KAPITEL FÜNF

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Der Kommandant

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Der Kommandant

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Das eisige Gefühl von Kälte ließ Taehyung im Morgengrauen bibbernd erwachen. Noch völlig schlaftrunken zog er seine Decke enger um seine schmalen Schultern und er war kurz davor sich einfach wieder auf die Seite zu drehen und noch weiter zu schlafen, bis Hoseoks Stimme erklang und ihn aus seiner Benommenheit riss.

»Tae, wir wollen bald weiter.« Es war nicht ungewöhnlich, dass er von Hoseok geweckt wurde, denn er war meistens vor ihm wach. Doch etwas an Hoseoks Stimme verwirrte ihn, weshalb Taehyung schließlich doch seine Augen öffnete. Er erblickte ihn vor sich im Gras kniend, einen besorgten Ausdruck im Gesicht, mit dem er Taehyung vor sich bedachte. Langsam holten die Erinnerungen des gestrigen Tages Taehyung wieder ein, denn er riss plötzlich seine Augen auf und starrte Hoseok an, ehe sein Blick an ihm vorbei nach hinten glitt. Dort machte er Jeongguk und Jimin aus, die bereits ihre beiden Pferde sattelten und ihre Sachen in den Packtaschen verstauten.

»Es war also kein Traum«, hauchte er, was Hoseok ein trauriges Lächeln entlockte.

»Nein Taehyung, es war kein Traum«, erwiderte er schlicht und reichte ihm etwas Brot, was er stumm entgegen nahm, nachdem er sich aufgesetzt hatte. Taehyung wusste nicht, ob ihn diese Tatsache unglaublich traurig stimmen sollte oder nicht. Er konnte die ganze Misere, in der Hoseok und er sich befanden, nicht wirklich einschätzen. Einerseits waren sie aus ihrer Familie und Heimat gerissen worden und ihm fiel nichts ein, was er persönlich als noch grausamer betiteln würde. Andererseits keimte erneut ein kleiner Funken Neugierde und Aufregung in den Tiefen seines Inneren auf. Er hatte immer schon von Abenteuern geträumt und er wusste, dass es Hoseok nicht anders ging, schließlich waren sie, als sie noch jünger gewesen waren, von Zuhause ausgerissen und hatten sich ihr eigenes kleines Abenteuer gesucht; welches zugegebener Maßen nicht wirklich so ausgegangen war, wie die beiden Jungen es sich damals gewünscht hatten. Sie waren auf keinen feuerspeienden Drachen gestoßen und hatten auch keine Heldentat begangen, indem sie ein Fräulein aus den Krallen besagten Monsters befreit hatten. Stattdessen hatten sie sich verlaufen, Hoseok war einen kleinen Abhang hinunter gestürzt und war in einem Tümpel gelandet, sodass er tagelang mit einer Erkältung das Bett hatte hüten müssen. Und auch jetzt wussten sie nicht, ob ihr Abenteuer gut ausgehen würde oder ob sie es schlussendlich mit dem Tod bezahlen würden.

Zunächst hatten sie eine mehrtägige Reise vor sich, die sie an das andere Ende des Königreiches bringen sollte. Was genau anschließend passieren würde, wusste weder Taehyung, noch Hoseok. Sie würden der Armee beitreten und wahrscheinlich eine kurze Ausbildung an der Waffe genießen dürfen. Oder eher müssen. Ob Hoseok überhaupt würde kämpfen müssen war wohl ungewiss, immerhin war er als Waffenschmied rekrutiert worden. Da Taehyung allerdings keine vergleichbaren Qualitäten vorzuweisen hatte, würde er wohl mit ziemlicher Sicherheit als Soldat kämpfen müssen, was er sich nicht wirklich vorstellen konnte. Er hatte noch nie gekämpft, abgesehen von Raufereien und Kämpfen mit Holzstöcken, die er mit Hoseok ausgetragen hatte. Andererseits konnten es sich wohl die wenigsten Menschen vorher vorstellen im Krieg zu kämpfen und anderen Menschen das Leben zu nehmen; und auch für Taehyung würde wohl keine Ausnahme gemacht werden, nur weil ihn alleine der Gedanke daran, anderen Menschen Leid und Schmerz zuzufügen, Magenschmerzen bereitete.

Die Ritter der Krone | ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt