Herzklopfen

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Vielen Dank für die Bewertungen und die lieben Kommentare :) Es macht  mir Spaß die Geschichte zu schreiben und ich versuche alle eins, zwei Tage ein Kapitel zu veröffentlichen :)

LG, Meli

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Langsam öffnete ich gähnend die Augen. Ich drehte mich auf die Seite, wollte gerade wieder die Augen schließen, als mein Blick auf die Uhr fiel: 7:09 Uhr. Mein Bus kam in zwanzig Minuten. "Scheiße!", brüllte ich und sprang auf. Hektisch wühlte ich eine Jeans und ein Shirt aus meinem Klamottenhaufen auf dem Schreibtisch und zog mich an. Dann packte ich blind wichtig aussehende Dinge in den Rucksack und stürmte die Treppe hinunter. Zum Frühstück blieb keine Zeit. Nur noch schnell Zähne putzen und dann los! In Rekordzeit rannte ich zur Bushaltestelle. Der Bus stand schon dort und die letzten Schüler stiegen ein. In letzter Sekunde sprang ich rein und zeigte dem Fahrer meine Karte. Dann setzte ich mich nach Atem ringend auf einen leeren Platz und holte mein Handy aus der Tasche. Überrascht starrte ich auf den Bildschirm. Ich hatte eine neue Nachricht von Luka! Aufgeregt öffnete ich sie:

Hey du :) Nach der Schule schon was vor?

Wollte er sich etwa mit mir treffen? Aber warum denn? War ich ihm nicht etwas zu jung? Andererseits jedoch mochte ich ihn und freute mich, dass er mich anscheinend ebenfalls okay fand.

Hey :) Ne, noch nicht. Wieso?

Wahrscheinlich wollte er eh nur die Nachhilfe auf heute verschieben, weil er morgen keine Zeit hatte oder so.

Hast du Lust was zu machen? Wenn du mir sagst, wann du aus hast und wo ich warten soll, hole ich dich von der Schule ab

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Gerne :) Um 1 am Parkplatz meiner Schule?

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Okay, bis später dann ;)

Ich ertappte mich selbst, wie ich vor Freude lächelte. Oh man, Nick. Als ob du keine Freunde hättest!

Ich steckte das Handy schnell weg, stieg dann an meiner Haltestelle aus und ging Richtung Klassenzimmer. Doch seltsamerweise hatte ich heute mal Lust auf Mathe. Die Hausaufgaben hatte ich ja am Donnerstag zusammen mit Luka gemacht und so halbwegs verstanden. Sicher würde der Bergmann heute wieder mich zum Opfer des Tages küren und die Ergebnisse der Hausaufgaben vorlesen lassen. Aber heute würde ich alles wissen und ihn dumm aussehen lassen! Gut gelaunt gelangte ich ins Klassenzimmer und setzte mich auf meinen Platz. Felix war noch nicht da, doch dafür Olivia. Kaum hatte ich mein Zeug ausgepackt, kam sie auf mich zu und lächelte mich an. "Hi Olivia." Hi!" Sie setzte sich neben mich und beobachtete, wie ich mein Heft aufschlug und mir den Eintrag der letzten Stunde durchlas. Eine Weile sah sie schweigend zu, wie ich die Formeln leise vor mich hin murmelte. Dann nahm sie meine Hand und versuchte die Aufmerksamkeit wieder auf sich zu ziehen. "Das gestern war echt schön. Ich finde, wir sollten das wiederholen!" Ich nickte. "Hm, sollten wir." Im Moment nervte sie mich irgendwie. Sah sie nicht, dass ich nochmal kurz lernen wollte? Anscheinend hatte sie es doch gemerkt, denn sie zog etwas enttäuscht die Hand weg und stand auf. "Bis später dann..". Ich nickte nur und konzentrierte mich wieder auf mein Heft.

Gebannt sah ich auf die Uhr. Noch fünf Minuten bis zum erlösenden Klingeln. Ich konnte es gar nicht mehr abwarten, endlich das Schulhaus zu verlassen und mich mit Luka zu treffen zu können! Ich verfolgte den Minutenzeiger, der sich langsamer als sonst zu bewegen schien und packte schonmal zusammen. Sobald die Klingel ertönte stand ich auf, schulterte den Rucksack und wollte gerade zur Türe raus eilen, als mich Olivia am Arm festhielt. "Hast du Lust was zu unternehmen?" Ich sah in ihre hoffnungsvollen Augen und es tat etwas weh, sie enttäuschen zu müssen. "Sorry, ein Kumpel holt mich von der Schule ab.. Ein anderes Mal, ja?" Bevor sie mich weiter mit ihrem traurigen Hundeblick bearbeiten konnte, verließ ich schnell das Klassenzimmer und trat raus ins Freie. Für Ende September war es relativ warm und das gute Wetter konnte meine ohnehin schon gute Laune nur heben! Als ich Richtung Parkplatz ging, sah ich Luka schon vom Weiten an seinem Auto stehen. Eine Gruppe von jungen Mädchen - ich schätzte sie auf siebte Klasse - kam gerade an ihm vorbei und als er ihnen ein Lächeln schenkte, fingen sie an hysterisch zu kichern und liefen schnell kreischend weiter. Oh man. Als Luka mich entdeckte, winkte er und schenkte mir ebenfalls sein Barbie-Ken-Lächeln und wäre ich Barbie gewesen, wäre ich ihm jetzt freudestrahlend in die Arme gefallen und-... Und was? Schnell vertrieb ich meine wirren Gedanken und wollte ihm gerade die Hand reichen, als er mich an sich zog und freundschaftlich umarmte. Ich riss überrascht die Augen auf. Ein sanfter Duft von Männer Parfüm wehte mir entgegen und mein Herz fing an höher zu schlagen. Etwas nervös löste ich mich wieder und sah ihn an. Hoffentlich hatte er nichts von meiner Aufregung gemerkt. Schnell setzte ich mich auf den Beifahrersitz und schnallte mich an. Luka setzte sich ebenfalls ins Auto und fuhr los. "Wohin fahren wir jetzt eigentlich?", fragte ich ihn neugierig. "Ich dachte mir, wir fahren erst mal zu mir." Ich nickte und sah aus dem Fenster. So gepflegt und stilsicher Luka war, war sicher auch sein Zimmer ordentlich und modern eingerichtet. Plötzlich war ich meiner Mutter dankbar, dass sie von mir verlangt hatte, meine Zimmer aufzuräumen bevor Luka kam. Sonst wäre es mit jetzt sicher peinlich gewesen.

Und wie sich heraus stellte, behielt ich recht. Luka wohnte in einer Doppelhaushälfte am Rande der Stadt. Auch, wenn es nicht sonderlich viele Zimmer gab, war alles ordentlich und schön dekoriert.

"Wir haben das Haus übrigens für uns allein." Neugierig sah ich ihn an. "Sind deine Eltern nicht da?" Luka lachte. "Ne, die sind nie da. Ich wohn seit einem Jahr alleine hier." Ich folgte Luka in sein Zimmer. Er hatte jedoch kein Sofa, also ließ ich mich vorsichtig auf seine Battkante nieder. "Was ist los? Hast du Angst, dass es einbricht?", lacht er. "Du kannst es dir ruhig bequem machen, fühl dich wie Zuhause!" Ich rutschte nach hinten und lehnte mich an die Wand an. "Möchtest du was trinken? Cola? Wasser?" "Ähm.. Wasser, bitte." Luka nickte und verließ das Zimmer. Ich stand auf und sah mich etwas um. An der Wand gegenüber vom Bett hing ein Flachbildfernseher und drunter ein Regal mit einer Ps3 und einer umfassenden Spielesammlung. Ich staunte und sah sie mir gerade durch, als ich Luka wieder reinkommen hörte. Ich war jedoch gerade damit beschäftigt, ein Spiel genauer zu betrachten und merkte nicht, dass er direkt hinter mir stand. "Deine Haare sind zum neidisch werden. Die sind ja von Natur aus fast schwarz. Oder färbst du?". Ich erschrak, als er mir plötzlich durch dir Haare wuschelte. Mein Körper schien wie elektrisiert und mein Herz schlug mir vor Aufregung bis zum Hals. Ich spürte, wie ich schon wieder rot wurde! Wie peinlich... Schnell sah ich weg, damit er es nicht merkte. "Ähm n-ne, ist Natur.. U-Und so toll sind sie nicht... Deine.. Deine sind doch genauso schön." Konnte ich mal ruhig bleiben? Luka sah mich neugierig an. "Alles okay?"  Ich nickte schnell und lächelte. "Ja. Alles okay!" Dann bemerkte er das Spiel in meinen Händen. "Du kannst es dir gerne ausleihen. Ich hab es schon durch." Freudestrahlend sah ich ihn an. "Oh danke! Ich wollte das schon immer mal spielen." Ich packte es gleich in meine Schultasche, um es nicht vergessen. Luka reichte mir mein Glas Wasser. Ich nickte dankend und nahm einen Schluck draus. Eine Weile standen wir schweigend da und sahen uns an. "Was möchtest du denn machen?" Ich zuckte mit den Schultern. Irgendwie tat es einfach nur gut, in seiner Nähe zu sein.

Nachhilfe in Sachen Liebe (Yaoi/Boyslove)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt