𝟭𝟭 | 𝘕𝘦𝘸 𝘠𝘰𝘳𝘬

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BLCKBIRD - DEMONS
𝓝𝓮𝔀 𝓨𝓸𝓻𝓴

OKTOBER - 2010
𝓐𝓲𝓻𝓹𝓸𝓻𝓽 𝓘𝓷𝓭𝓾𝓼𝓽𝓻𝓲𝓪𝓵 𝓒𝓮𝓷𝓽𝓮𝓻,
𝓛𝓸𝓾𝓲𝓼𝓿𝓲𝓵𝓵𝓮, 𝓚𝓨

„Kommt schon, Leute!", rief Brad und fuchtelte mit seinem Ticket in der Luft herum. „Dieser Gang führt uns direkt zu unserem Flugzeug!"

Seine energische Stimme hallte durch den engen Gang, und sein Lächeln verriet, dass er sich seiner Sache alles andere als sicher war.

Joes Stirn runzelte sich besorgt. „Bist du sicher, Brad? Das scheint mir nicht der richtige Weg zu sein", sagte er leise, kaum hörbar im Stimmengewirr.

Brad presste die Lippen zusammen, um seine Zweifel zu unterdrücken. „Natürlich bin ich sicher!", antwortete er etwas zu hastig. „Wir werden im Handumdrehen am Gate sein." Seine Worte klangen selbst für ihn nicht überzeugend.

„Gut. Dann gehen wir. Aber wenn wir uns verirren, lasse ich dich nie wieder navigieren!", sagte Joe mürrisch und folgte Brad mit hängenden Schultern in den vermeintlich richtigen Gang.

Rob beugte sich verschwörerisch zu Dave. „Sollen wir ihnen sagen, dass dieser Gang eigentlich in eine ganz andere Richtung führt?", flüsterte er mit einem schelmischen Grinsen.

Dave kicherte leise und legte ihm den Arm um die Schulter. „Lass sie doch noch ein bisschen Spaß haben. Spätestens wenn sie die ersten 'Hola'-Rufe hören, müssen wir uns sowieso zu Wort melden."

Amüsiert beobachteten sie die beiden Freunde, wie sie zielstrebig den Gang entlanggingen, ahnungslos, dass sie sich auf dem Weg nach Barcelona befanden, anstatt zu ihrem Gate nach New York.

Dave konnte sich nicht mehr zurückhalten. „Hey, ihr zwei", rief er. „Es ist ja nett, dass ihr in den Süden wollt, aber dieser Gang führt nicht zu Mike!"

Joe und Brad blieben wie angewurzelt stehen und starrten ihn mit offenen Mündern an. Brads Stirn runzelte sich. „W-was meinst du, Dave?", stammelte er.

Dave lachte. „Na ja", sagte er und deutete auf das Schild über ihren Köpfen. „Dieser Gang führt eigentlich nach Barcelona, nicht nach New York."

Verblüfft starrte Brad auf das Schild. Seine Ohren glühten vor Verlegenheit. „Oh", murmelte er in seinen dichten Bart.

Joe schrie Brad an, seine Stimme hallte durch die Flughafenhalle. „Ich kann es nicht glauben! Wann lernst du endlich, dass du in Sachen Orientierung absolut hoffnungslos bist!", schrie er wütend.

Dave eilte zwischen die beiden Streithähne und stellte sich schützend vor Brad. „Hey, Joe, atme mal tief durch", sagte er mit ruhiger Stimme. „Es bringt jetzt nichts, Brad anzuschreien. Wir müssen uns beeilen, sonst verpassen wir unseren Flug."

Brad hob den Kopf und sah Dave mit flehenden Augen an. „Es tut mir wirklich leid", stammelte er. „Ich weiß nicht, wie das schon wieder passieren konnte..."

Dave lächelte ihm aufmunternd zu und legte seine Hände auf Brads Schultern. „Keine Zeit für Erklärungen!", rief er mit einem energischen Lachen. „Komm, wir müssen hier weg!"

Viele Passanten strömten wie ein reißender Fluss an ihnen vorbei, ohne sie eines Blickes zu würdigen. Jeder war mit sich selbst beschäftigt.

Die einen suchten verzweifelt nach ihren verlorenen Koffern, die anderen versuchten, ihre wild umherlaufenden Kinder zu bändigen. Ein ohrenbetäubendes Stimmengewirr und das Rattern von Kofferwagen erfüllte die Luft.

Joe marschierte erhobenen Hauptes zum richtigen Gang und ließ sich von einem grellen Lichtblitz an der Passkontrolle durchschütteln.

Die anderen folgten ihrem Beispiel und fügten sich ohne Murren in ihr Schicksal.

Demons | lpWo Geschichten leben. Entdecke jetzt