Kapitel 1 ; Sanem braucht eine neue Arbeitsstelle

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„Ich habe zwei Träume; eines Tages, eine berühmte Autorin zu werden, und nach Galapagos zu ziehen. Der Ort, an dem ich den Rest meines Lebens verbringen möchte. Der Ort , voller Frieden.Euch kommt dies ziemlich komisch vor, nicht wahr? Was ist daran so schlimm, zu träumen? Es befreit einen von seinen bitteren Momenten in seinem Leben, und mit bitteren Momenten meine ich... „ -

Plötzlich werde ich durch das Klopfen meines Nachbarn an unserem kleinen Supermarkt-Fenster von meinen Träumen geweckt.
Ich erschrak auf und frage Muzaffer, wobei ich jedoch den Namen Zebercet bevorzuge, was er hier jeden Tag zu suchen hat. Er fragt mich, was ich mache :,, Ich schreibe in meinem Roman" -,, geht es dort auch um mich?" antwortet er mit einer überzeugten Tonlage. Das kann doch nicht wirklich sein Ernst sein, oder? Ich widerspreche ihm:,, Nein Zebercet, ich schreibe meine Träume auf!",, schreib mich auch auf, denn ab jetzt bin ich auch ein Teil deiner Träume."Ich schaue ihn ratlos an und frage, was er sagen möchte: ,, ab jetzt?" ,,Wir besuchen euch heute Abend mit unserer ganzen Familie"- ,, ihr kommt doch sowieso jeden Tag zu uns ",,Nein, diesmal ist es anders. Wir kommen heute Abend zu euch und bringen Blumen und Schokolade mit - du verstehst es nicht, oder ?" ich schüttele den Kopf , ,, heute Abend, du und ich ... ;)" ich lache nervös. ,, du-ich - wir ... wissen meine Eltern Bescheid?" ,, natürlich wissen sie das. Wir wollten heute kommen, doch sie meinten, morgen wäre es für sie besser.",, sind sie verrückt geworden ?" Ich bin wirklich sprachlos.

Ich befehle Zebercet für fünf Minuten auf den Laden aufzupassen und renne so schnell ich kann mit hin und her wirbelnden Gedanken in meinem Kopf nach Hause, wo ich meine Mutter in der Küche empfange.
,, Mama, Zebercet denkt, dass sie morgen Abend zu uns kommen. Ruf seine Mutter an und sage den Besuch ab!" ,, Wieso sollte ich?", antwortet sie mir , ,, ich habe mit seiner Mutter telefoniert. Sie kommen morgen Abend um acht Uhr. Meine Mutter befiehlt mir, den Frühstückstisch zu decken, während ich mit ihr weiter herum diskutiere. ,,Dein Vater möchte doch auch nicht, dass du dort arbeitest. Wir haben dir gesagt: geh und such dir einen Job, aber nein, du möchtest Autorin werden und nach Galapagos ziehen. Jetzt kannst du gemütlich in deinem Laden sitzen, deinem Mann zuhause Essen kochen und auf deine Kinder aufpassen."Meine Schwester Leyla lacht. Was eine teuflische Familienbindung...schon von klein auf habe ich zu meinem Vater eine stärke Bindung, meine Schwester jedoch zu meiner Mutter. Doch mir ging ein Licht auf. ,, Jetzt verstehe ich was ihr wollt. Ihr wollt, dass ich einen anständigen Job habe, doch den habe ich- ich arbeite in Papa's Supermarkt." Ich werde ausgelacht. Warum machen sie das nur ? Es gibt doch keinen besseren Beruf, als in einem Familienladen zu arbeiten.Ich habe es satt und renne aus dem Haus und treffe meine beste Freundin Ayhan auf der Straße :,, Sanemsi! Du hast Glück! Zebercet heiratet!" ,, Er heiratet mit mir..." ,, wie jetzt ? " ,, Meine Eltern wollen, dass ich mir einen anderen Job suche, deswegen drohen sie mir damit. Woher aber nur?" Sie erläutert ,dass in der Werbe Agentur, worin meine Schwester arbeitet, eine Mitarbeiterin gesucht wird , doch ich bin der Meinung, dass meine Schwester damit nicht einverstanden wäre. ,, Wieso sollte sie damit nicht einverstanden sein ? " ,, stimmt, wieso sollte sich damit nicht einverstanden sein?" Ich renne los, zurück nach Hause , ,, Bye Ayhan!"

An meiner Haustür  empfange ich Halil Abi. Mein Vater muss ihm 40.000 Euro Schulden zurück zahlen, doch dies hat er bis jetzt immer noch nicht getan . Wie auch? 40.000. Eine Menge Geld ,, Halil Abi wenn du mit meinem Vater redest bist du für seinen Tot verantwortlich er hat Panikattacke und ist Diabetiker. Ich werde dir das Geld zurück zahlen!" Ah Sanem, wo soll ich das nur herbekommen? ,, ich gebe dir 1 Woche Zeit, bis dahin zahlst du das Geld, falls nicht, rede ich mit deinem Vater" ,,Ok". Er steigt in sein Auto und fährt davon, während ich die Tür öffne und hereintrete.

Stolz, schlage die ich Zeitung leicht auf den Frühstückstisch und zeige meinen Eltern die Arbeitsstelle, worin ich arbeiten möchte.,, Da habt ihr es , die Werbeagentur meiner Schwester !" ,,das geht nicht." antwortet meine Schwester genervt, aber auch amüsiert. Meine Eltern nicken sich gegenseitig zu . ,, Warum sollte das nicht gehen ? Fragt mein Papa und schaut meine Schwester an. Sie überlegt kurz und sagt, dass sie einverstanden wäre, natürlich nur weil sie keine andere Chance hat. ,, Aber wehe du blamierst mich, ich habe dort immerhin ein Image !" ,, du bist eine einfache Sekretärin , so was wichtiges bist du auch nicht. Ich renne hoch in ihr Zimmer und suche mir etwas zum anziehen, was ihr nicht so gut gefällt ,,Ich, ich habe zwar nichts zum anziehen, aber du schon!"

Erkenci kuş (  der Frühaufsteher ) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt