte ich leise und hüpfte zu meinem Haus rüber. Dieser Junge ist doch der Wahnsinn! Nachdem ich meiner Mutter und Oma meinen Tag ganz genau geschildert hatte, warfen sie sich einen vielsagenden Blick zu.

Oben in meinem Zimmer angekommen warf ich mich aufs Bett. Ich hatte nicht ein mal Lust das Licht anzuschalten. Ich warf einen vorsichtigen Blick aus meinem Fenster. Und tatsächlich war in seinem Zimmer Licht an. Wie auf einer Undercover Mission rollte ich mich vom Bett und blitze knapp über der Fensterbank hinüber. Finnick stand genau da wo ich ihn sehen konnte. Meine Wangen wurden heiß als ich bemerkte das er Oberkörper frei war und an seinem Shirt roch das er vorhin angehabt hatte. Sein Oberkörper war wie aus dem Shirt zu entnehmen sehr gut gebaut mit Sixpack und V Linie. Bei dieser Sicht fühlte ich etwas komisches in meinem Bauch. 

Als ich mich wieder gefasst hatte musste ich lächeln. Riecht er vielleicht wegen meinem Geruch an seinem Shirt ? Irritiert schüttelte ich den Kopf und krabbelte zurück in mein Bett. Klamotten einfach aus, dann schlief ich halt nur in Unterwäsche. Kurz bevor ich in das Land der Träume abdriftete flüsterte ich seinen Namen. Es fühlt sich so gut auf meiner Zunge an. Ich glaube ich bin verknallt. Jedenfalls beschreibt es das blubbern in meinem Bauch ungefähr.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 05, 2019 ⏰

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